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Die Enterprise im Orbit

Die Enterprise im Orbit

Titel: Die Enterprise im Orbit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Blish und J. A. Lawrence
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würde, könnten wir im Höchstfall eine Handvoll unserer Leute verraten. Bitte vergeben Sie mir. Sie verstehen sicher, daß es notwendig war.«
    Spock betrachtete Daras. »Ich verstehe es nicht«, murmelte er kopfschüttelnd. »Sie sind doch eine ›Heldin des Vaterlands‹. Wir haben gesehen, wie Sie ausgezeichnet wurden.«
    »Ich bin Ekosierin – und kämpfe gegen den Wahnsinn, der mein armes Volk erfaßt hat. Die Auszeichnung erhielt ich, weil ich meinen Vater an die Partei verriet.«
    Als sie Kirks Ausdruck der Abscheu bemerkte, fügte sie hastig hinzu: »Das war meines Vaters eigener Plan. Er und der Führer standen sich sehr nahe. Aber als ihm dessen Veränderung bewußt wurde und wohin diese führte, stellte er sich gegen die Partei. Man nahm ihn fest. Melakon verurteilte ihn zum Tode.«
    »Melakon?« fragte Kirk.
    Abrom erklärte: »Der Stellvertreter des Führers. Er hat die Macht an sich gerissen.«
    Daras sagte zu Kirk. »Mein Vater stellte es so hin, als hätte ich ihn verraten, um mir die Möglichkeit zu geben, den Kampf weiterzuführen.«
    Spock versuchte, ihre Geschichte mit den Tatsachen, wie sie ihm bekannt waren, zu vereinbaren. »Aber wie konnte John Gill das zulassen?« fragte er.
    »Wer?« Abrom blickte ihn erstaunt an.
    »Der Führer«, erklärte Kirk. »Er ist von meinem Volk.«
    »Was ist das für ein Volk?« erkundigte sich der Zeonist.
    Kirk zögerte einen Augenblick. »Ich bin Captain James Kirk von der Vereinten Raumflotte, genauer gesagt, der Kapitän des Sternenschiffs Enterprise. Und das ist mein Erster Offizier, Mr. Spock. John Gill, Ihr Führer wurde von der Föderation als Kulturbeobachter hierhergeschickt.«
    Daras blinzelte überrascht. »Der Führer ist – ist nicht von hier?«
    »Richtig«, bestätigte Spock.
    Ungläubig schüttelte das Mädchen den Kopf. »Ich bewunderte ihn anfangs, dann haßte ich ihn und alles, was mit ihm zusammenhängt. Aber ich zweifelte nie daran, daß er einer der Unsrigen ist. Und jetzt stellt sich heraus, er ist ein Fremder, den man schickte, um uns in den Untergang zu führen …«
    »Das war nicht seine Aufgabe«, versicherte Kirk ihr. »Er sollte nur beobachten und Bericht erstatten, ohne sich einzumischen. Irgend etwas ging schief. Um das herauszufinden und wiedergutzumachen, sind wir hier. Wir müssen ihn unbedingt sprechen.«
    »Unmöglich!« rief Isak. »Selbst wenn Sie zu einem günstigeren Zeitpunkt gekommen wären, ließe es sich nicht machen. Es darf niemand zu ihm außer Melakon. Es wimmelt vor Wachen bei ihm.«
    Kirk und Spock warfen sich einen Blick zu. »Hat er solche Angst um sein Leben?« fragte der Captain.
    Isaks Hände ballten sich zu Fäusten. »Es gibt viele – Ekosier und jüngere Zeonisten –, die gern ihr Leben aufs Spiel setzten, um ihm seines zu nehmen!«
    »Ich kann mir nicht erklären, was geschehen ist«, wandte Kirk sich an ihn. »Es widerspricht allem, an das John Gill glaubte. Aber unsere einzige Chance ist jedenfalls, ihn so schnell wie möglich zu sprechen.«
    »Das ist gerade jetzt völlig ausgeschlossen«, sagte nun auch Daras. »Er hält heute abend in der Reichskanzlei eine Rede. Die ganzen Parteibonzen werden dort sein.«
    »Sie ebenfalls?« fragte Kirk.
    »Natürlich.« Bitter fügte sie hinzu. »Als Symbol der rechten Einstellung gegenüber dem Vaterland.«
    Spock sah Kirk an. »Als Ehrengast der Partei müßte es Miß Daras doch möglich sein, uns an den Wachen vorbeizubringen.«
    Daras protestierte. »Nur ein paar der höchsten und vertrauenswürdigsten Parteigenossen sind in die Reichskanzlei eingeladen. Alle anderen, genau wie das Volk, können die Rede nur über das Fernsehen verfolgen.«
    »Sie müssen uns hineinschmuggeln«, verlangte Kirk.
    »In die Kanzlei? Das wäre Selbstmord, Captain Kirk.«
    Isak drehte sich zu ihr um. »So wie die Dinge stehen, ist das Leben als solches schon ein Risiko. Wenn der Captain glaubt, eine Chance zu haben, bin ich gern bereit, mich mit ihm dieser Gefahr des Selbstmords auszusetzen.«
    Daras wirbelte herum. »Du? Ein Zeonist? Du willst auch in die Reichskanzlei?«
    »Es ist unser Kampf noch mehr als eurer!«
    »Wenn Sie das Risiko auf sich nehmen würden, Daras«, murmelte Kirk. »Ich wüßte vielleicht, wie wir es schaffen könnten.«
    Es war eine Herausforderung, der sie sich nicht entziehen konnte.
     
    Sie hatten sich zwei Dienstwagen organisiert und Uniformen. Spock und Isak trugen Helme und die Kragenspiegel von Sturmmännern, Kirk die SA-Uniform eines

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