Die entführte Braut: Wenn die Braut sich traut (German Edition)
dass es mir leidtut.“
Das Blut schoss ihr in die Wangen. Sie ging ein paar Schritte von ihrem Tisch zur Seite. „Es tut mir leid?“, wiederholte sie. „Du hast mich aus deinem Leben verbannt und meinst nun, mit diesen vier Worten sei alles wiedergutzumachen?“
„Nein“, erwiderte er leise. „Es wird ein ganzes Leben dauern, es wiedergutzumachen.“
„Du kannst ja gleich mal damit anfangen“, sagte sie und verschränkte die Arme. Sie traute sich noch nicht, Hoffnung zu schöpfen.
Er bedachte sie mit jenem lasziven Lächeln, mit dem er sie früher für den ganzen Sonntag ins Bett gelockt hatte. „Ich dachte mir einfach: jetzt oder nie, Isabel!“
Sie spürte deutlich, wie fasziniert ihre Freundinnen von dieser Szene waren. Aus den Augenwinkeln sah sie, dass Connie mit dem Kopf zur Straße deutete.
Noch immer unsicher, ergriff sie Dans Hand. Als sie zusammen zu seiner Harley gingen, stellte sie fest, dass er das eine Bein leicht nachzog. Aber dies schadete seiner körperlichen Anziehungskraft nicht. Im Gegenteil, sein leichtes Hinken schien seinen Sex-Apeal eher noch zu verstärken.
Er hielt ihr einen Sturzhelm hin. Isabel trat einen Schritt zurück, ließ dabei seine Hand los und schaute ihn prüfend an. Zum ersten Mal bemerkte sie die winzigen Falten und Grübchen um seine Augen und seinen Mund, die er vor dem Unfall noch nicht gehabt hatte.
„Ich werde erst dann mit dir gehen, wenn du mir die Wahrheit sagst.
Ich will den wirklichen Grund dafür wissen, warum du dich so lange von mir ferngehalten und mich nie angerufen hast.“ Sie warf einen Blick auf sein rechtes Bein. „Genau wie schwer waren denn deine Verletzungen?“
Er wollte seine Sonnenbrille wieder aufsetzen, besann sich dann aber anders. „Nicht so schwer, als dass sie nicht geheilt werden konnten, Isabel.“
„Und was ist damit, was du uns beiden angetan hast?“, fragte sie, während aufsteigende Tränen in ihren Augen brannten. „Wird das jemals heilen können?“
„Es ist doch nur ein Anfang, wenn ich dir sage, es tut mir leid. Als ich dich fortschickte, war mir, als hackte ich mir den eigenen Arm ab. Oder als schnitte ich mir das Herz aus dem Leibe. Es war idiotisch, dich zu einem Zeitpunkt fortzuschicken, als ich dich mehr denn je brauchte.“
„Warum hast du es dann trotzdem getan?“, beharrte sie. „Das muss ich wissen.“
„Ich dachte damals, ich würde nie wieder gehen können. Und diese Last wollte ich dir nicht aufbürden.“
Da fiel ihr ein, wie hilflos er damals im Bett der Klinik ausgesehen hatte. Auf einmal wurde ihr klar, dass es nicht Ärger gewesen war, was sie da in seinen Augen gesehen hatte, sondern einfach Angst. „Ich kann mir nicht vorstellen, dass du gedacht hast, dein körperlicher Zustand würde etwas an meinen Gefühlen für dich ändern.“
„Ich hab’ es dir doch gesagt – es war grenzenlos dumm von mir. Aber ich habe viel Zeit gehabt, um so manches zu lernen.“
„Was zum Beispiel?“
„Ich habe endlich begriffen, dass ich keine Risiken mehr einzugehen, nicht der Gefahr hinterherzulaufen und mich nicht vor meinen Gefühlen zu verstecken brauche. Meine Zeiten als leichtsinniger Rebell sind für endgültig vorbei.“
Freude machte Isabel das Herz leichter, und ihr Mund verzog sich zu einem nachsichtigen Lächeln. „Na ja, es war aber auch allerhöchste Zeit. Ich nehme das als ein Versprechen an mich.“
„Ich weiß.“ Unvermittelt legte er den Helm auf die Harley und zog Isabel an sich.
Überwältigt vor Glück, schmiegte sie sich an ihn und sog seinen vertrauten Duft ein. Doch dann fiel ihr wieder ein, wo sie war, und sie blickte kurz zu Connie. Die fächelte sich demonstrativ Luft zu.
„Vergib mir“, bat Dan und berührte Isabels Mund mit seinen Lippen, „dass ich erst genau wissen wollte, ob ich wieder ganz gesund werden würde, ehe ich zu dir zurückkam.“
„Das war schrecklich dumm von dir“, flüsterte sie, von seinem Kuss verzaubert, der so zärtlich und liebevoll war, dass sich ihr alles im Kopf zu drehen begann. „Du hättest es mir sagen sollen.“
„Ich sag’s dir ja jetzt“, erwiderte er und küsste sie so glutvoll, dass ihr beinahe die Sinne schwanden.
„Was sagst du mir jetzt?“, fragte sie, noch ganz atemlos von seinen Küssen.
„Dass ich dich liebe. Dass ich möchte, dass wir heiraten. Kinder bekommen, Pflanzen züchten. Weiße Zäune um unseren Garten bauen. Und zusammen fischen gehen.“
„Ja“, raunte sie und fuhr mit ihren Fingern durch
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