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Die englische Rebellin: Historischer Roman (German Edition)

Die englische Rebellin: Historischer Roman (German Edition)

Titel: Die englische Rebellin: Historischer Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Chadwick
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Was hast du mit meinen Kindern gemacht? Wo sind sie? Ich will sie sehen. Wenn ihnen etwas geschehen ist, dann …«
    Lenveise wich zurück.
    »Sie sind sicher und unversehrt bei ihrer Großmutter, ich schwöre es.« Er fasste sie am Arm, um sie zu stützen  – und zu warnen. »Besser, Ihr richtet Euch erst etwas her, Mylady. Wenn Ihr in Eurer momentanen Verfassung zu ihnen geht, könnten sie erschrecken.«
    »Und wessen Schuld wäre das?« Mahelt riss sich los. »Rührt mich nicht an! Ich verabscheue Euch!« Sie bemerkte, dass auf dem Hof Karren beladen und Pferde gesattelt wurden.
    »Ich habe getan, was ich für richtig hielt, Mylady.« Er vermochte ihr nicht in die Augen zu blicken.
    »Dann seid Ihr zum Kommandanten nicht geeignet!«
    »Mein eigener Sohn gehört auch zu den Geiseln«, gab Lenveise schwach zurück. »Ich habe mir die Entscheidung nicht leicht gemacht.«
    »Möge sie für den Rest Eures Lebens auf Eurem Gewissen lasten!«
    »Das wird sie zweifellos«, erwiderte er mit schmalen Lippen. »Ihr werdet heute Morgen die Burg verlassen, sobald alles bereit ist.«
    Mahelt wurde sich plötzlich der neugierigen Blicke der Diener und Soldaten bewusst und starrte so lange grimmig zurück, bis sie beschämt die Köpfe senkten.
    »Damit Ihr durch meinen Anblick nicht mehr an Euer perfides Handeln erinnert werdet?« Sie schlug ihm ins Gesicht wie ein Soldat, der einen Gegner zum Kampf herausfordert. Sein Kopf flog nach hinten, doch er nahm den Schlag klaglos hin, dennoch fühlte Mahelt sich nicht besser. Sie kehrte ihm ohne ein weiteres Wort den Rücken zu und stapfte zu ihrer Kammer hinüber.
    Ihre Zofen erwarteten sie schon, sie zwitscherten wie eine Schar aufgescheuchter Spatzen. Aber sie selbst war kein Spatz, sie war eine Löwin, auch wenn man ihr die Krallen ausgerissen hatte. Der Raum, der zuvor schon kahl gewirkt hatte, da sämtliche Wandbehänge und wertvollen Dekorationsgegenstände fortgeschafft worden waren, glich jetzt einer leeren Scheune. Die Truhen waren gepackt, das Bett abgezogen. Umhänge lagen bereit. Mahelt wehrte das Wehklagen und die entsetzten Ausrufe mit einer ungeduldigen Geste ab und befahl einer Zofe, ihr einen Kamm und eine Schüssel mit Wasser und Rosenblüten zu bringen. Außerdem sollte sie ihr ein frisches
Hemd und ein sauberes Gewand heraussuchen. Als die Frau das Wasser brachte, entkleidete Mahelt sich, wusch sich mit einem Lappen von Kopf bis Fuß und trocknete sich so kräftig ab, als könne sie sich so von dem vergangenen Tag und der Nacht reinigen. Sie ließ keinen Zweifel daran, dass sie mit keiner ihrer Frauen sprechen und weder Trost spenden noch getröstet werden wollte. Sie konnte das Hier und Jetzt nur ertragen und nach vorne schauen, wenn sie ihre Gefühle tief in sich verschloss. Es war eine andere Form eines  – sich selbst auferlegten  – Gefängnisses, aber zugleich auch eine Festung, die sie von allen Menschen abschirmte.
    Sowie sie sich gewaschen und angekleidet hatte, fühlte sie sich besser. Sie straffte sich und hob den Kopf. Ihre eine Gesichtshälfte brannte wegen der Blutergüsse, aber dagegen ließ sich nichts machen. Sollten doch alle sehen, wozu John fähig war.
    Majestätisch wie eine Königin überquerte sie den Hof und steuerte auf Idas Kammer zu. Als sie eintrat, löste sich Hugo von seiner Großmutter und rannte auf sie zu.
    »Mama! Mama!«
    Mahelt schloss ihn in die Arme und drückte ihn fest an sich. »Ich habe dich so lieb«, keuchte sie. »Verlass mich nicht. Niemals!«
    Ida, die das Baby auf dem Schoß hielt, erhob sich von ihrem Stuhl.
    »Großer Gott, was haben sie dir angetan?«, fragte sie mit qualvollem Blick.
    »Sie haben mir das halbe Herz aus der Brust gerissen«, erwiderte Mahelt bitter. »Aber ich gebe nicht auf, selbst wenn sie es ganz herausreißen und auspressen, bis kein Blutstropfen mehr herausquillt. Wo ist Roger? Was haben sie mit ihm gemacht?«
    Idas Kinn bebte.
    »Ach, Liebes, er ist schon fort. Sie haben ihn gestern fortgebracht, nachdem sie dich in diese Zelle geworfen haben. Der König hat ihn nach Norwich Castle geschickt. Es tut mir so leid.« Tränen liefen über ihre Wangen, als sie das Baby küsste und eng an sich drückte. »Er war so tapfer. Er sagte, du sollst dir keine Sorgen machen, er würde seine Pflicht kennen.«
    Mahelt rang erstickt nach Atem, nahm sich aber zusammen, denn sie wusste, dass sie nicht wieder auf die Beine kommen würde, wenn sie jetzt zusammenbrach.
    Ida schloss die Augen.
    »Ich

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