Die Entfuehrten

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Autoren: Margaret Peterson Haddix

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Haarschopf überschwänglich und sprang hinter dem Anmeldetisch ein paar Treppenstufen hinauf. Er wirbelte herum und schaute in die Menge. »Könnt ihr mich jetzt alle sehen und hören?«
    Gemurmel. »Ja.« »Klar.« Jemand, wahrscheinlich einJunge aus der Totenschädelclique, vermutete Jonas, murmelte: »Wenn nicht, wär es auch nicht schlimm.«
    »Super!«, rief der Mann begeistert und ignorierte die mürrischen Kommentare, falls er sie überhaupt gehört hatte. »Ich bin Grant Hodge, Sozialarbeiter vom Jugendamt. Ihr seid soooo viele und das ist absolut toll – ich will mich wirklich nicht beklagen –, aber wir haben beschlossen, euch für das heutige Programm in zwei Gruppen aufzuteilen. Eine Gruppe kommt mit mir und die andere mit Carol Malveaux, die dort drüben bei der Tür steht.« Er streckte die Hand aus. »Wink mal herüber, Carol.«
    Eine Frau mit dunkler Kurzhaarfrisur hob den Arm und winkte energisch.
    »Einer von uns muss in die gleiche Gruppe kommen wie Sarah Puchini«, flüsterte Chip Jonas ins Ohr.
    »Ich weiß«, sagte Jonas finster.
    Mr Hodge zog eine Liste aus einer Mappe.
    »Wenn ich euren Namen aufrufe, stellt ihr euch entweder hinter den Tisch, falls ihr in meiner Gruppe seid, oder ihr geht zur Tür hinüber, wenn ihr zu Carol gehört. Klar?«, erklärte Mr Hodge. »Ich rufe zuerst meine Gruppe auf.«
    »Hört bei den Namen genau hin!«, zischte Katherine Jonas und Chip zu. »Wir müssen höllisch aufpassen!«
    Den ersten Namen konnte Jonas wegen Katherine nicht hören.
    »Pst!« Er warf ihr einen bösen Blick zu.
    »Jason Ardul«, rief Mr Hodge. »Andrea Crowell.«
    Katherine packte Jonas am Arm und drückte fest zu, während sich vorn ein Mädchen mit hellbraunem Haar wortlos hinter den Tisch schob.
    Jonas und Chip nickten Katherine zu und formten mit den Lippen ein lautloses »Ich weiß.« Andrea Crowell war ein Name, den sie alle wiedererkannten. Jonas prägte sich das Mädchen gut ein, um sicherzugehen, dass er sie später wiedererkennen würde. Sie hatte die Haare zu zwei Zöpfen geflochten, was ihr gut stand, auch wenn Katherine wahrscheinlich sagen würde, dass sie damit nicht besonders im Trend lag. Andrea sah auf ihre Schuhe hinab, als wäre sie zu schüchtern, um in die Menge zu schauen.
    »Maria Cutler«, fuhr Mr Hodge fort. »Gavin Danes.«
    Wieder drückte Katherine zu, was Jonas überraschte. An einen Gavin konnte er sich nicht erinnern.
    Katherine drückte noch acht weitere Male zu, ehe Mr Hodge die Mitte des Alphabets erreicht hatte. Es schien, als sei sie kurz davor, zu platzen. Wie eine Bewerberin bei der Miss America-Wahl, die darauf wartet, dass ihr Name aufgerufen wird.
    »Daniella McCarthy«, rief Mr Hodge.
    Wieder drückte Katherine zu und brach Jonas dabei fast das Handgelenk. Dieser zuckte zusammen, drückte mit aller Kraft zurück und sah sich um. Daniella McCarthy wollte er unbedingt sehen. Doch niemand schob sich durch die Menge nach vorn. Niemand tratbeiseite, um dem Mädchen Platz zu machen, das so unglücklich darüber gewesen war, umziehen zu müssen.
    »Daniella McCarthy?«, rief Mr Hodge wieder.
    Der Name hing in der Luft und alle schauten sich um. Jonas sah, wie Katherine sich auf die Unterlippe biss und das Gesicht verzog. Dann riss sie sich mit einem Mal das Namensschild von der Brust und zerdrückte es.
    Sobald es verschwunden war, rief sie: »Oh. Ha, tut mir leid. Das bin ich.« Sie winkte ein wenig einfältig. »Mein Fehler. Hab nicht aufgepasst.«
    »Kath-«, setzte Jonas an und wollte rufen: »das kannst du doch nicht machen!« Doch sie schob sich an ihm vorbei und trat ihm dabei so fest auf den Fuß, dass sich sein »Kath-« in einen Schmerzenslaut verwandelte. Dann war sie zu weit weg, um ihr noch etwas nachzurufen. Sie schob sich um den Tisch herum und glitt zwischen Andrea Crowell und Michael Kostoff.
    »Warum hat sie das gemacht?«, raunte Jonas Chip zu.
    »Keine Ahnung«, murmelte Chip zurück.
    »Wenn wir deswegen alle in der gleichen Gruppe landen und keine Gelegenheit mehr haben, mit den anderen Kindern zu reden, kann sie was erleben!«, schäumte Jonas.
    Und prompt schloss Mr Hodge, der zum Ende des Alphabets kam, mit: »Und Jonas Skidmore und Chip Winston, ihr seid auch in meiner Gruppe. Alle anderen gehen mit Carol.«
    Jonas stürmte nach vorn, während um ihn herumalle außer Chip nach hinten zu Carol drängten. Er schob sich neben Katherine und zischte ihr ins Ohr: »Du erzählst ihnen jetzt sofort, dass du in der falschen Gruppe bist,