Die Entdeckerin: Erotischer Roman (German Edition)
war zu aufgeregt, um sich davon irritieren zu lassen. Sie richtete sich auf und rannte die Stufen hoch, um ihn zu suchen.
Vor der Tür blieb sie einen Moment stehen und stieg in ihre Stiefel. Der Wüstenwind schob die Sanddünen langsam nordwärts. Das Zwielicht der Dämmerung war voller Staub, der sich in ihre nackte Haut biss.
»Matthew!«, rief sie wieder. Mit einem Arm bedeckte sie die Brüste, als sie auf die nächstgelegene Düne zulief. Sie nahm an, dass er dahin gelaufen war, um in aller Ruhe seine Blase leeren zu können.
»Wo, zur Hölle, bist du?«
Sie trat gegen einen Stein, der zur Seite fiel, und darunter bewegte sich etwas. »Oh, verdammt«, rief sie und rannte wie aufgedreht zurück. Der Skorpion, den sie gestört hatte, war mit einem dicken Panzer geschützt. Er rannte auf sie zu, während Adie hastig die Flucht antrat und wieder versuchte, ihre Brüste bedeckt zu halten. Der Sand unter ihr gab nach, und abrupt fand sie sich auf ihrem Po wieder, den Blick zum Himmel gerichtet.
Der Himmel schillerte in vielen Blautönen. Adies Mund klappte auf, als sich in ihrem Kopf das Bild von Pferd und Reiter oben auf dem Gipfel der Düne abzeichnete. Im verführerischen Mondlicht kam es ihr so vor, als sähe sie Rudolph Valentino vor sich, der direkt aus dem Film Der Scheich auf die Düne geritten wäre. Sie musste blinzeln, und schon war er weg.
Die scharrende Bewegung des Skorpions zwang ihren Blick wieder nach unten. Er befand sich jetzt fast auf der Höhe ihrer Füße, und ihre Zehen verkrallten sich instinktiv in den Stiefeln. Entsetzt sprang Adie auf und floh zurück zur Ausgrabungsstätte.
Matthew wartete an der Tür auf sie, komplett angezogen. »Was machst du denn?«, schimpfte er und starrte auf ihre nackten Brüste. »Willst du, dass wir beide gefeuert werden?«
»Ich habe versucht, dich zu finden«, gab sie zurück, als er sie durch den Eingang schob. »Ich glaube, ich habe eine Entdeckung gemacht.«
»Welche denn? Einen FKK-Strand?«
»Einen Eingang, glaube ich. Ich habe mir die Bilder auf der rechten Wand angesehen, und da beschlich mich irgendein Gefühl.« Sie stolperte über ihre Schnürsenkel und wäre beinahe ebenso gestürzt wie vor ihr Bill, für den sie eingesprungen war, aber Matthew konnte sie rechtzeitig auffangen.
»Das ist wirklich faszinierend«, blaffte er, und jetzt erst sah Adie die Panik in seinen blauen Augen.
»Was ist denn los?«
Matthew zog sie die Stufen hinunter in die Vorkammer mit dem Wandgemälde. Er bückte sich nach ihren Kleidern und drückte sie in ihre Arme. »Killian ist gerade zurückgekommen, er kann jede Minute hier eintreffen. Also zieh dich gefälligst an, bevor er hier auftaucht.« Er rieb über die schmale Schweißlinie auf der Oberlippe.
Adie zog sich schnell den BH an, darüber ihr Top. Über sich hörten sie das Quietschen der Türscharniere und kurz darauf das dumpfe Poltern der Stiefel auf den Stufen. Adie griff mit gespreizten Fingern durch ihre zerzausten Haare, und einen Moment später trat Killian vom Flur in die Kammer. Er verharrte nur einen Moment auf der Schwelle und sah sie beide argwöhnisch an, seine gemeißelten Gesichtszüge versteinert wie Granit.
»Alles fertig?«, fragte er.
»Adie hat eine Entdeckung gemacht«, platzte Matthew heraus. Er trat irgendwas mit dem Fuß in den Schatten, den einer der Arbeitstaschen bildete. Adie warf einen heimlichen Blick darauf und musste voller Erschrecken feststellen, dass es ihr String war. Sie presste ihre zwei Schneidezähne auf die Unterlippe, aber dann fiel ihr auf, dass Killian sie beobachtete, deshalb zwang sie sich zu einem freundlichen Lächeln.
Matthew stolperte vor. »Wir haben mit der Arbeit aufgehört, als wir es entdeckt haben. Wir hielten es für besser, wenn Sie sich die Entdeckung erst einmal ansehen.« Seine Stimme klang ein wenig überfallartig und verzweifelt.
Adie rieb sich die Nase. Killian starrte sie an. »Das Bild setzt sich unter dem Boden fort. Ich glaube, dass wir vielleicht auf die Stufen gestoßen sind, die in die richtige Grabkammer führen«, sagte sie.
»Alles nur wegen einer Kerbe in der Wand? Es handelt sich eher um einen strukturellen Schaden.« Killian trat einen Schritt auf sie zu und nahm einen kleinen schwarzen Käfer aus ihrem Haar. »Normalerweise befindet sich die Grabkammer am Ende einer sich neigenden Passage, die sich von der Mauer im Süden her öffnet.« Er drehte sich um und besah sich die Stelle genau. Da führte tatsächlich ein Flur
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