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Die Entscheidung

Die Entscheidung

Titel: Die Entscheidung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Muchamore
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du, er erlaubt seiner Polizei, dich vor Gericht zu stellen und dich wegen ein paar Federn anzuklagen, damit du nach dreißig Tagen wieder auf freiem Fuß bist? Er will allen, die sich mit ihm anlegen, eine eindeutige Botschaft senden. Und diese Botschaft lautet, dass so unbedeutende kleine Würmchen wie du durch die Mangel gedreht und wieder ausgespuckt werden!«
    Â»Ich werde gestehen, was ich getan habe«, wiederholte Aizat. »Und bevor ich keinen Anwalt habe, werde ich kein weiteres Wort mehr sagen.«
    Die Frau nahm einen langen schwarzen Schlagstock und legte einen Schalter an einem Ende um, sodass am anderen Ende zwischen zwei Elektroden Funken sprühten. Sie holte aus und berührte damit Aizats Kniescheibe. Schlagartig verkrampfte sich sein Körper, und sein Kinn schlug schmerzhaft auf dem Tisch auf, als er aus dem Stuhl gerissen wurde, auf den Boden knallte und sich mehrere Sekunden lang zuckend wand.
    Â»Das nennen wir unseren Stachel«, erklärte sie gut gelaunt. »Und jetzt weißt du auch, warum.«

    Von dem Krach alarmiert, kam einer von Aizats Bewachern in den Raum gestürmt. »Ist alles in Ordnung?« , fragte er.
    Â»Mir geht es bestens«, erklärte die Frau lachend. »Aber bei ihm bin ich mir nicht so sicher.«
    Sie stieß Aizat die Elektroden zwischen die Schulterblätter. Er schrie vor Schmerz auf und rollte sich vor der Wand zusammen wie ein Fötus.
    Â»Bist du sicher, dass du deine Sünden nicht gestehen willst, Aizat?«
    Aizat verzog angewidert das Gesicht. »Verpiss dich, du alte Kuh!«
    Er erwartete einen weiteren Elektroschock, doch stattdessen wies die Vernehmungsbeamtin ihren Kollegen an: »Fessle ihn an Hand- und Fußgelenken an den Tisch. Und dann gibst du ihm alle drei Minuten einen Schlag auf die Fußsohlen, bis ich wiederkomme.«
    Aizat hatte irgendwo gelesen, dass es äußerst schmerzhaft war, auf die Fußsohlen geschlagen zu werden, und stellte sich lieber gar nicht erst vor, wie sich der Elektroschocker anfühlen würde. Er wollte stark sein, aber seine Angst ballte sich wie ein Eisklumpen in seinem Bauch zusammen.
    Â»Vielleicht kann ich ja doch etwas unterschreiben«, schlug er vor, als auch der zweite Wärter herbeikam und ihn hochzerrte.
    Die Frau trat näher an Aizat heran und zeigte ihm ein gelangweiltes Gähnen. »Du hattest deine Chance, Aizat. Ich brauche eine Pause. Ich komme irgendwann
wieder.  – Denkt daran, alle drei Minuten!«, fügte sie, an die Wärter gewandt, hinzu.
    Â»Du Dreckschwein!«, schrie Aizat ihr nach, als sie hinausging. Die beiden Wärter fegten seine Bücher herunter und knallten seinen Körper bäuchlings auf die glänzende Tischplatte. Dann fesselten sie seine Gelenke mit Plastikhandschellen an den Tisch.
    Â»Ich glaube, das ist echt nicht deine Nacht heute«, grinste einer der beiden und zog die Handschelle um seinen rechten Knöchel mit aller Kraft zu.
    Aizat brüllte vor Schmerz, als der Elektroschocker seine Fußsohle traf.
    Â»Komm zurück!«, flehte er, während ihm Tränen aus den Augen schossen und zu Boden fielen. Doch mehr konnte er nicht mehr sagen, da einer der Wärter seinen Kopf hochriss und ihm ein dreckiges Tuch in den Mund stopfte.

23
    Helena fand keine Ruhe. Sie nahm eine kräftige Dusche, was auch nichts half. Als sie herauskam, konnte sie nicht anders, als sich ins Klo zu übergeben. Sie spülte das Vier-Gänge-Festmenü hinunter und versuchte, die Augen zu schließen und sich zu beruhigen. Sie stellte sich vor, wie sie aus dem Hotel auscheckte und sicher am Privatjetterminal von Biggin Hill ankam.

    Sie suchte die Nummer des Flughafens von Langkawi, tischte die Geschichte von einem kranken Großvater auf und erkundigte sich nach dem erstbesten Flug nach London. Es gab zwar die Möglichkeit, am nächsten Morgen über Singapur nach London zu fliegen, doch die lag bei einem Last-Minute-Preis von 1.460 £ und damit deutlich über dem Limit von Helenas Kreditkarte.
    Helena war eine gute Läuferin und die Insel war nicht groß. Sie überlegte, ob sie ihr Gepäck im Stich lassen sollte, um an der Küste entlang Richtung Süden zu laufen. Von dort aus konnte sie mit einem der hundert Boote ans Festland übersetzen.
    Doch was würde ihr das letztlich bringen? Vielleicht gewann sie etwas Zeit, aber die Polizei würde sie definitiv finden, wenn sie versuchte, das

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