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Die Entscheidung

Die Entscheidung

Titel: Die Entscheidung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa J. Smith
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zur anderen herausfloss. »Ihr wisst schon, wo die Teller auf einem Fließband kreisen.«
    Für einen Vierteldollar durfte man eine Angel ins Wasser halten. Mit dem Haken am Ende der Schnur fischte man eine Nummer heraus und bekam dafür einen Preis.
    »Als Kind waren all diese Preise die reinsten Schätze für mich«, bemerkte Jenny und ließ ihre Angelschnur in den undurchsichtigen Strudel hinunter.
    »Ich hab was gefangen«, rief Dee. Sie hob ihre Angel. Daran baumelte eine tropfende Holzstange mit einer Zahl. Der Mann in der Fischteichbude warf einen Blick darauf und reichte Dee dann eine rosa Geldbörse aus Plastik.
    »Genau das, was ich mir immer gewünscht habe!«
    Da spürte Jenny ein Ziehen an ihrer Angelschnur, beinahe so stark, als hätte sie einen lebendigen Fisch am Haken. Sie hob die Angel …
    … und keuchte auf.
    Oh Gott! Oh Gott  …
    Neben ihr sog Michael zischend die Luft ein. Seine schokoladenfarbenen Augen waren vor Angst weit aufgerissen.
    Am Ende der Angelschnur hing keine Holzstange.
Sondern ein schlanker, tropfender Goldring. Jenny brauchte nicht zweimal hinzuschauen.
    Es war der Ring.
    Der Ring, den Julian ihr gegeben hatte. Der Ring mit der Gravur auf der Innenseite, sodass die Worte sich direkt an Jennys Haut schmiegten und sie mit ihrer magischen Macht an das Versprechen banden.
    Ich weise alle zurück & wähle dich. Ein Versprechen, mit dem Julian sie für immer an sich binden wollte. Sie hatte sich davon befreit – aber die Erinnerung daran jagte ihr einen Schauder über den Rücken.
    Sie hatte sich geirrt. Es war nicht möglich, bis heute Abend einfach nur Spaß zu haben. Julian beobachtete sie – in diesem Moment ebenso wie schon seit Jahren. Sie entkam ihm nicht, nicht hier und auch nirgendwo sonst.
    Sie hatte keine andere Wahl, als sich ihm zu stellen.
    »Lasst uns gehen«, sagte Jenny und war selbst überrascht, dass ihre Stimme so ruhig klang. Sie nahm den Ring vom Angelhaken und warf ihn zurück in das dunkle, strudelnde Wasser.

»Du willst also den Schlüssel? «
    »Nun ja, meine Eltern wollen ihn. Sie leiden noch unter Jetlag, daher sind sie im Hotel geblieben, wissen Sie. Sie wollten sich einfach wieder mal das Haus ansehen, verstehen Sie. Ach, Mrs Durash, erinnern Sie sich noch an die alte Waschmaschine, die meiner Urgroßmutter gehörte? Und die Wäschemangel? Das war urkomisch, oh, eine Wäschemangel.« Die Masche scheint zu funktionieren, ich nehme sie für mich ein, merkte Jenny plötzlich. Ich bin eine Hochstaplerin.
    Ein Lächeln umspielte Mrs Durashs Gesicht. Sie war eine kleine, schmale Frau und trug genau das, was sie in Jennys Erinnerung immer getragen hatte: ein mit Blümchen bedrucktes Kleid und eine Strickjacke darüber. »Ja, ich erinnere mich, ich habe diese Waschmaschine schließlich benutzt«, sagte sie. Sie sprach es Warsch maschine aus.
    »Ich weiß. Ach, Mrs Durash, wie lange das schon alles her ist!«, seufzte Jenny. Noch mehr Gesäusel, und ich muss mich auf der Stelle übergeben, dachte sie. Oh Gott – hoffentlich habe ich nicht gerade die Nase gerümpft.

    Aber Mrs Durash bemerkte nichts. Sie stöberte in einer glänzenden schwarzen Handtasche. »Ich muss dir noch erklären, wie man die Alarmanlage ausschaltet.«
    Jenny stieß vor Erleichterung leise den Atem aus und lauschte Mrs Durashs Erklärung mindestens so aufmerksam wie bei der Einführung zur Highschool-Aufnahmeprüfung. Als sie die Verandastufen hinunterging, murmelte sie: »Drei – sechs – fünf – fünf, dann Enter, Aus, Enter. Drei – sechs – fünf – fünf, dann Enter …«
    »Wir haben nicht viel Zeit«, unterbrach sie sich selbst und wandte sich an die anderen, die um die Ecke gewartet hatten. »Das Letzte, was sie sagte, war, dass meine Eltern sie morgen anrufen sollen, weil sie nicht gewusst habe, dass wir zu Besuch kommen würden. Wenn sie nicht anrufen, wird sie wissen, dass etwas nicht stimmt.«
    »Aber bis jetzt haben wir noch keine Sekunde schlafen können«, wandte Michael ein. »Und bis zum Haus deines Großvaters sind es bestimmt eineinhalb Kilometer. Mindestens.«
    »Dann lasst uns ein Taxi nehmen«, sagte Audrey ungeduldig.
    »Können wir nicht.« Dee ließ ihre Gürteltasche klappern, in der sich ihre gemeinsamen Ersparnisse befanden. »Wir haben pro Person dreizehn fünfundneunzig bezahlt, um in den Park zu kommen, ganz zu schweigen von all den Würstchen im Schlafrock, die Michael gefuttert hat. Wir haben schon jetzt das ganze Geld ausgegeben,
mit

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