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Die Entführung der Musik

Die Entführung der Musik

Titel: Die Entführung der Musik Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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Mudge fuchtelte mit der Waffe herum, was ih- ren Gastgeber jedoch in keiner Weise einzuschüchtern schien.
    Die Stimme des Wesens kam aus einem Kästchen unter seinem Mund. Mit der einen Hand strich es seine Fühler glatt, während es mit den anderen drei gestikulierte, um seine Worte zu unterstreichen.
    »Ich dachte, es sei mir endlich gelungen, Ihre körperliche Gegen- wart auf geeignete Weise festzumachen. Tatsächlich war mir darin auch Erfolg beschieden. Unglücklicherweise war ich aber außerstan- de, mich an die Bedingungen Ihrer Bewegung anzupassen. Tatsächlich hatte ich gerade noch genug Zeit, den Ort zu wechseln. Als ich soweit war, waren Sie schon beide aufgeprallt.
    Ich kann Ihnen sagen, daß wir großes Glück haben, noch am Leben zu sein.«
    »Das glaube ich gern«, erklärte Jon-Tom. »Ich war mir schon si- cher, als Brei zu enden. Mudge, steck dein Schwert weg. Diese... Per- son... will uns nichts Böses.«
    »Nein, gewiß nicht.« Das Insektoid sprach mit Wärme. »Sie können gern erfahren, daß - auch wenn die Umstände der identifizierten Wie- dererlangung nicht perfekt waren - das Ergebnis doch befriedigend ist.«
    Jon-Tom blinzelte. »Wiedererlangung?«
    »Natürlich. Sie meinen doch nicht, ich hätte diese ganzen Strapazen auf mich genommen, nur um mit Ihnen zu sprechen? Dieses Mal hat mein Gedächtnis standgehalten, und ich erinnerte mich, worum es mir vor allen Dingen ging. Die Anstrengungen waren viel größer, als ich ursprünglich veranschlagt hatte, doch ich glaube, es war die Mühe wert.« Er zeigte auf etwas zu seiner Linken.
    In einem flackernden Kraftfeld festgehalten, schwebte dort die Ak- kordwolke. Sie summte leise vor sich hin und schien sich nicht daran zu stören, daß ihre Bewegungsfreiheit eingeschränkt war.
    »Willst du damit sagen, daß du die ganze Zeit 'inter der da 'er warst?« Mudge hatte seine Zweifel, »'inter diesem Fetzen um´er wan- dernder Musik?«
    »Ja, das ist richtig.« Das Wesen nickte auf ausgesprochen mensch- liche Art. »Da unsere bisherigen Begegnungen alle zu kurz waren und mein Gedächtnis an selektiven transpositions-induzierten Blackouts litt, hatte ich bisher noch nicht die Gelegenheit, eine Erklärung ab- zugeben. Das will ich nachholen.
    Als erstes sollten Sie wissen, daß unsere jüngste und alles in allem überstürzte Begegnung zu Ihrer Transposition aus Ihrer Welt in die meine führte. Das war nicht so vorhergesehen. Als ich unsere jüngste Begegnung plante, hatte ich nicht erwartet, daß Sie mit gefährlicher Geschwindigkeit auf mich zustürzen würden. Die Umstände zwangen mich, ohne Nachdenken rasch zu handeln. Ging ich recht in der An- nahme, daß sie wenig Kontrolle über Ihre Geschwindigkeit hatten?«
    »Nicht ganz«, erwiderte Mudge. »Schau, wir 'atten nich wenig Kon- trolle. Wir 'atten über'aupt keine Kontrolle.« Beim Betrachten der fremdartigen Umgebung dachte er unwillkürlich über die Funktionen der verschiedenen Geräte und Vorrichtungen nach. Auch über ihren möglichen finanziellen Wert zu Hause.
    »Sind Sie ein Hexer?« fragte Jon-Tom unsicher.
    Cazpowarex klopfte an seinen Übersetzer, als wolle er sicherstellen, daß dieser korrekt funktionierte. »In gewisser Weise. Ich bin ein Di- mensionsphysiker.« Diesmal roch das Wesen, überlegte Jon-Tom, wie Jasminparfüm.
    »Außerdem«, fuhr ihr wohlriechender Gastgeber fort, »arbeite ich als Künstler und Musiker.«
    »Nun, das ist eine ungewöhnliche Berufskombination«, bemerkte Jon-Tom.
    »Ja, auch in meiner Welt. Übrigens, auch wenn ich mit Ihrem In- strument nicht vertraut bin, habe ich doch bemerkt, daß Sie recht gut spielen.« Jon-Tom wölbte stolz die Brust. »Was jedoch Ihren Gesang angeht, so muß ich sagen, daß...«
    »Jetzt fangen Sie nicht auch noch an. Ich habe schon genug Ärger mit seinen Kommentaren.« Der Bannsänger stieß mit dem Daumen in Mudges Richtung.
    »Es scheint, daß Ihr Spiel physikalische Eigenschaften hervortreten läßt, die die gewöhnliche Physik übersteigen. Mancher könnte das für Magie halten.«
    »Sie sollten mit meinem Mentor Clodsahamp sprechen. Sie beide sind sozusagen im gleichen Geschäft. Wie lange sind Sie zwischen Welten oder Dimensionen, oder wie man es nun nennen mag, hin und her gehüpft?«
    »Sie sind Zeuge meiner ersten Versuche geworden.
    Die Ausrüstungen, ganz zu schweigen von den zugrunde liegenden Theoremen, sind noch im Entwicklungsstadium. Ich dachte, ich könn- te die Dinge einfach halten, indem ich zunächst

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