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Die Entfuehrung der Wochentage

Die Entfuehrung der Wochentage

Titel: Die Entfuehrung der Wochentage Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lena Kleine
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ihrem Rücken.
    »Ich werde ganz sicher … «
    »Halt den Mund«, unterbrach er sie schroff. »Und beug dich vor.«
    »Aber ich… « Weiter kam sie nicht, denn ein glühender Schmerz nahm ihr die Worte. Ein brennender Striemen zog sich von ihrem Nacken bis zum Po hin. Ein weiterer Schlag traf sie und sie stieß die Luft zischend zwischen ihren zusammengebissenen Zähnen aus.
    »Ah«, schrie sie, als der dritte Schlag zielsicher die geröteten Stellen traf. Sie kniff die Augen zusammen und wappnete sich für den nächsten Hieb, aber es folgte keiner mehr. Furchtsam schielte sie zu ihm. Er stand hinter ihr, die Peitsche baumelte in seine Hand, die er gesenkt hielt.
    »Das war nur eine ganz kleine Demonstration der Schmerzen, die ich dir zufügen werde, wenn du dich weiterhin so ungehorsam verhältst«, tönte seine ruhige Stimme. »Ich kann dich auch länger und härter auspeitschen, als du es dir vorstellen kannst. Zwing mich nicht, deinen kümmerlichen Erfahrungsschatz, den du mit Bestrafungen hast, zu erweitern.«
    Sie schniefte. Der Schmerz verebbte, aber die Schmach blieb in ihrem Herzen bestehen. Bastard! Bastard! Bastard!
    »Hast du deine Lektion für heute gelernt?«
    Bastard , dacht sie nur wieder erzürnt.
    »Hast du?«, knurrte er.
    »Bastard«, murmelte sie sehr leise, eigentlich nicht für seine Ohren bestimmt, aber sie hatte die Beschaffenheit des Raums unterschätzt, der jedes Wort klangvoll wiedergab. Bastard , hallte es durch das karge Zimmer.
    »Bitte?!«
    Uh! Was sie jetzt in seiner Mimik lesen konnte, war furchterregend. Nach Worten ringend, die einer Entschuldigung gleichkamen, haspelte sie: »Nicht du …«
    Er machte eine bedeutungsvolle Geste und die Gesichtszüge, die unter der Maske zu erkennen waren, wirkten säuerlich: »Nicht ich? Ist hier noch jemand im Raum, den du gemeint haben könntest?«
    Er zwang sie dazu. Er zwang sie mit seiner bedrohlichen Gelassenheit, die jeden Moment zerbersten würde, dazu, dass sie sich selbst verabscheute: »Ich … bin … es. Ich bin der Bastard.«
    Seine Mundwinkel hoben sich zu einem abfälligen Lächeln: »Du bist zu hart zu dir. Miststück ist völlig ausreichend.«
    Sie flüsterte ein. »Ja.« Dabei glühten ihre Wangen in einem sanften Zornrot.
    »Schön, dann setz dich jetzt auf dein Bett. Ich denke, dass du derzeit lieber nicht auf deinem Rücken liegen möchtest. Aber die Narkose, die ich dir verabreicht habe, wirkt noch nach und ich möchte nicht, dass du stürzt und dich ernsthaft verletzt. Also, wenn du bitte so freundlich wärst?«
    Da sie seiner Aufforderung nicht sofort nachkam, drückte er ihr seine Fingerkuppen in die Schulterblätter und schob sie in Richtung Pritsche.
    Widerstandlos trottete sie auf das Stahlbett und setzte sich auf dessen Kante.
    Er sah auf sie hinab und seine Augen blitzten unter der Maske hervor. »Ich werde dich bald zu einer kleinen Unterhaltung holen, bis dahin bleibst du hier sitzen.« Er seufzte auf. »Ich hätte dir ja gerne die Decke gelassen, aber nach deiner Aktion verdienst du diesen Luxus nicht.«
    Er machte schwungvoll kehrt und ging zum Ausgang, doch dann blieb er stehen und sagte, ohne sich umzudrehen: »Ach ja, ehe ich es vergesse, ich werde dich und dein Verhalten genau überwachen, also mach kein Blödsinn.«

Anweisung
    Tristan streifte sich die Maske ab und wischte sich das verschwitzte Gesicht trocken. Eigentlich brauchte er die Maskerade nicht, denn es gab kein Entkommen für das Mädchen, aber er war es gewohnt, sie zu tragen und außerdem reagierten die Opfer sensibler, ängstlicher, wenn sie nicht wussten, wer sich hinter dem Plastikteil verbarg.
    Okay, Sofia reagierte nicht ganz so eingeschüchtert, wie er es erwartet hatte, aber sie würde bald kleinbeigeben. Im Moment war sie noch eine Raubkatze, die ihn anspringen und töten wollte, aber er würde aus ihr ein schnurrendes Kätzchen machen.
    Sie war ein wirklich interessanter, aber anstrengender Auftrag, den man ihm erteilt hatte. Mit einem tiefen Seufzen ließ er sich auf den abgenutzten Ohrensessel fallen und starrte mit brennenden Augen auf die flimmernden Monitore.
    In Zelle eins saß Christine. Sie war eine stille und unkomplizierte Frau. Eher die Fraktion Lämmchen. Eine Bestellung von Lord Garna, die er auch noch auszuliefern hatte. Aber um die sachgerechte und pünktliche Übergabe musste er sich bei Christine keine Sorgen machen. Ihren Willen hatte er schnell und effizient gebrochen. Sofia hingegen – er holte wieder tief Luft

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