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Die Entführung der Musik

Die Entführung der Musik

Titel: Die Entführung der Musik Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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ließ sich geziemlich auf einem schwarzen Felsbrocken mit glatter Oberfläche nieder.
    »Wir ssind alle erschöpft!« rief Seshenshe aus. Die übrigen Prinzes- sinnen stimmten im Chor zu.
    Jon-Tom fühlte eine leichte Berührung auf der Schulter, drehte sich um und blickte direkt in ein Paar leuchtendblauer Augen.
    »Ihr seid wahrhaftig ein echter Bannsänger, Sir.«
    Er richtete sich so hoch auf, wie er nur konnte, ohne tatsächlich auf Zehenspitzen zu stehen, und zog den Bauch so kräftig ein, daß Mudge schon befürchtete, die Eingeweide seines Freundes zum Rückgrat he- rauskommen zu sehen.
    Von ihrem Sitzplatz in der Nähe erhob eine weniger beeindruckte Seshenshe die Stimme, bevor Jon-Tom noch antworten konnte.
    »Wenn Ihr ein so großßer Bannssänger sseid, warum könnt Ihr dann nicht ein oder zzwei königliche Karosssen herbeibannen, die uns von hier wegbringen könnten?«
    »oder sechs«, flüsterte Quiquell, »mit kräftigen gespannen und er- fahrenen lenkern.«
    »Was das angeht«, fragte Pivver, »warum zaubert Ihr uns nicht ein- fach nach Hause?«
    Von einem heftigen Ansturm nörgelnder, fordernder Prinzessinnen bedrängt, wich Jon-Tom gegen einen Baum zurück. Mudge schaute reichlich belustigt zu.
    »Moment mal bitte, einen Moment bitte! So einfach ist das nicht. Magie ist keine exakte Wissenschaft.«
    Der Otter kicherte. »Gut, daß der alte Clodsa'amp nich 'ier is un dich 'ört.«
    Jon-Tom starrte ihn wütend an, bevor er sich wieder den lärmenden, nicht von ihm ablassenden Prinzessinnen zuwandte. »Was ich damit sagen will: Ich bin tatsächlich in der Magie bewandert, doch nur in be- stimmten Formen. Im Verteidigungszauber zum Beispiel. Das Herbei- beschwören von Transportmitteln, insbesondere von solchen, die an- dere lebende Wesen mit einbeziehen, ist sehr kompliziert, und die Transposition an einen anderen Ort ist noch unendlich viel schwieri- ger. Meint ihr denn, ich liefe, wenn ich es einfacher haben könnte? Mit solchen Dingen muß man vorsichtig sein. Es sind wirkliche Ge- fahren damit verbunden.« Aufs Geratewohl wählte er Umagi aus und richtete seine Erklärung an sie.
    »Stellt Euch vor, ich würde versuchen, Euch nach Hause zu singen, Prinzessin, und statt dessen kämt Ihr ins Heimatland von Pivver.«
    »Oder«, fügte Mudge trocken hinzu, »er würd deinen Kopf in Piv- vers Palast schicken, deinen Körper in Aleaukaunas un deinen 'intern in...«
    »Ich muß doch bitten!« Wütend starrte die seidenumhüllte Gorilla- dame den Otter an.
    »Keinerlei respektlose Absicht, Euer Lady Koloß. Wie mein träl- lernder Gefährte dir sagen kann, bin ich groß im Respektieren von 'in- tern.«
    »Ich ließe mich darauf nicht ein.« Jon-Tom breitete hilflos die Hän- de aus. »Das Risiko ist zu groß.«
    »Aber habt Ihr uns nicht gerade mittels Eurer Magie diesen Weg entlanggebracht?« erinnerte ihn Ansibette.
    »Der von mir verwandte Banngesang war nicht ortsgebunden«, er- klärte er. »Wenn man nicht ortsspezifisch ist, hat die Magie einen we- sentlich größeren Spielraum. Es hat mit der Brechung der Kraftlinien in ihrer Beziehung zu den Raumlücken zu tun.«
    Sie zog die makellos schöne Nase kraus. »Hexerei ist ein sehr schwieriges Geschäft.«
    Mudge steuerte eine Erklärung bei: »Er will dir sagen, daß er zum Beispiel beim Versuch, 'ne Zucchini an 'nen anderen Ort zu versetzen, aus Versehen 'ne Tomate verschicken könnte.«
    Piwers Schnurrhaare zuckten. »Warum sollte irgend jemand eine Zucchini irgendwohin versetzen wollen?«
    »Ganzz meine Meinung«, fügte Seshenshe fest hinzu. »Und wass isst eine Zzucchini eigentlich?«
    »eine frucht«, erklärte mit leiser Stimme Quiquell. »sie ist rund und blau mit rosaroten punkten.«
    »Nein, nein!« berichtigte Umagi sie eilig. »Sie ist lang, purpurrot und glänzend.«
    »Seid Ihr da sicher?« Ansibettes Verwirrung vertiefte sich nur noch.
    »Ich dachte...«
    »Meine Damen, bitte!« Jon-Tom wischte sich den Schweiß von der Stirn. »Wenn ich eine Zucchini oder was auch immer an einen be- stimmten Ort versetzen könnte, würde ich uns nur zu gern sofort aus diesem Sumpf herausbeschwören. Aber leider... leider bin ich einfach nicht so gut. Wir müssen uns nach Mashupro durchschlagen, so gut es eben geht.«
    »ich verstehe.« Und beinahe lautlos fügte Quiquell hinzu: »blau.«
    »Purpurrot!« Umagi starrte die Ameisenbärin wütend an, die ihrer- seits zur Antwort die Zunge herausstreckte. In Anbetracht der Natur der Besitzerin war es eine

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