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Die Entdeckerin: Erotischer Roman (German Edition)

Die Entdeckerin: Erotischer Roman (German Edition)

Titel: Die Entdeckerin: Erotischer Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Madelynne Ellis
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vor.
    »Es ist verdammt scharf«, sagte er und nahm ihr das Messer aus der Hand. Er legte es aufs Regal zurück.
    »Ich will mit dabei sein«, sagte Adie.
    Sie sah ihm zu, wie er sich resigniert aufs Bett fallen ließ.
    »Was hat er dir getan?«, wollte Adie wissen.
    Anton schnaufte. »Es ist eine Falle«, sagte er düster. Er stützte die Ellenbogen auf seine Knie, und seine langen dunklen Haare rahmten sein Gesicht ein. »Seit Monaten bin ich hinter ihm her. Du kannst mitkommen, wenn du unbedingt willst, aber ich kann weder für deine Sicherheit garantieren, noch für deine Reputation.« Er starrte sie an, und seine dunklen Augen schienen sich wie heiße Kohlen in ihre Haut zu bohren.
    Sie hielt seinem Blick stand. »Ich bin ein großes Mädchen«, sagte sie lächelnd.
    »Wie du willst. Und wenn du wissen willst, was er mir angetan hat …« Die Sanftheit verschwand aus seinem Gesicht. »Er hat mich durch die Hölle gejagt, Adie. Und dafür ist er mir noch etwas schuldig.«

Vierzehntes Kapitel
    Adie rief im Apartment in Gezira an, um Sian wissen zu lassen, dass es spät werden könnte. »Ich bin bei Anton. Er hilft mir, Ihsan zu finden«, sagte sie. Sian schien überrascht zu sein, fragte aber nicht nach Einzelheiten.
    »Okay. Ich arbeite das Tagebuch durch, denn wir haben ja nicht die Garantie, dass Ihsan uns helfen kann. Wir sehen uns später. Versuch mal, dich aus Schwierigkeiten herauszuhalten.«
    Adie lachte. »Mach dir keine Sorgen. Ich verspreche, ein braves Mädchen zu bleiben.« Sie legte auf und schaute Anton an. Manche Versprechen musste man brechen.
    Der Himmel war dunkel, als sie schließlich den Nordfriedhof verließen. Anton trug seinen schwarzen Beduinenumhang, und er hatte darauf bestanden, dass sie auch eine ähnliche Verkleidung wählte, die er mit der Schere kürzte, um sie ihrer Größe anzupassen. Er hatte sich die Jambiya mit der verzierten Silberscheide um die Taille gebunden, und ab und zu konnte Adie sie im Mondlicht blitzen sehen. Sie fuhren mit dem Taxi nach Süden, verließen die Stadt und erreichten das Dorf Abusir. Von dort war es ein Fußmarsch von zwanzig Minuten bis zur Nekropolis in der Wüste.
    Der nördliche Teil von Saqqara lag verlassen da. Die Touristen und Händler hatten sich zurückgezogen, und alle anderen, die geblieben waren, wussten, wie man sich geräuschlos bewegen konnte. Tintenschwarze Dunkelheit umgab die aufgebrochenen Hüllen der Grabkammern der frühen Dynastien, während der Wüstenwind zwar noch blies, aber längst nicht mehr so stark wie an den meisten Tagen.
    »Da sind wir schon.« Anton blieb vor einer mastaba, einem Steingrab aus der ersten Dynastie, stehen. Der Eingang sah wie ein schwarzer Schlitz in der Steinwand aus, ein wenig gesichert durch eine Art Fallgitter.
    Anton tastete in der Dunkelheit herum, bis er eine kleine Sturmlaterne gefunden hatte. Er zündete sie an. Die wärmende orangefarbene Flamme löste in Adie ein schlichtes Gefühl der Sicherheit aus.
    »Pass auf, wohin du trittst«, warnte Anton sie. »Es gibt nur einen schmalen Sims, und dahinter geht es in die Tiefe.«
    Adie zwängte sich durch den Eingang. Das trübe Laternenlicht gab den Blick auf eine enge Plattform frei, früher vielleicht einmal ein Treppenabsatz. Jetzt diente die Plattform in erster Linie als Standort für eine Leiter. Adie sah sich nervös um. Die Hauptkammer unter ihnen war nicht zu erkennen; die Laterne leuchtete nur das nackte Mauerwerk an. Stufen führten zur Decke, genau wie bei Djosers Pyramide.
    »Das muss aber schon viel früher freigelegt worden sein«, murmelte Adie und folgte Anton in die Düsterheit. Unter ihren Umhängen fing sie an zu zittern, und sie wusste nicht, ob die Aufregung das Zittern auslöste, die unheimlichen Strömungen eines solchen Ortes oder die Furcht, jemanden wie Jamal hier zu treffen. Ihr war plötzlich auch bewusst, dass Anton keine Genehmigung hatte, sich um diese Zeit hier aufzuhalten, und diese Erkenntnis erhöhte ihre Anspannung noch. Sie wollte gar nicht erst über die Konsequenzen nachdenken, falls sie geschnappt wurden.
    »Das heißt aber nicht, dass man jetzt nichts mehr findet.« Anton bot ihr seine Hand an, als sie von der Leiter trat, und hielt die Laterne hoch. Der Boden war pockennarbig und brüchig, und die Mauern bestanden aus ungleichen Steinen und Geröll, zerfressen von Zeit und Kriegen. Adie sah keine Anzeichen, dass hier mal ein Sarg gestanden hatte, aber zwei dunkle Bogengänge führten zu weiteren

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