Die Entdeckerin: Erotischer Roman (German Edition)
veränderten Bedingungen nach, die zu ihrer jetzigen Position geführt hatten, und auch über ihre gemischten Gefühle über die Nacht mit Anton. Sie fragte sich, ob Killian zur gleichen Zeit auch seinen Spaß gesucht hatte. War er der Typ, der ausging und es auf eine fremde Frau abgesehen hatte? Oder hatte er nur brütend in einem schmutzigen ahwa gesessen und starken Kaffee getrunken?
Der Morgen war rasch vorbei, während sie peinlich genau den Schutt aus dem Teilstück wegräumte. Erst als ihr Magen zu knurren begann, begriff sie, dass eigentlich jemand hätte kommen müssen, um ihr zu sagen, dass es Zeit fürs Essen war. Sie band ihren Pferdeschwanz neu und ahnte, dass sich jemand näherte.
Sie erkannte Killian an der Art, wie er atmete – kurzes, flaches Einatmen. Adie wandte den Kopf leicht, damit sie ihn aus dem Augenwinkel sehen konnte. Er trug immer noch seine Kleidung von gestern, und er war unrasiert. Seine Kleider standen vor Dreck, und die Knie seiner Khakihose waren farblos und fadenscheinig.
»Wie kommst du zurecht?«
Adie rutschte ein wenig auf den Knien herum, bis sie ihn besser sehen konnte. Die oberen Knöpfe seines Leinenhemds standen offen, der Stoff war nass, nicht vom Schweiß, sondern von Wasser. Als hätte er sich eine Wasserflasche über den Kopf geschüttet. Er sah rau aus und unleugbar sexy. Das Hemd klebte an seinem Körper. Ein hungriger Schmerz erwachte zwischen ihren Schenkeln – trotz allem, was vorgefallen war.
»Meine Knie sind wund«, blaffte sie ihn an, wozu eigentlich kein Grund bestanden hätte. Ihre körperliche Reaktion auf ihn irritierte sie und machte ihr deutlich, wie wenig die vergangene Nacht mit Anton an ihren Gefühlen für Killian geändert hatte. Sie lechzte immer noch nach dem Mann, der nicht an ihr interessiert war und der ihren einen gemeinsamen Moment deutlich hinter sich gelassen hatte.
»Dann steh auf, damit sie sich erholen können«, sagte er freundlich.
Adie blieb, wo sie war, dann änderte sie ihre Meinung und kam torkelnd auf die Füße. Er bot ihr eine Hand an, aber sie schüttelte den Kopf und übersah seinen mitleidenden Ausdruck, der für einen Moment in seinen grauen Augen zu sehen war.
»Ich nehme an, dass ich das verdient habe. Ich glaube, ich schulde dir eine Erklärung … und eine Entschuldigung.«
»Nein«, knurrte sie.
»Doch, ja.« Seine Stiefel ließen den Sand des Bodens aufstieben, als er die Lücke zwischen ihnen schloss, bis er direkt vor ihr stand. Adie konnte seinen Körper riechen. Er hatte hart gearbeitet, und sein würziger Geruch erregte sie trotz ihrer Verärgerung.
»Mir sind der Fotograf und sein Auftraggeber bekannt. Er kann froh sein, so glimpflich davongekommen zu sein. Ich würde ihnen beiden am liebsten den Hals umdrehen.« Er schien sich dann zurückhalten zu wollen, hob die Schultern und lächelte. »Das konntest du nicht wissen.«
Was war mit einer Erklärung für das, was auf dem Boot geschehen war?, hätte sie am liebsten gefragt, aber sie wollte ihn nicht darauf ansprechen.
»Adie.« Sie sah in sein Gesicht und wusste, dass er die nächsten Worte sorgsam abwog. »Ich muss heute Abend in die Stadt. Unser Hauptsponsor hat mich zum Essen eingeladen. Matthew ist schon im Apartment, aber ich möchte dich gern mitnehmen, wenn du möchtest.«
Adies Kinn klappte nach unten. Sie starrte ihn an, als könnte sie nicht glauben, was sie gerade gehört hatte. »Wiederholen Sie das noch mal.«
»Ich habe dich gebeten, mich zu einem Essen zu begleiten. Möchtest du mitkommen?«
»Ja! Ich meine, ich glaube ja.« Für einen kurzen Augenblick huschte das Gesicht des Fotografen durch ihren Kopf, und dann sah sie auch das Bild, wie Killian aus dem Arbeitsraum stakste.
»Nun?« Killian beugte sich vor und berührte ihre Haare. Rote Farbe legte sich auf ihre Haut.
»Ja«, sagte sie und leckte sich nervös die Lippen.
Killian nickte. »Gut. Hast du was Formelles zum Anziehen? Sonst kann Sian dir vielleicht was borgen. Wir müssen um acht Uhr da sein.«
Neuntes Kapitel
Dareth Sadler versank im sprudelnden Jacuzzi seines Hotelzimmers, auf der Braue ein kühles Tuch. Nach der Werbetour für sein neues Buch hatte er die Auslieferung zunächst gestoppt, denn er wollte unbedingt einige Fotos vom Inneren der Grabungsstätte mit einbauen. Das Wandgemälde war das zentrale Thema, und die wortreiche Begründung seiner Theorie musste durch wenigstens ein Foto gestützt werden. Außerdem wollte er einen Teilausschnitt des
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