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Die Entscheidung

Die Entscheidung

Titel: Die Entscheidung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hannah Siebern
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nicht zulassen. Ganz gleich, was dieses Dorf ihr angetan hatte. Sie musste verhindern, dass dieses Monster sich weiterhin Jahr für Jahr unschuldige Kinder holte.
    Laney war ganz nah dran. Sie konnte ihn schon fast erreichen und streckte die Arme aus.
    „Da“, rief Gandolf genau in diesem Moment und zeigte aufgeregt in Laneys Richtung. „Da …“
    Johanna sprang zu ihm und hielt dem Greis den Mund zu. Aber es war bereits zu spät. Laney sprang nach vorne. Aber der Wilde fuhr herum, erkannte die Gefahr und fixierte seine Angreiferin. Laney erstarrte mitten in der Bewegung, nur wenige Zentimeter von ihm entfernt. Sie hatte versagt.
    Laney hätte nicht erwartet, dass die Gabe des Dämons so schnell wirken würde. Innerhalb einer Millisekunde war sie wie versteinert. Sie stand nur auf einem Bein und hatte die Hände bereits nach ihm ausgestreckt, aber nun war sie nicht mal mehr dazu imstande, auch nur die Stirn zu runzeln. Das Einzige, was sich noch bewegen ließ, waren ihre Augen. Doch ihr gesamter Körper und auch ihr Gehirn schienen wie eingefroren. Unter Verzweiflung bemerkte Laney, wie ihr Schrei langsam aber sicher nachließ. Und das führte dazu, dass der Dämon weniger Schmerzen hatte.
    Erhalte ihn aufrecht , ertönte in diesem Augenblick eine Stimme in Laneys Kopf.
    Darrek?
    Sie hätte vor Erleichterung weinen mögen.
    Dir muss doch klar gewesen sein, dass ich dir folgen würde.
    Seine Stimme klang zornig und angespannt. Er musste den ganzen Weg gerannt sein, um sie noch rechtzeitig einzuholen.
    Es tut mir leid, Darrek. Aber ich hatte keine andere Wahl.
    Man hat immer eine Wahl, Laney. Aber jetzt sind wir hier. Und um ehrlich zu sein, bin ich froh, dass wir dieser Mistmade von einem Dämon mal gehörig den Arsch aufreißen können. Lenk ihn ab. Ich bin so gut wie da.
    Laneys Augen weiteten sich. Sie war absolut bewegungsunfähig. Wie um Himmels willen sollte sie den Dämon da ablenken?
    Wie denn? , fragte sie aufgebracht. Der Dämon schien alles andere als bereit dazu, sich auf ein Pläuschchen einzulassen.
    Wie gesagt: Halt den Schrei aufrecht. Du kannst das, Laney. Ich helfe dir.
    Laney spürte, wie ihr Mund trocken wurde. Der Schrei war bereits sehr viel leiser und schien den Wilden nicht mehr ganz so sehr zu beeinflussen. Aber die Gewissheit, dass Darrek auf dem Weg war, gab Laney Kraft, um den Schrei wieder anschwellen zu lassen. Sie musste nur ein paar Minuten durchhalten.
    Der Dämon stieß ein weiteres schrilles Kreischen aus und schlug Laney zu Boden, ohne dass sie dazu imstande gewesen wäre, den Sturz abzufangen. Sie würde keine paar Minuten aushalten. Ein paar Sekunden waren schon zu lang. Doch gerade, als der Dämon sein Maul aufriss, um über Laney herzufallen, wurde er von hinten herumgerissen und quer durch die Menge geschleudert. Die Vampire in seinem Weg fielen um und blieben bewegungslos liegen, sodass sich eine Art Schneise in der Menge bildete.
    „Wie wäre es, wenn du dich endlich mal mit jemandem anlegst, der dir die Stirn bieten kann?“, rief Darrek und funkelte das Monstrum an.
    Der Dämon fuhr herum und fletschte grimmig die Zähne. Sofort fixierte er Darrek, woraufhin dieser genau wie alle anderen in seiner Bewegung erstarrte. Der Dämon sprang auf ihn zu.
    Darrek? , fragte Laney ängstlich.
    Habʼs gleich, habʼs gleich. Du weißt doch, wie das mit neuen Gaben ist.
    Der Dämon schoss nach vorne und … griff ins Leere. Darrek wich geschickt aus und verpasste dem Monstrum einen kräftigen Schlag gegen den Kopf. Verwirrt starrte der Dämon ihn ein weiteres Mal an und als nichts geschah, grinste Darrek selbstzufrieden.
    „Tja, Vollidiot. Damit hattest du wohl nicht gerechnet, was?“ Er streckte Laney die Hand entgegen. „Steh schon auf, Prinzessin. Das willst du dir doch nicht entgehen lassen, oder?“
    Laney spürte, wie ihre Erstarrung sich löste, und hatte das Gefühl, als hätte sie soeben einen starken Muskelkrampf überstanden. Vor Erleichterung seufzte sie und ließ sich von Darrek auf die Beine ziehen.
    „Danke, Darrek“, sagte sie. „Worauf wartest du noch? Gib diesem Mistvieh endlich den Rest.“
    Darrek schüttelte den Kopf.
    „Nein. Dieses Privileg steht mir nicht zu“, stellte er klar und löste einen der Dorfbewohner nach dem anderen aus seiner Erstarrung.
    Irritiertes Gemurmel ertönte, bis die Menge verstand, was geschehen war. Sofort schlug die Verwirrung wieder in Wut um und alle näherten sich systematisch ihrem Peiniger. Panisch blickte sich der Dämon

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