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Die Entscheidung

Die Entscheidung

Titel: Die Entscheidung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Muchamore
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Fernbedienung wieder zu verstecken. Der Bodyguard warf nur einen kurzen Blick in die Tasche und erkannte sofort, was los war.
    Â»Die Karte«, donnerte er und ließ seine Faust auf den Tisch krachen. »Keine Spielchen, sonst schlage ich dir den Schädel ein!«
    Kyle wartete, bis die Männer dicht bei ihm waren, dann nahm er einen Stuhl zu Hilfe und sprang auf den Tisch. Die Bodyguards griffen noch nach seinen Beinen, aber Kyle lief bereits über die Tischplatte, sprang auf der anderen Seite hinunter und hastete durch die Tür zurück ins Restaurant.
    Dort wäre er beinahe in Bruce hineingerannt, der plötzlich vor ihm stand, mit benommenem Blick und einem Riss auf der Stirn.

    Â»Alles okay, Kumpel?«, fragte Kyle besorgt.
    Â»Bin gestolpert«, antwortete Bruce ungläubig. Er tastete mit einem Finger in das Blut, das ihm übers Gesicht lief. »Unebener Boden. Ich sollte die hier verklagen.«
    Kyle überblickte schnell die Situation. Ein Bodyguard hatte immer noch Verhoeven gegen die Wand gedrückt, zwei andere hielten die Kameracrew in Schach und die beiden aus dem Speisesaal konnten jeden Moment wieder auftauchen.
    Mittlerweile hatte Bruce seine Benommenheit abgeschüttelt und die Gestelle mit den Gewürzen und dem Olivenöl für sich entdeckt. Schnell fegte er die Behälter und Flaschen von dem langen Holzbrett herunter, um es als Schläger zu benutzen, als die beiden Bodyguards hinter Kyle aus dem Speisesaal stürmten.
    Kyle trat nach hinten aus und traf den einen in den Bauch, während ihm Bruce das Brett über den Kopf schlug. Der Bodyguard ging zu Boden und der Zweite stolperte über die Beine des Ersten und stürzte ebenfalls. Jetzt hatte Bruce leichtes Spiel, schnappte sich dessen Handgelenk und drehte es herum. Dann trat er kräftig auf den Arm und ein lautes Knirschen erklang.
    Â»Ich hab die Speicherkarte mit dem Video«, sagte Kyle. Er sah den Gang entlang zur Küche, ohne weitere Bodyguards zu entdecken. »Wir müssen sie hier rausbringen.«
    Â»Lauf du nach unten«, riet ihm Bruce. »Mit dem bisschen Ärger hier werde ich schon fertig.«

    Als Kyle an zwei verdutzten Kellnerinnen vorbei wieder zur Feuertreppe rannte, nahm sich Bruce einen Stuhl und stürzte auf den Bodyguard zu, der Verhoeven im Griff hatte.
    Â»Man sollte ältere Leute immer mit Respekt behandeln!« , verkündete er.
    Der Bodyguard wandte sich von Verhoeven ab und trat nach Bruce. Aber Bruce wich dem Tritt leichtfüßig aus und schleuderte den Stuhl auf den Rücken des Mannes, der daraufhin zu Boden ging.
    Â»Bleib unten«, befahl Bruce, »sonst sorge ich dafür!«
    Aber der Mann war gar nicht mehr in der Lage, aufzustehen. Der Stuhl, der zu Bruch gegangen war, hatte ihm ein paar Rippen gebrochen, und die Finger der Hand, die er zur Abwehr gehoben hatte, zeigten in unnatürliche Richtungen.
    Â»Bruce Norris, ja?«, keuchte Verhoeven, ein wenig außer Atem. »Der Name ist wohl kein Zufall.«
    Â»Holen Sie den Aufzug«, entgegnete Bruce ungerührt und richtete seine Aufmerksamkeit auf die beiden Bodyguards, die die Kameraleute bedrohten. »Diese Typen hier taugen rein gar nichts. Ich nehme mir noch kurz diese beiden vor, dann können wir zusammen nach unten fahren.«

    Kyle war gerade im fünften Stock angelangt, als er etwas weiter unten zwei kräftige Polizisten bemerkte, die auf Verstärkung zu warten schienen. Er überlegte,
ob er bluffen sollte, aber er ging davon, dass sie ihn erst verhaften und dann Fragen stellen würden.
    Wenn der Geheimdienst die Speicherkarte in die Finger bekam, würden die Aufzeichnungen wahrscheinlich nicht veröffentlicht, sondern zur Erpressung Tan Abdullahs genutzt werden. Das wollte Kyle unbedingt verhindern, ganz abgesehen von seiner eigenen Verhaftung und einer möglichen Vorstrafe.
    Also kehrte er um und rannte zum zweiten Mal die Feuertreppe hinauf. Jetzt war es im sechsten Stock ruhig, nur die verängstigten Kellnerinnen und die stöhnenden Bodyguards befanden sich noch im Restaurant. Verhoeven und die anderen schienen den Lift genommen zu haben.
    Kyle überlegte rasch, ob er ebenfalls den Lift nehmen sollte, aber da die Polizei in der Lobby mittlerweile sicher Verstärkung erhalten hatte, verwarf er die Idee wieder. Zusammen mit Verhoeven und den Kameraleuten wäre er wahrscheinlich hinausgelangt, aber allein standen seine Chancen nicht

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