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Die Entscheidung

Die Entscheidung

Titel: Die Entscheidung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Muchamore
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willen«, wehrte Zara ab. »Denn wenn es so wäre, dann müsste ich eine groß angelegte Untersuchung gegen euch beide einleiten, und auch gegen Lauren und Kevin, und euch allen würde der Rauswurf von CHERUB drohen. Ich müsste Kyle zum Sicherheitsrisiko erklären lassen, ihn vom Campus verbannen und ihn überwachen lassen. Dann müsste ich einen detaillierten Bericht schreiben und erläutern, wieso es einem ehemaligen Agenten wie Kyle erlaubt war, streng geheime Einsatzunterlagen einzusehen. Und ich müsste darlegen, wie es dazu kam, dass bei einem Einsatz meiner Organisation zwei meiner Agenten sowie ein ehemaliger Agent für die andere Seite arbeiteten und sich mit einem Enthüllungsjournalisten zusammengetan haben. Außerdem müsste ich mich dem Ethikkommitee stellen und vor dem Innenminister in London eine Erklärung abgeben. Wahrscheinlich müsste ich mich von meinem Posten zurückziehen. Auch der Einsatzleiter dieser Mission würde seinen Job verlieren, und  – falls euch das entgangen ist  – dieser spezielle Einsatzleiter ist mein Mann.«
    Bruce blieb der Mund offen stehen. »Ich hatte keine Ahnung, dass es so ernst werden würde.«
    Â»Also, selbst wenn wir es gewesen wären  – was wir natürlich nicht waren  –, dann wäre es für alle Beteiligten besser, wenn niemand außerhalb dieses Zimmers erfahren würde, was wirklich geschehen ist?«, erkannte James.
    Zara nickte und klappte die Akte zu. »Verliert auf
dem Campus kein Wort darüber. Haltet euch eine Weile von Kyle fern, er wird wahrscheinlich die nächsten zwei oder drei Monate vom MI5 überwacht. Lasst euch nicht mit Guilt Trips, Helena Bayliss oder Hugh Verhoeven ein.«
    Â»Können Sie Kyle nicht helfen?«, fragte Bruce. »Ihn aus dem Gefängnis holen oder so?«
    Â»Auf keinen Fall«, erwiderte Zara. »Alles, was ich tun könnte, um ihm zu helfen, wird nur die Tatsache betonen, dass er ein ehemaliger CHERUB-Agent ist. Er ist jetzt ein großer Junge. Ich bin sicher, Guilt Trips und Hugh Verhoeven haben genug Geld, um ihm einen guten Anwalt zu besorgen.«
    Â»Und was kann man ihm vorwerfen?«, fragte James. »Er hat doch niemandem etwas getan, schon gar nichts wirklich Illegales.«
    Â»Ich denke, er wird mit einer Verwarnung davonkommen«, meinte Bruce. »Der MI5 mag es nicht, wenn seine schmutzige Wäsche in einem öffentlichen Gerichtshof gewaschen wird.«
    Â»Nun«, seufzte Zara laut und erhob sich. »Das ist alles, was ich dazu zu sagen habe. Ich nehme an, ihr seid hungrig, und ich muss nach Hause zu meiner Familie.«
    James und Bruce wechselten einen Blick und ein leises Lächeln, als sie aufstanden. Zara ging zum Kleiderständer und nahm ihren Mantel herunter.
    Â»Nur eines noch«, sagte Zara. »Die Welt ist ein schlimmer Ort. Manchmal ist es schwer zu beurteilen, wer die Guten und wer die Bösen sind, aber ich glaube,
es besteht kein Zweifel daran, dass Tan Abdullah einer der Bösen ist. Ihr seid ein paar ziemlich dumme Risiken eingegangen. Als Vorsitzende kann ich nicht gutheißen, was ihr getan habt, aber als Mensch mit einem Gewissen kann ich es auch nicht verdammen.«

Dezember 2009
36
    Es war Vormittag und James betrat die Ankunftshalle des Flughafens Heathrow an Gate Fünf. Er war achtzehn, trug ein rotes T-Shirt mit dem Logo der Stanford Cardinals und war braun gebrannt, wenngleich er nach dem zehnstündigen Flug Ringe unter den Augen hatte.
    Â»Ich hab dich so vermisst!«, quiekte Kerry, als sie James stürmisch umarmte. Sein Körper fühlte sich ein wenig weicher an als gewohnt. »Haben wir uns etwa ein bisschen gehen lassen, Mr Adams?«
    Das war alles, was sie sagen konnte, denn James verschloss ihr den Mund mit einem leidenschaftlichen Kuss und schob seine Hand unter ihren Minirock.
    Â»Vier Monate«, beschwerte er sich mit feuchten Augen. »Das ist viel zu lang!«
    Eine ältere Dame schüttelte missbilligend den Kopf angesichts der wilden Begrüßung der beiden Teenager. James brauchte dringend eine Rasur, seine Stoppeln kratzten Kerry im Gesicht, was sie jedoch nicht davon abhielt, heftig weiterzuknutschen  – bis ihr ein
Dreizehnjähriger nachpfiff und »Klasse Hintern« rief, bevor ihm seine Mutter einen kleinen Knuff verpasste.
    Â»Alle starren uns an«, protestierte Kerry und schob James von

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