Die Entdeckerin: Erotischer Roman (German Edition)
angerichtet. Killian wurde zum Gespött der akademischen Welt; sein Projekt brach in sich zusammen, und sein Partner ließ ihn im Stich. Es ist ein kleines Wunder, dass Killian je wieder auf die Füße gekommen ist.«
»Und Sadler?«
»Autor eines Bestsellers. Jede Reklame ist gut für ein Buch. Der Verlag konnte gar nicht so schnell drucken, wie die Leute nach dem Buch schrien.«
»Und er hat kein Bedauern geäußert?«
»Bist du verrückt?«, fragte Jason. »Das Buch hat ihn zum Kultautor erhoben, und er tut seitdem alles, um den Kultstatus zu erhalten.«
»Deshalb auch das kleine Ritual von heute Abend«, murmelte Sian gegen die Scheibe.
Adie presste eine Hand gegen ihren Mund. Übelkeit stieg in ihr hoch. »Kotzbrocken«, entfuhr es ihr.
»Wohlhabender Kotzbrocken mit Freunden in den höchsten Kreisen«, sagte Jason. »Was können wir denn tun, um ihn aufzuhalten? Schließlich ist er dabei, die Karriere von uns allen zu ruinieren.«
»Nun, jetzt ist es dringend, dass wir Killian informieren. Er muss wissen, was läuft«, riet Sian.
»Wir müssen Ihsan Fuad finden«, sagte Adie resolut. »Ohne das Fragment steht Sadlers verrückte Theorie für sich allein, und wir können mit der Wirklichkeit nicht dagegen halten. Das ist eine Wiederholung der Situation, in der sich Killian schon einmal befunden hat. Wir wissen, wer damals gewonnen hat. Wir müssen exakt wissen, was das Wandgemälde darstellt. Außerdem habe ich noch eine Spur – Anton. Er kennt sich im Museum gut aus und kann uns vielleicht helfen.«
»Warte mal einen Moment«, rief Samih. »Welcher Anton?«, fragte er, die Augen weit aufgerissen. »Doch nicht Anton Kelly, oder?«
Die Augen beider Frauen verengten sich zu Schlitzen. »Doch. Wieso?«, fragte Adie.
Samih und Jason sahen sich besorgt an.
»Spuck’s schon aus«, drängte Sian. »Adie kann das ertragen. Sie vögelt sie beide.«
Jason schlug die Hände vor sein Gesicht.
»Anton Kelly«, sagte Samih, und seine Stimme zitterte ein wenig. »Oh, verdammt.«
»Was, zum Teufel, soll das heißen?«, fragte Adie.
»Anton Kelly«, begann Samih. »Er ist der Partner, der Killian im Stich gelassen hat, als er dringend einen Freund gebraucht hätte.«
»Was ist nachher mit ihm geschehen?«, fragte Sian.
»Er hat sich auf die Seite der Bösewichter geschlagen.« Jason genehmigte sich einen kräftigen Schluck Kaffee. »Er macht jetzt mit den Grabräubern gemeinsame Sache.«
Adie starrte auf den Bildschirm.
»Er wusste es.« Sie schüttelte sich. »Er wusste von Anfang an, wer ich bin. Deshalb hat er mich angesprochen und sich mir vorgestellt.«
Sian nickte. »Das ergibt Sinn. Ich bin ihm bei Sadlers Auto begegnet. Adie, wenn er die Grabräuber kennt, dann kennt er vermutlich auch Ihsan Fuad. Du musst vorsichtig sein, wenn du Anton nach ihm fragst.«
Dreizehntes Kapitel
Am nächsten Morgen glaubte Sian auch noch nicht daran, dass Adie bei ihrer Suche nach dem verlorenen Fragment fündig werden konnte. Es war unwahrscheinlich, dass Anton diesen Ihsan Fuad kannte oder dass der in Ungnade gefallene Ägyptologe sich an dieses eine Stück unter hunderten erinnern könnte.
Wäre sie jetzt auf dem Hausboot, hätte sie Killian sofort die ganze Wahrheit erzählt. Irgendwann würde er sie sowieso erfahren, und je schneller er sie erfuhr, desto mehr Zeit hatten sie, um mit Gegenmaßnahmen das Projekt zu retten. Aber sie hatte Adies Vorschlag zugestimmt, bis nach dem Gespräch mit Anton zu warten.
Jetzt harrte sie geduldig in der Lobby des Nil Hilton Hotels aus, bewaffnet mit einem Mikrophon und einem Notizblock. Nachdem Adie das Apartment verlassen hatte, war Sian entschlossen, diesen Sadler kennen zu lernen, und weil er pulicitygeil war, ging sie davon aus, dass der Autor sich die Chance, mit einer Journalistin zu reden, nicht entgehen lassen würde.
Die Frau an der Rezeption des Nil Hilton rief in der Suite an, und Sadler kam schon ein paar Minuten später hinunter in die Halle. Sie hatte damit gerechnet, einen verschwitzten Streber im Armeepullover mit Ärmelschonern zu sehen, aber die Realität sah ganz anders aus. Er trug einen weißen Leinenanzug, und seine blonden Haare waren gegelt und perfekt in Form gebracht.
Auch Lana präsentierte sich in einem anderen Bild. Sie gab sich nicht mehr als unterwürfige Priesterin aus, trug einen weiblich geschnittenen dunklen Hosenanzug, der Hüften, Brüste und schmale Taille betonte. Die langen schwarzen Haare hatte sie in einem hoch angesetzten
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