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Die Entscheidung

Die Entscheidung

Titel: Die Entscheidung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hannah Siebern
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sich nicht daran, dass ihre Helden den Ruhm nicht wollten. Johanna lächelte zufrieden.
    „Darrek hat sein Versprechen uns zu helfen gehalten“, verkündete sie weiter. „Unter welchen Umständen, ist gleichgültig. Am Ende zählt nur, dass er es getan hat. Und daher werden auch wir unser Versprechen ihm gegenüber halten. Jeder, der bereit ist, freiwillig in den Kampf zu ziehen, wird bei den aufständischen Kaltblütern herzlich willkommen sein, um den Krieg gegen die Ältesten zu unterstützen. Daher bitte ich jeden die Hand zu heben, der bereit ist, sich an dieser Sache zu beteiligen.“
    Einen Augenblick lang war alles still. Niemand rührte sich und jeder warf nur verstohlene Blicke von einer Seite zur anderen. Doch dann hob sich langsam ein Arm.
    „Ich werde kämpfen“, verkündete Swana mutig. „Wir haben es geschafft, dem Dämon zu trotzen. Dagegen sollte der Kampf mit den Ältesten doch das reinste Kinderspiel sein.“
    Johanna atmete tief durch und versuchte sich selbst davon zu überzeugen, dass das eine gute Idee war. Aber die Angst um ihre Urenkelin war schwer zu ertragen.
    „Wenn du gehst, dann gehe ich auch“, sagte Johanna entschlossen. „Immerhin muss sich ja dann jemand um Mady kümmern, nicht wahr?“
    Swana lächelte ihre Amma glücklich an und nickte.
    „Ich werde euch auch begleiten“, sagte Anisia. „Bei einem Krieg kann man einen Arzt schließlich immer gut gebrauchen.“
    „Ich werde auch mitkommen“, rief Tyr. „Wäre doch gelacht, wenn wir mit diesen Ältesten nicht fertig werden.“
    „Richtig“, pflichtete Freia ihm bei. „Ich bin auch dabei.“
    „Und ich“, rief Aalissa.
    „Und ich.“
    Immer mehr Vampire hoben die Hand, bis so gut wie jeder auf dem Platz sich freiwillig gemeldet hatte.
    Johanna sah, wie Tränen der Rührung sich in Laneys Augen sammelten und fühlte unbändigen Stolz auf ihr Dorf in sich aufwallen. Nach allem, was geschehen war, und allem, was sie der jungen Frau angetan hatten, wurde es Zeit, etwas zurückzugeben.
    „Ihr seht also. Wir werden den Kampf deiner Familie unterstützen, Laney. Als Dank dafür, dass du den unseren unterstützt hast.“
    Laney lächelte und Johanna ging mit ausgebreiteten Armen auf sie und Darrek zu. Doch bevor sie die beiden erreichen konnte, fühlte sie, wie ein schrecklicher Schmerz in ihren Kopf stach. Sofort brach sie an Ort und Stelle zusammen und krümmte sich vor Schmerzen.
    Die Bilder fielen über sie her wie ein Rudel Wölfe und sie glaubte regelrecht darin zu ertrinken. Die Vision war teilweise verschwommen, aber Johanna verstand trotzdem schnell, was sie bedeuten sollte. Die dominierende Person in den Bildern war eindeutig Laney. Sie war als Einzige klar zu erkennen und tauchte in jedem der Szenarien auf. Und je nachdem, was sie tat, veränderte sich die Zukunft in der Vision. In einer Option hielt Laney sich von den Kämpfen gegen die Ältesten fern, um bei Darrek zu bleiben. In diesem Fall brachte die Zukunft nur Unheil. Johanna sah Laneys tote Familie und musste mit ansehen, wie auch die Bewohner ihres eigenen Dorfes Seite an Seite mit den Aufständischen starben.
    In der nächsten Option ging Laney nach Hause und kämpfte gemeinsam mit ihrer Familie. In diesem Falle schafften die Aufständischen es, einen Sieg zu erzielen, aber Laney selber und ihre Familie überlebten die Schlacht nicht.
    Das nächste Bild war schwieriger zu verstehen. Laney stand vor drei Männern, die alle nur als unerkennbare Schatten auftauchten. Einer der Männer musste Darrek sein, aber Johanna konnte beim besten Willen nicht erkennen, welcher. Laney fasste eine der drei Gestalten an der Hand und ließ sich von einer Frau mit ihm verbinden. Dann kämpften die beiden gemeinsam gegen die Ältesten und gewannen. Es gab zwar auch Tote, aber sie konnten einen eindeutigen Sieg davontragen. Johanna spürte Erleichterung. Die Vision zeigte ihr einen Ausweg. Eine Möglichkeit, wie Laney die Zukunft beeinflussen konnte. Sie musste der jungen Frau nur klarmachen, wie wichtig es war, dass sie nach Hause zurückkehrte und sich verband.
    Doch gerade, als Johanna dachte, die Visionen hätten ein Ende, tauchte eine letzte Option auf. Wieder stand Laney vor den drei Männern und wählte dieses Mal einen anderen aus. Sie verband sich mit ihm und sie kämpften gemeinsam. Die Aufständischen schafften es auch in diesem Falle einen Sieg zu erringen, aber Laney und der Mann, an den sie sich gebunden hatte, starben. Ihre Familie hingegen überlebte und

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