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Die Entfuehrten

Titel: Die Entfuehrten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Peterson Haddix
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Aktivitäten auf dem Programm und ich bin sicher, Sie alle möchten bald damit anfangen!«
    Alle setzten sich, selbst die Gruppe mit den düster dreinblickenden Teenagern ganz hinten.
    Jonas erwischte einen Platz am Gang, sodass er von der Seite aus die Kinder in den gegenüberliegenden Stuhlreihen betrachten konnte. Der Mann am Mikrofon begann sich begeistert darüber auszulassen, welchen enormen Zuspruch sie erhalten und was für ein tolles Programm sie geplant hatten und wie wunderbar die Sozialbehörde der Bezirksverwaltung funktionierte . . . Jonas blendete ihn einfach aus. Direkt gegenüber, auf der anderen Seite des Gangs, saß ein Bryce Johnson und ein Ryan – oder war es Bryan – Crockett eine Reihe dahinter. Jonas fragte sich, ob er die Namen aufschreiben und an Chip und Katherine weiterreichensollte, damit sie ihm mit dem Kopf Ja oder Nein signalisieren konnten, ohne dass seine Eltern es mitbekamen. Er hatte ein schlechtes Gewissen, dass er die Liste der Überlebenden nie so eingehend studiert hatte wie Chip und Katherine und dass er bei keinem der anderen Kinder angerufen hatte.
    Jonas drehte den Kopf noch ein wenig weiter, um zu sehen, wer hinter Ryan/Bryan Crockett saß. Es war ein Mädchen mit langen blonden Haaren, die ihr Namensschild verdeckten. Glücklicherweise entschied sie sich in diesem Augenblick, die Haare zurückzuwerfen.
    Sar - stand auf ihrem Namensschild. Sie dehnte die Schultern, reckte sich auf ihrem Stuhl und gab den Rest ihres Namens preis: Sarah Puchini .
    Sarah Puchini. Volltreffer!
    An diesen Namen erinnerte sich Jonas. Er gehörte zu jenen, die Katherine beim Basketballspielen in der Auffahrt aufgezählt hatte. Also war mindestens noch ein weiteres Kind auf der Konferenz, das die mysteriösen Briefe erhalten hatte, dessen Name auf der Liste der Überlebenden stand und das vielleicht hören wollte, was Jonas, Katherine und Chip wussten – und das vielleicht ebenfalls Informationen hatte, über die man sich austauschen konnte.
    Jonas wandte sich zu Chip um, der neben ihm saß.
    »Sarah Puchini«, flüsterte er ihm ins Ohr. »Eine Reihe schräg hinter uns.«
    Chips Gesicht leuchtete auf.
    Neben Chip stand Katherine auf.
    »Was machst du da?«, murmelte Jonas.
    Katherine sah ihn verständnislos an.
    »Sie haben gerade gesagt, dass alle jungen Leute in die Eingangshalle zurückgehen sollen, damit wir anfangen können«, sagte sie. »Hast du nicht zugehört?«
    »Oh«, murmelte Jonas.
    Seine Mutter beugte sich über die Stühle.
    »Anscheinend werdet ihr das Mittagessen auf eurer Wanderung einnehmen. Dann treffen wir euch einfach um drei Uhr wieder hier, ja?«
    »Klar«, sagte Jonas.
    Dad hob in einer knappen Abschiedsgeste die Hand und murmelte tonlos etwas wie: »Viel Spaß.«
    Jonas wandte sich schnell ab, weil er hoffte, Sarah Puchini im Gang einholen zu können, doch ihr blonder Schopf verschwand bereits durch die hintere Tür in die Eingangshalle.
    Jonas schloss sich dem Strom in Richtung Eingangshalle an. Chip und Katherine waren direkt hinter ihm. Alle drängten gleichzeitig durch die Flügeltüren.
    »Wo ist sie?«, fragte Chip, als die Menge in der Nähe des Tisches, an dem die Anmeldung stattgefunden hatte, zum Stillstand kam. Jonas sah, dass eine Frau hinter ihnen leise die Türen zur Aula schloss. Vermutlich wollte sie verhindern, dass die lärmende Schar das Programm der Erwachsenen störte.
    »Weiß nicht«, sagte Jonas und stellte sich auf die Zehenspitzen, um einen besseren Überblick zu bekommen. Moment, war das Sarah, dort drüben am Rand?
    »Was glaubst du, wie viele von uns hier sind?«, fragte Chip.
    »Fünfzig?«, schätzte Jonas. »Sechzig?«
    »Angela hat gesagt, dass sechsunddreißig Babys im Flugzeug waren«, flüsterte Chip. »Wir hatten von Anfang an nur achtzehn Namen. Neunzehn, wenn man den Dalton ohne Nachnamen mitrechnet.«
    Wollte Chip etwa, dass sie anfingen, sämtliche Leute rundherum auszufragen? Jonas sah es schon vor sich:
Irgendwelche komischen Briefe bekommen in letzter Zeit? Schon mal jemanden verschwinden sehen? Weißt du irgendwas über Zeitreisen?
Er glaubte nicht, dass er damit bei der düster dreinblickenden Clique, der sie bereits einmal auf die Nerven gegangen waren, gut ankommen würde. Die Clique stand dicht zusammengeschart ein wenig abseits. Jetzt, wo er hinter ihnen stand, konnte Jonas sehen, dass auf der Rückseite ihrer Sweatshirts Totenköpfe abgebildet waren.
    Niedlich.
    »Also dann!«, rief ein kleiner Mann mit drahtigem

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