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Die Enterprise im Orbit

Die Enterprise im Orbit

Titel: Die Enterprise im Orbit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Blish und J. A. Lawrence
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verschlissenen Matratzen auf und holte eine Sprungfeder heraus. Er drehte an ihr, bis sie brach. Mit der scharfen Bruchstelle schnitt er die fast unmerkliche Beule an seinem Handgelenk auf, daß er den roten Kristall herausholen konnte. Natürlich quoll Blut aus der Wunde. Dann reichte er Spock den Federndraht. Als auch er den Kristall löste, rief der Zeonist: »Ihr wollt Selbstmord begehen? Ja, viele tun es, um den Folterqualen zu entgehen.«
    »Das ist nicht gerade unsere Absicht«, versicherte ihm Kirk. »Haben Sie die Berechnungen fertig, Mr. Spock?«
    »Ja, Captain. Wir müssen die Kristalle aus einer bestimmten Entfernung benutzen, und zwar aus zwei Komma sieben Millimeter. Ich werde den ersten Kristall …«
    Während er noch sprach, legte er einen der Kristalle auf ein Loch am Rand des Federndrahts und schob ihn fest hinein. »… hier hinein geben. Den zweiten am anderen Ende.« Er bog den Draht jetzt in Form eines Hufeisens, daß die beiden Enden in genau gleicher Höhe waren. »Zwei Komma sieben Millimeter müßten etwa hier sein. Das ist natürlich grob geschätzt.«
    Der Zeonist sah ihm mit großen Augen zu. »Was soll das werden – eine Art von Sender?«
    »Nein, das Licht hat nur sehr wenige Watt, Mr. Spock.«
    »Es müßte genügen, die Rubidiumkristalle anzuheizen. Wenn ich mich recht an die Geschichte der Physik erinnere, funktionierten die alten Laser sogar mit kruderen natürlichen Kristallen. Ah, fertig! Aber um an die Lichtquelle heranzukommen, müßte ich mich auf etwas stellen können.«
    »Es ist mir eine Ehre, Mr. Spock«, sagte Kirk trocken, obwohl er sich seines schmerzenden Rückens nur allzu bewußt war. Er bückte sich unter der Glühbirne, und der Vulkanier kletterte auf seine Schulter. »Ich würde es begrüßen, wenn Sie sich beeilten, Mr. Spock.«
    Spock hob sein selbstgefertigtes Instrument zur Glühbirne hoch. »Die Zielsicherheit ist verständlicherweise nicht sehr groß.«
    Die Striemen auf Kirks Schultern bluteten. »Ich bin schon zufrieden, wenn Sie damit ein Scheunentor treffen«, brummte er.
    Spock runzelte die Stirn. »Weshalb sollte ich auf ein derartiges Gebäude zielen, Sir?«
    »Vergessen Sie es, Spock. Bitte machen Sie weiter.«
    Die winzigen Rubidiumkristalle glühten tiefrot. Plötzlich schoß ein roter Strahl aus Spocks improvisiertem Gerät und schnitt durch die Stahlgitter der Tür wie durch Butter. Das nächste Ziel war das Schloß. Kirk sah, wie es sich löste.
    »Gut, Mr. Spock. Übertreiben Sie nicht.«
    Spock sprang von Kirks Schulter hinunter. Kirk betastete sie. Als er das Blut an seinen Händen bemerkte, wischte er es auf der aufgerissenen Matratze ab. Der Zeonist flüsterte ehrfürchtig. »Was war das? Zeon hat nichts, das dem auch nur nahe käme. Mit einer solchen Waffe hätten wir eine Chance gegen die Nazis.«
    »Es ist keine Waffe. Dazu hat es eine viel zu geringe Reichweite«, erklärte ihm Kirk. »Stellen Sie sich in die Ecke dort, Spock, und lassen Sie sich nicht sehen. Ich werde die Aufmerksamkeit auf mich lenken.«
    Er stellte sich an die Tür und schrie: »Bitte! Ich werde reden! Ich will nicht sterben! Wache! Ich will reden! Rufen Sie den Standartenführer!«
    Er rüttelte an den Gitterstäben und brüllte weiter, der Posten kam herbei. Spock sprang aus der Ecke, streckte die Hand durch das Gitter und wandte seinen vulkanischen Betäubungsgriff an. Der Posten sackte auf den Boden. Spock öffnete die Tür, zog ihn in die Zelle und warf Kirk die Uniformjacke des Burschen zu. Als Kirk hineinschlüpfte, schien der Zeonist sich von seiner Verwirrung ein wenig zu erholen.
    »Nehmt mich mit. Bitte gebt mir eine Chance, gegen sie zu kämpfen«, flehte er die beiden Enterprise -Männer an. »Nehmt mich mit – ohne mich würdet ihr das Labor nie finden.«
    »Ein gutes Argument, Mr. Spock. Wir nehmen ihn mit. Er weist uns den Weg.«
    Aber auf dem Gang befand sich ein weiterer Wachtposten. Kirk zog die Pistole aus der Halfter und drückte den Lauf in den Rücken des Zeonisten. Spock deutete er an, vor ihm herzugehen. »Welche Tür ist es?« fragte er leise.
    »Die zweite rechts«, wisperte der Zeonist.
    »Bewegung! Zeonistenschwein!« brüllte Kirk.
    Der Posten starrte gelangweilt über sie hinweg. Als sie an ihm vorbeikamen, öffnete sich die Tür des Labors. Ein SS-Offizier trat heraus und schloß ab. Er schritt auf sie zu. Kirk gab dem Zeonisten einen heimlichen Stoß, daß er gegen den Sturmbannführer prallte und sie alle gegen die Wand fielen.

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