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Die Entfuehrung

Die Entfuehrung

Titel: Die Entfuehrung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Grippando
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halten, dass kein Verdacht aufkommt. Du musst, so gut es geht, verheimlichen, dass wir das Lösegeld bezahlen.«
    Er sah sie erstaunt an. »Das heißt also, ich soll dir versprechen, kein Kapital aus der einzigen Sache zu schlagen, die dir dazu verhelfen könnte, die Wahl noch zu gewinnen.«
    »Irgendwie schon, ja.« Sie schüttelte den Kopf und musste beinahe über die Absurdität lachen. »Ich weiß, es ist verrückt. Vor einem Jahr hast du mich genau in diesem Zimmer darum gebeten, nicht für die Präsidentschaft zu kandidieren. Du hattest gemeint, es würde unser Leben ruinieren. Und wo stehen wir jetzt? Ist das nicht eine Ironie des Schicksals?« »Wenn du wüsstest.«
    »Bitte, Peter. Ich möchte nicht, dass irgendwer aus dieser Lösegeldzahlung ein politisches Football-Spiel macht. Vor allem du nicht. Versprichst du mir das?«
    Er wurde still, als wäre er mit seinen Gedanken woanders. Dann ließ er seine Hand über das Betttuch gleiten und streichelte ihr Gesicht. »Natürlich, Liebling. Ich verspreche es dir,« sagte er mit einem weichen, beruhigenden Lächeln.
    Tanya Howe erkannte die schwarze Limousine ihres Vaters draußen in der Einfahrt. Sie wandte sich vom Fenster ab und sah ihre Mutter an. »Was macht der denn hier?«
    Natalie saß am Küchentisch und rührte Sahne in ihren Kaffee. Der Löffel klapperte, als sie ihn mit zitternder Hand auf der Untertasse ablegte. »Dein Vater hat gefragt«, erklärte sie mit leiser, fast schon beschwörender Stimme, »ob er uns besuchen kann. Ich habe ihm gesagt, es ist in Ordnung.
    »Um Himmels willen, was soll das?«
    »Tanya, die Leute reden. Die Presse fängt an, gemeine Sachen zu verbreiten. Es wirft ein schlechtes Licht auf deinen Vater, wenn er nicht mal auf einen Sprung vorbeikommt, während seine Tochter leidet.«
    »Deshalb hast du ihm gesagt, er könnte ruhig mal eine Stippvisite machen, um ein Wahlkampffoto schießen zu lassen?«
    »Nein, Liebes. Ich habe einfach gedacht - ich habe gehofft -, dass vielleicht etwas Gutes dabei herauskommt, wenn ihr beiden euch zusammensetzt, aus welchem Grund auch immer.«
    »Vergiss es. Ich lasse ihn nicht herein.«
    Es klingelte an der Tür. Tanya rührte sich nicht. Natalie blickte besorgt zum Wohnzimmer und wieder zu Tanya hinüber. »Tanya, bitte. Tu es für mich.«
    Ein FBI-Agent kam in die Küche. »Ms. Howe, Ihr Vater ist da. Soll ich ihn hereinlassen?«
    Tanya hätte am liebsten nein gesagt, aber sie konnte sich nicht über den gequälten Gesichtsausdruck ihrer Mutter hinwegsetzen. Sie seufzte frustriert. »Also gut. Von mir aus. Soll er doch reinkommen.«
    »Danke«, sagte Natalie. Sie stand vom Tisch auf und huschte ins Wohnzimmer.
    Tanya starrte aus dem Küchenfenster, während sie wartete. Ihr Blick verdüsterte sich, als ihr Blick auf die alte Schaukel im Garten fiel. Sie erinnerte sich daran, wie Kristen zuerst immer einen Schubs gebraucht hatte. Schon bald hatte sich Kristen jedes Mal fürchterlich aufgeregt, wenn Tanya nur andeutete, dass die Kleine sich zu hoch hinauf schwang und nicht so waghalsig sein sollte. In den letzten Jahren hatte Kristen die Schaukel kaum noch benutzt, aber Tanya hatte sie hängen lassen. Etwas in ihr hatte sich geweigert, zu akzeptieren, dass ihre Tochter größer wurde - genauso wie es sich jetzt weigerte, zu glauben, dass sie vielleicht nicht wiederkam.
    »Hallo, Tanya«, sagte General Howe. Sein tiefe Stimme riss sie aus ihren Erinnerungen. Er stand allein in der Tür, den Trenchcoat über dem Arm.
    Tanyas Miene verriet keinerlei Gefühl. »Hallo.«
    Er trat in die Küche und schloss die Schiebetür hinter sich. »Hast du was dagegen, wenn ich mich setze?« fragte er und zog einen Stuhl zum Tisch heran.
    Sie machte keine Einwände. Er legte seinen Mantel auf den Stuhl neben sich und sah ihr über den Küchentisch hinweg in die Augen. »Tanya, ich nehme an, du weißt, warum ich hier bin.«
    »Ja«, sagte sie sarkastisch. »Mom hat's mir erklärt.«
    Er nickte sichtlich erleichtert darüber, sich die Vorarbeiten sparen zu können. »Gut. Ich weiß, dass es für dich ein schwieriges Thema ist, aber ich fände es gut, wenn du mir alles, was du darüber weißt, sagen würdest.«
    Tanya blinzelte verwirrt. »Wovon redest du?«
    »Du weißt schon. Diese ganze Geschichte mit dem Unfall.«
    Sie war jetzt noch verwirrter.
    »Hast du nicht gesagt, deine Mutter hätte es dir erklärt?« fragte er.
    Sie schüttelte langsam den Kopf. Plötzlich begriff sie, dass dieses Treffen unter einem

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