Die Entdeckerin: Erotischer Roman (German Edition)
Steht im Wohnzimmer. Glaubst du, dass du den richtigen Knopf findest?«
Sian schniefte. »Seit wann?«
»Seit Beginn des Semesters.«
»Das hat mir niemand gesagt.« Sie stürmte in Richtung Wohnzimmer.
Samih erhob sich. »Jetzt bin ich wach. Er zog sich Jeans an und trottete an Adie vorbei in die Küche. »Will jemand keinen Kaffee?«
Ein paar Minuten später saßen sie eng um den Bildschirm herum und nippten am heißen, sirupartigen Kaffee. Adie gähnte trotz des Koffeins und rieb sich die Müdigkeit aus den Augen; der Text auf dem Schirm sah verschwommen aus. Joe hatte noch nicht geantwortet, aber David Franks hatte zurückgeschrieben.
»Okay«, sagte sie. »Franks ist sich nicht sicher, ob er das fehlende Fragment katalogisiert hat, aber er sagt, dass sich alle Beschreibungen und Bilder von männlichen Genitalien in Kisten verpackt im Museum befinden.«
»Das habe ich dir doch gesagt«, erinnerte Samih.
»Er schreibt auch, dass es sehr viele davon gibt und dass uns sein alter Assistent Ihsan Fuad mehr helfen kann als er selbst. Offenbar hat er den Katalog angelegt. Sie haben dann den Kontakt verloren, weil Fuad entlassen wurde. Auf ihm lastete ein Diebstahlsverdacht. Aber Dr. Franks glaubt, dass er noch in Kairo lebt.«
»Das hört sich nach einer Sackgasse an«, murrte Sian.
Die beiden Männer tranken einen kräftigen Schluck Kaffee.
»Wir haben einen Namen.«
»Ach, Adie, wie viele Ihsans leben wohl in Kairo, einer Stadt mit sechzehn Millionen Einwohnern?« Sian stand auf und schritt unruhig zum Fenster. »Matthew hat sich ein dreistes Ding erlaubt. Wir müssen es Killian sagen. Wir hätten es ihm sofort sagen müssen.«
»Was müsst ihr ihm sagen?«, fragte Jason. Er und Samih drehten ihre Stühle zu Sian, die mit einem Seufzer zu erklären begann. Adie wandte sich wieder dem Bildschirm zu. Ihr war ganz übel; ihr Bauch rumorte, und sie hatte einen schrecklichen Geschmack im Mund, als hätte sie Bonbons gegessen, deren Verfallsdatum abgelaufen war. Sie schätzte eher, dass es der Nachgeschmack von Sadlers Penis war. Was hatte sie sich eigentlich dabei gedacht?
»Sadler bringt also wieder Ärger«, sagte Samih. »Wir haben gehört, dass er sich in der Stadt aufhält. Inzwischen steht es in allen Zeitungen. Die Reporter haben Killians düstere Vergangenheit noch nicht ausgegraben, aber ich bin sicher, dass sie noch darauf stoßen werden.«
»Welche düstere Vergangenheit?« Adie wirbelte auf dem Drehstuhl herum und starrte ihm ins Gesicht. Sie hatte nie daran gedacht, Samih oder Jason nach Killian zu fragen.
»Du kennst doch Sadlers erstes Buch, Sechs Schritte zum Himmel, nicht wahr?«
Adie nickte. »Sian hat es erwähnt.«
»Die falschen Zitate, die er von Killian veröffentlicht hat, waren nur der Anfang. Es gab fünf geheimnisvolle Todesfälle, die mit den Ritualen in Zusammenhang standen, die Sadler beschrieben hat. Sadler verschwand sofort auf eine Promotionstour nach Fernost, sodass die Presse sich auf die nächstbeste Person stürzte.«
»Killian«, sagte Adie.
»Genau. Er wurde immer wieder zitiert, während er am Djoser-Projekt arbeitete.«
Adie lehnte sich vor, um besser hören zu können. Das erklärte, warum Killian das Thema mied. Sie war jetzt froh, dass sie ihn nicht mehr bedrängt hatte, aber es überraschte sie, dass Joe ihr von der ganzen Affäre nichts gesagt hatte. Aber Klatsch war nichts, womit sich Joe beschäftigte.
»Was sind das für geheimnisvolle Todesfälle?«
»Ich kenne die Einzelheiten nicht. Es ging wohl um völlig abgefahrene Selbstmordrituale, in denen die Umhüllungen von Mumien und Selbsterstickungen eine Rolle spielten.«
»Ich meine, es hätte was mit Giftschlangen und Fleischerhaken zu tun gehabt«, sagte Jason.
Samihs Brauen gingen hoch, dann schüttelte er den Kopf. »Du redest von einem anderen Fall. Dies waren ein paar einfältige Wannabes, also Möchtegerne, die in ihrem Wahn mal zu den Göttern reisen wollten.«
Sian drückte die Stirn gegen die Scheibe und trommelte mit den Fingern auf die Fensterbank. »Aber wo liegt das Motiv?«
Jason gluckste. »Die Medien veranstalteten eine Hexenjagd. Killian war ein leichtes Ziel, vor allem, weil er sich schon von Sadlers Buch zu distanzieren versuchte.«
»Und was geschah?«, fragte Adie. Samihs lässige Erwähnung einer Mumifizierung löste großes Unbehagen bei ihr aus, obwohl sie fest an Killians Unschuld glaubte.
»Nun, zum Schluss hat man von Unfällen gesprochen, aber da war der Schaden schon
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