Die Entdeckerin: Erotischer Roman (German Edition)

Jahren veröffentlich wurde. In den fünf Büchern, die ich seither geschrieben habe, ist enorm viel Material enthalten, und wenn man will, kann man unglückliche Unfälle um den ganzen Globus heranziehen und lose Verbindungen mit Geschichten in meinen Büchern suchen. Aber die Menschen sind eigenverantwortlich für das, was sie tun. Es bringt nichts, jemanden zum Sündenbock zu machen.«
    Er beugte sich vor, als er seinen Vortrag beendet hatte. »Okay«, sagte Sian, ein wenig verlegen, und er ließ sich im Sessel wieder zurückfallen. Mit den Fingerspitzen trommelte er in einem leisen Rhythmus gegen das Holz der Lehne.
    Ihre Frage hatte ihn irritiert. Sie drehte sich um und hoffte, dass Lana sich mit dem Milchkaffee näherte. Das Trommeln seiner Finger hatte eine einlullende Wirkung, und für einen Moment verlor sie ihre Konzentration. Sie schüttelte den Kopf, als wollte sie wieder zu sich kommen. »Werden Sie wieder mit Dr. Carmichael zusammenarbeiten?«, fragte sie.
    Dareth hörte plötzlich mit der rhythmischen Bewegung seiner Finger auf. Er antwortete nicht.
    »Soll ich aus Ihrem Schweigen ein Nein schließen?«
    »Kein Kommentar.«
    Schließlich traf der Kaffee ein. Dareth beachtete ihn nicht. »Leider muss ich zum Ende kommen. Ich muss mich noch um einige andere Dinge kümmern.«
    »Eine letzte Frage noch«, sagte Sian, während er sich bereits erhob. »Angenommen, jemand folgt jedem Buchstaben der magischen Formel, die Sie in Ihrem Buch beschreiben. Was erwartet ihn? Wird er sich wirklich mit Anubis treffen?«
    Dareth bemühte sich um ein Lächeln. »Ich will nicht den Eindruck erwecken, ein Medium zu sein, Miss Lewis. Trotz weit verbreiteter Ansichten fehlt mir jede Erfahrung mit dem Leben nach dem Tod. Ich zeichne nur auf, was für jedermann zu sehen ist, wenn er nur Augen hat zu sehen. Jetzt muss ich aber zurück an meine Arbeit. Auf Wiedersehen, Miss Lewis.«
    Sian stellte das Tonband ab und sah Sadler nach, wie er durch die Hotelhalle schritt. Sie hatte nicht viel erfahren, aber wenigstens kannte sie ihren Feind jetzt. Sie zweifelte nicht, dass er gefährlich war. Er zitierte angesehene Ägyptologen gern, um seinen Büchern Ernsthaftigkeit und Seriosität zu verleihen, denn damit ließen sich mehr Exemplare verkaufen, und ihm war völlig egal, ob er damit Karrieren und Leben vernichtete.
    »Journalistin! Wenn ich das schon höre!«, rief Lana, als sich die Türen des Aufzugs schlossen. »Sie arbeitet für die Astral Times‹, das ist bestimmt ein Fanmagazin. Warum hast du dich überhaupt mit ihr abgegeben?«
    Dareth legte eine Hand in ihren Nacken. »Weil man keine Gefolgschaft gewinnt, wenn man sich von den Fans fernhält«, sagte er.
    Lana drehte sich um und lehnte sich gegen die graue Metallwand. »Ist das auch der Grund, warum du an diesen schrecklichen conventions teilnimmst? Ich dachte immer, dass es dabei nur um die Verteilung von Werbeartikeln ginge und um Sex. Wie naiv von mir.«
    »Sei nicht so hochnäsig, Darling. Diese conventions tragen zu deinem Gehalt bei.« Er umfasste ihre Unterarme und drückte sie fest an ihren Körper. Sie schürzte die Lippen und bleckte die Zähne, als er sie küssen wollte.
    Dareth lachte und zwang seinen Mund auf ihren. »Womit hast du ein Problem?«, flüsterte er und strich mit der Zunge über ihre. »Sie wird aus den paar Angaben, die ich ihr gegeben habe, wahrscheinlich einen fünfseitigen Artikel schreiben. Die Leute reißen sich wieder um uns, Baby. Das sollten wir genießen.«
    »Ich traue ihr nicht über den Weg. Ich bin sicher, dass ich sie schon mal irgendwo gesehen habe.«
    »Ja, vermutlich auf einem Fantreffen.« Er saugte an ihrer Unterlippe.
    »Vielleicht«, sagte sie, als sich die Lifttüren öffneten. »Aber ich bezweifle das.«
    Dreißig Minuten später war es an Lana, sich überlegen zu fühlen. »So ein kriecherisches Luder. Ich wusste sofort, dass sie keine Journalistin ist. Sie ist eine der Lakaien von Carmichael. Sian Lawrence, BA, PhD von der Universität in Durham.«
    Sadler schaute von der Auswahl vergrößerter Fotos des Wandgemäldes hoch. Eine Augenbraue hob sich. »Interessant. Ich wette, dass sie nicht in seinem Auftrag hier war. Bring mir den Laptop. Wir sollten uns auch die anderen Mitarbeiter genau anschauen. Nur für den Fall, dass sie sich noch weitere Überraschungsbesuche einfallen lassen.«
    Sie gingen die Webseiten der Universität von Kairo durch, auf denen das Forschungsteam von Killian Carmichael vorgestellt wurde. Auf