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Die Entscheidung

Die Entscheidung

Titel: Die Entscheidung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Muchamore
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erzählte er aufgeregt. »Was ist los? Ich dachte, er arbeitet gar nicht mehr?«
    Lauren war genervt, aber sie musste Kevin beruhigen. »Niemand weiß, was los ist«, sagte sie vorsichtig, weil Melissa zuhörte. »Bleib bei TJ in deinem Zimmer.«
    Â»TJ ist mit einem der Bodyguards weggegangen«, erklärte Kevin. »Tan sagt, es sei hier nicht sicher. Sie packen und wollen in die malaysische Botschaft.«
    Lauren starrte auf den Bildschirm, das Video war zum Abspielen bereit, Melissa stand nur ein paar Schritte entfernt und Kevin nervte am Telefon. »Hör zu, sobald ich was weiß, erfährst du es. Wir sprechen uns später«, wimmelte sie ihn ab.
    Sie klappte das Handy zu und startete das Video. Lauren erkannte einen Raum, der wie ein Büro wirkte, mit einem großen Tisch und einem Mann mit Brille und blauem Anzug. Angesichts der Aussicht aus dem Fenster und der grellen Einrichtung war Lauren sicher, dass es sich um einen Raum im Leith Hotel handelte.
    Der Zeitbalken am unteren Rand des Videofensters zeigte an, dass die Aufzeichnung vierundvierzig Minuten dauerte. Lauren klickte zehn Minuten weiter, dann
zwanzig und erwischte schließlich genau den Augenblick, in dem Tan Abdullah den Raum betrat.
    Melissa war in ihr Schlafzimmer gegangen, daher wagte Lauren es, den Rechner etwas lauter zu stellen, um ein wenig von dem Gespräch zu hören. Sie hatte keine Zeit, alles zu verfolgen, aber das war auch gar nicht nötig, um zu begreifen, dass Tan mit einer riesigen Summe bestochen wurde  – und er begeistert annahm.
    Kyle hatte zwar nicht ausdrücklich gesagt, dass die Speicherkarte der einzige Beweis war, aber seine Verzweiflung ließ ziemlich eindeutig darauf schließen. Und als David Secombe die Suite betrat, bestätigte sich diese Vermutung.
    Â»Alles geht den Bach runter!«, rief er, als Melissa aus dem Schlafzimmer kam.
    Mit den beiden Erwachsenen im Raum war das Risiko zu groß, noch mehr anzusehen. Also schloss Lauren den Mediaplayer und klickte auf ein Icon für die Videodatei. Sie hätte gerne eine Kopie an ihre eigene E-Mail-Adresse geschickt, aber das Video war über drei Gigabyte groß, und selbst bei einer schnellen Internetverbindung hätte die Übertragung Stunden gedauert.
    Â»Was ist da unten denn passiert?«, fragte Melissa.
    Â»Tan Abdullah ist wie ein gieriger kleiner Junge ertappt worden«, erzählte David wütend. »Und ich habe acht verdammte Monate an diesem Deal gearbeitet!«
    Er verpasste ein paar Sofakissen einen Tritt, dass sie durch die Luft flogen.

    Â»Das verstehe ich nicht«, sagte Melissa.
    Â»Ein Teenager wurde verhaftet«, berichtete Secombe. »Wir glauben, dass er ein Video bei sich hat, auf dem Tan bestochen wird. Wenn wir die Aufnahme in die Finger bekommen könnten, wären wir vielleicht in der Lage, Tan wieder auf Kurs zu bringen, wenn wir ihn damit erpressen. Aber wenn die Bilder in die Medien gelangen, dann verliert Tan jegliche Glaubwürdigkeit. Er wird seinen Job verlieren, und der ganze Deal wird sich um Monate verzögern, wenn er nicht sogar ganz stirbt.«
    Â»Haben sie den, der verhaftet wurde, durchsucht?«, fragte Lauren und verstaute die Karte in ihren Jeans.
    Â»Keine Spur von einer Speicherkarte bei ihm«, antwortete David. »Vielleicht hat er sie verschluckt oder versucht, sie sich in den Hintern zu stecken. Ich habe so viel Verstärkung gerufen, wie möglich war, und den Cops gesagt, dass sie alles daransetzen sollen, das Ding zu finden. Diese Karte ist der Regierung momentan fünf Milliarden Pfund wert.«
    Â»Was für ein Durcheinander«, kommentierte Lauren und versuchte, ihre Nervosität zu verbergen, als sie aufstand. »Ich gehe wohl besser in unser Zimmer zurück und berichte Kevin, was los ist.«
    Laurens Finger waren eiskalt, als sie die Tür der Suite öffnete, um so schnell wie möglich in Zimmer 802 zu kommen. Tans Assistent und die Bodyguards versuchten, einen Koffer zum Lift zu bringen, aber die Polizei bestand darauf, dass niemand das Hotel verließ,
bevor nicht alle eingehend befragt worden waren. June Lings Kreischen war bis auf den Gang zu hören.
    An der Stelle, an der Kyle verhaftet worden war, hatten die Polizisten den Teppich aufgerissen, um sicherzugehen, dass er die Speicherkarte nicht irgendwo in die Lücke zwischen Teppich und Wand geschoben hatte. Lauren schauderte. Es würde nicht lange

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