Die Entdeckerin: Erotischer Roman (German Edition)
hatte das unbehagliche Gefühl, das ihn auch überfiel, wenn er sich übergeben musste.
»Lass mich mal raten. Sie verschwenden wieder mal ihre Zeit mit der Suche nach dem verdammten Fragment. Ich schätze, dass sie bisher noch nichts gefunden haben, sonst hätten sie wenigstens die Höflichkeit besessen, mich zu informieren.«
Matthew fuhr sich über die Lippen. Er langte nach seiner Wasserflasche, aber sie lag nicht mehr da. Er musste sie in der anderen Kammer liegengelassen haben.
»Matthew«, sagte Killian. »Ich erwarte eine Antwort.«
»Ich bin mir nicht sicher. Ich glaube, dass sie sich mit jemandem treffen.«
»Und du weißt nicht, mit wem?«
»Nein.« Matthew fuhr sich wieder über die Lippen. »Hören Sie, Killian, da gibt es etwas, was ich Ihnen sagen muss. Ich hätte es Ihnen schon vergangene Woche sagen müssen.«
Killian richtete sich in seiner ganzen Länge auf und trat um das Stativ herum. »Weiter.«
»Am Donnerstag habe ich jemanden hierhingebracht. Es war ein böser Irrtum«, platzte er heraus. »Sie haben Fotos vom Wandgemälde geschossen. Ich glaube, sie haben für Dareth Sadler gearbeitet.«
»Du törichter Bastard.« Killian hob seine Hand, und die Finger spannten sich. »Warum erzählst du mir das jetzt?«
Matthew starrte zur Wand. »Adie glaubte, sie könnte irgendwie an die Fotos herankommen.«
»Willst du mir sagen, dass du mit Adie und Sian darüber gesprochen hast und nicht mit mir? Und die glauben nun, sie könnten mir helfen, indem sie sich mit Sadler im Serapeum treffen.« Er trat gegen einen Stein, der gegen den Sarkophag flog, von dem ein Stück des Reliefs abbrach. »Idioten!«, knurrte er. Er drehte sich auf dem Absatz um und stürmte wütend aus der Grabkammer.
Matthew wartete einen Moment, dann folgte er ihm vorsichtig bis zum Diebestunnel. Matthew hatte die jungen Frauen nicht mit hineinreißen wollen, aber Killian hatte seine eigenen Schlüsse gezogen. Jetzt würde es richtig ungemütlich werden.
Killians Zorn flammte in der Enge seines Schädels auf, bis kein Raum mehr da war für rationale Gedanken. Als er das Rasthaus erreicht hatte, war er sicher, dass er die beiden Frauen bei einem idiotischen Deal mit Sadler finden würde; der Autor würde alles über die Ausgrabungen herausfinden und sie ganz gewaltig betrügen.
Verdammte Närrinnen. Von Sian hätte er das nicht erwartet, und von Adie erst recht nicht. Verdammt, er hatte gerade begonnen, ihr zu vertrauen.
Er lief quer durch die pockennarbige Landschaft, direkt auf das Serapeum zu. Weiter unten standen die Statuen der griechischen Philosophen und Dichter, daher auch die Bezeichnung Philosopher’s Circle. Er konnte drei Gestalten ausmachen, von denen eine zu Füßen Homers saß. Einen Moment später erkannte er Sians blonden Zopf.
Sie waren also nicht im Serapeum, dachte er und knirschte mit den Zähnen. Noch mehr Lügen, noch mehr Verrat. Er machte größere Schritte und konnte die Konfrontation nicht erwarten. Zorn über Hinterlist und Verrat pulsierte in seinen Schläfen. Er platzte in den Kreis hinein. Die beiden Frauen starrten Killian entsetzt an.
»Närrinnen«, schimpfte er, wandte ihnen den Rücken zu und stand seinem Feind gegenüber.
Aber es war nicht Sadler.
Anton.
Sie starrten sich einige Sekunden lang an. Seit sie sich vor all den Jahren getrennt hatten, war sein ehemaliger Freund sehr verändert; das früher einmal kurz geschorene Haar war länger und ungezähmter geworden, und feine Lachfältchen hatten sich um die Augen eingegraben, aber Killian hätte ihn überall wiedererkannt. Er trat unbewusst einen Schritt näher, dann blieb er stehen. Er erinnerte sich, wie groß ihre Träume gewesen waren, wie die ganze Geschichte der Menschheit darauf wartete, von ihnen entdeckt zu werden.
Dann erinnerte er sich wieder an den Artikel, der ihn der Lächerlichkeit ausgesetzt hatte, wie sie vor der Öffentlichkeit geflohen waren und sich in einer uralten Felsenfestung versteckt hatten, bis auch sein engster Freund und Verbündeter ihn verraten hatte. Jetzt tauchte er wieder in seinem Leben auf, genau wie der andere faule Apfel, Sadler.
Killian glaubte nicht an Zufälle. Es konnte kein Zufall sein, dass beide Männer zur gleichen Zeit wieder auf der Bildfläche erschienen. »Was, zum Teufel, heckst du wieder mal aus?«, fragte er Anton.
Bevor Anton reagieren konnte, schwirrte Adie herbei und stellte sich zwischen die beiden Männer. Sie fasste Killians Hand. »Er hilft uns. Er hat ein Treffen
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