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Die Entscheidung

Die Entscheidung

Titel: Die Entscheidung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Muchamore
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vernichtet und … nein, den Kindern geht es gut, nur eine leichte Verletzung. Aber ich will wissen, wer mir diese Fehlmeldung gegeben hat! Ich verlange eine Erklärung! Ich will wissen, ob es hier noch weitere Wellen geben wird. Und sagt dem Meteorologen, der das verbockt hat, dass ich ihm die Eier abhacke und sie über dem offenen Feuer grille, wenn ich wieder in London bin!«

12
    Large stapfte durch den Matsch auf dem Tennisplatz und sah sich verloren um. Zwei der hölzernen Kanus waren verschwunden, zusammen mit allen Ausrüstungsgegenständen der Kinder.
    Die sechs Cherubs begannen mit der Suche und sammelten verschiedene Dinge ein  – Wasserflaschen, nasse Kleider, Feuerzeuge  –, doch Large befahl ihnen, wieder aufs Dach zu gehen, weil es ungewiss war, ob nicht noch eine weitere Welle kommen würde.
    Kyle führte die hoffnungsfrohe Truppe nach oben. Mac hatte sich geweigert, ihre Grundausbildung über das Limit von hundert Tagen hinaus zu verlängern, und da jetzt ihre gesamte Ausrüstung vernichtet war, bestand die reale Chance, dass ihre letzte Übung ausfallen würde.
    Â»Was meinst du, Kyle?«, fragte Iona, als sie an den Tischen auf dem Dach standen und über das Meer sahen. »Wie stehen unsere Aktien?«
    Â»So wie ich Large kenne, würde ich mir keine großen Hoffnungen machen«, grinste Kyle. »Er wird schon einen Weg finden, euch leiden zu lassen.«
    In diesem Augenblick hielt ein Auto hinter dem Hotel, mit Miss Speaks am Steuer, Larges muskulöser Trainingsassistentin. Sie war zusammen mit den beiden ortskundigen Führern auf dem Rückweg aus dem Dschungel die Küstenstraße entlanggefahren, als sie
von der Welle erfasst wurde. Ein Reifen des Land Cruisers hatte ein Loch, aus dem langsam die Luft entwich, und die Karosserie war von dem Schutt zerbeult, den die Riesenwelle dagegengeschmettert hatte.
    Â»Ich habe gedacht, das ist das Ende«, erzählte Speaks, als sie zu Kyle und den Kindern aufs Dach kam. Ihre tiefe Stimme klang verstört. »Die Welle hat den Wagen komplett von der Straße gehoben. Fast wäre er umgekippt, aber der Straßenrand ist dicht bewachsen und das Gestrüpp hat ihn aufgehalten. Dann kam das Wasser auf dem Rückweg wieder auf uns zugeschossen und hat uns mitgerissen. Ich dachte schon, wir würden aufs Meer hinausgespült, aber glücklicherweise war der Wagen zu schwer und grub sich in den Sand, als wir an den Strand kamen.«
    Â»Mr Large hat versucht, Sie anzurufen, aber Ihr Telefon hatte keinen Empfang«, sagte Kyle. Er mochte Speaks ebenso wenig wie Large, aber er hatte sie noch nie in einem solchen Zustand gesehen. Ihre Hände zitterten und daher bot er ihr einen Drink an.
    Â»Irgendwas Starkes«, bat Speaks. »Whiskey, Wodka. Und nicht zu knapp.«
    Speaks fuhr mit ihrer Erzählung fort, während Kyle hinter die Bar ging und ein hohes Glas mit japanischem Whiskey füllte.
    Â»Als sich das Wasser zurückgezogen hatte, steckten wir in einem halben Meter Schlamm fest. Wir haben die Hinterräder ausgegraben und Planken unter die Reifen geschoben. Die Küstenstraße ist völlig ruiniert:
Schlick, Bäume und Trümmer blockieren die Fahrbahn. Nur gut, dass wir einen Wagen mit Allradantrieb haben. Ein normales Auto hätte das nie geschafft. Vielen Dank, Kyle.«
    Miss Speaks trank das halbe Glas Whiskey in zwei großen Schlucken. »Das beruhigt die Nerven«, meinte sie, nahm noch einmal zwei Schlucke und reichte Kyle das leere Glas. »Das Gleiche noch mal, Barkeeper.«
    Als Kyle zur Bar zurückging, kam Large aufs Dach gestürmt. Sein riesiger Schnurrbart zitterte vor Empörung. »Schattenwelle!«, schrie er. Dann entdeckte er Miss Speaks. »Wie geht es Ihnen? Hat es Sie erwischt?« , fragte er.
    Â»Wird schon wieder«, erwiderte Speaks und nahm den zweiten Whiskey von Kyle entgegen.
    Â»Was ist mit der Schattenwelle?«, wollte Kyle wissen, und auch die anderen Kinder kamen näher.
    Â»Ich habe gerade mit dem Kontrollraum auf dem Campus gesprochen, der mit dem metereologischen Amt in London in Kontakt steht«, erklärte Large. »Ein Tsunami funktioniert anscheinend genauso wie die konzentrischen Wellen, die sich bilden, wenn man einen Stein in einen Teich wirft. Die Schockwelle breitet sich aus, und wenn sie am Rand des Teichs auftrifft, wird sie von dort zurückgeworfen. Was uns getroffen hat, war

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