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Die Entscheidung

Die Entscheidung

Titel: Die Entscheidung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jane Christo
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Rand des Saums hervor.
    „Es ist dein Blut“, sagte er schließlich und bedeutete ihr, sich zu setzen.
    Ihr Blut? Oh. Engelsblut, alles klar.
    Miceal nickte, als hätte er ihren Gedanken aufgeschnappt.
    „Es weiß, wo es herkommt, und will zurück nach Hause. Ich könnte mir vorstellen, dass meine Gegenwart dich daran erinnert.“
    „Nach Hause?“ Fragend zog sie die Stirn in Falten.
    Sein Blick wanderte nach oben.
    Oh, dahin.
    „Was du fühlst, ist der Schmerz, von deinem Zuhause getrennt zu sein. Als Engel, selbst wenn du nur zur Hälfte einer bist, wird die Sehnsucht zurückzukehren, niemals nachlassen. Zumindest nicht, solange wir auf der Erde sind.“
    Darauf beschloss sie, das Thema zu wechseln. Dieses Engelgequatsche war nicht ihr Ding.
    „Ich möchte dich um einen Gefallen bitten.“
    Er nickte, schwieg jedoch.
    „Also, es ist so …“ , begann sie. Verdammt, das war schwieriger, als sie dachte. Sie rieb das Kinn an der Schulter und versuchte es anders. „Kannst du einen deiner Pfaffen zu Enzo rüberschaffen und sein Hauptquartier, ähm …“, mit Weihwasser übergießen? Nein, das konnte sie nicht fragen. Wie wäre es mit: einen Zauberspruch formulieren lassen, der ihnen die Dämonen vom Hals hält? Nicht gut. „Sichern?“
    Miceal legte den Kopf schief. „Du erwartest von mir, dass ich eine Spielhölle segnen lasse?“
    „Hast du ein Problem damit?“
    Darauf brach er in Gelächter aus, und sie stellte überrascht fest, dass dies das erste Mal war, dass sie ihn so ausgelassen lachen sah. Und es gefiel ihr. Allerdings wurde der glühende Klumpen in ihrer Magengegend heißer, was höllisch wehtat.
    „Hör zu, hier geht es nicht um Enzo, sondern um die Kids.“ Enzo hatte sich bereiterklärt, rund vierzig Kinder ihres ehemaligen Waisenhauses unter seinen Schutz zu stellen, was ihm eine Menge Ärger mit Saetan eingebrockt hatte. Denn die Bälger waren nicht irgendwer, sondern die Nachkommen von Dämonen, was sie in Saetans Händen zu einer gefährlichen Waffe machte.
    Miceal nickte. Goldene Funken tanzten in seiner Iris, selbst das silbrige Haar schimmerte in diesem Moment. Irgendwas schien ihn zu amüsieren.
    „Machst du es jetzt, oder was?“
    Wieder nickte er. Also schön, mehr würde sie von ihm nicht bekommen.
    „Da wäre noch etwas.“ Abermals rieb sie sich das Kinn. Sie war es nicht gewohnt jemanden um Hilfe zu bitten, und wenn es nach ihr ginge, würde sie in Zukunft lieber darauf verzichten.
    „Es ist so …“ Verflucht, das war doch nicht so schwer.
    „Du möchtest also deinen Vater treffen“, sagte er, und diesmal gab es keinen Zweifel, dass er ihre Gedanken las. Da es in diesem Fall die Dinge beschleunigte, verzichtete sie auf einen spöttischen Kommentar. Nicht zuletzt, weil ihr keiner einfiel.
    „Kannst du etwas arrangieren?“
    Einen Moment lang sah er sie forschend an, schließlich nickte er.
    Blanche seufzte und stand auf.
    „Wann soll ich wiederkommen?“
    Miceal erhob sich ebenfalls, und sie musste sich zusammenreißen, nicht zurückzutreten. Verdammter Mist, Beliar war groß, aber der Engel war riesig. Sie legte den Kopf in den Nacken, um seinem Blick zu begegnen. Er griff in die Außentasche seines zerschlissenen Mantels und förderte ein Mobiltelefon zutage.
    Oh nein, bitte nicht.
    Seine Mundwinkel zuckten, als wäre ihm ihre Aversion gegen Handys bekannt.
    „Nimm es, und behalte es ausnahmsweise. Ich werde dir den Treffpunkt durchgeben.“
    Grummelnd ließ sie das Teil in den Tiefen ihrer Cargohose verschwinden. Als sie Anstalten machte, zu verschwinden, legte er eine Hand auf ihre Schulter. Ein warmes Prickeln durchlief ihren Arm, die Schulterblätter, schließlich ihren ganzen Körper. Sie fühlte sich wie in Brausewasser geworfen, gleichzeitig empfand sie ein übernatürliches Glücksgefühl, das sie einen Moment lang zu überwältigen drohte. Das Schlimme daran war, dass die Traurigkeit – oder die Sehnsucht, wie er es genannt hatte – geradezu unerträglich wurde. Sie trat zur Seite, um seine Hand abzustreifen, was das Ganze nur verschlimmerte, denn nun fühlte sie sich verlassener denn je. Am liebsten hätte sie sich an seine Brust geworfen und ordentlich ausgeweint.
    Ergab das irgendeinen Sinn?
    „Leonie?“
    „Was?“, schnappte sie.
    „Dein neues Hotel ist nicht sicher.“
    Wie war das?
    „Du wurdest entdeckt“, war alles, was er sagte.
    Sie sparte sich die Frage, ob von der Polizei oder Sergej, das spielte keine Rolle.
    „Hab ich noch Zeit,

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