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Die Erben der alten Zeit - Das Amulett (Die Erben der alten Zeit - Trilogie) (German Edition)

Die Erben der alten Zeit - Das Amulett (Die Erben der alten Zeit - Trilogie) (German Edition)

Titel: Die Erben der alten Zeit - Das Amulett (Die Erben der alten Zeit - Trilogie) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marita Sydow Hamann
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Godheim verschleppt!« Kunar warf etwas zu energisch einen weiteren Zweig ins Feuer. Tora nickte missmutig.
    Ja, das stimmte , dachte Charlie. Aber dennoch...?
    »Er hat uns jedenfalls einiges zu erklären, wenn er wieder auftaucht!« Tora nahm den Leogriff vom Feuer und riss ein Stück Fleisch ab. »Er ist fertig!«, verkündete sie.
    Nachdem Biarn an diesem Morgen verschwunden war, hatten Tora, Kunar und Charlie den Tag genutzt um die nähere Umgebung der Höhle zu erkunden.
    Es regnete noch immer, allerdings nur leicht. Auf einem kleinen Abhang wuchsen unzählige Büsche mit kleinen blauen Beeren, die Tora als essbar vermutete. Charlie gab ihr recht, ihr Gefühl sagte es hier. Den Bauch voller Beeren begaben sich Charlie und Kunar auf die Jagd, während Tora weitere Beeren auf Vorrat pflückte und dann auf die Suche nach Pilzen und Kräutern ging. Auf ihrer Pirsch hielt Charlie natürlich auch unweigerlich Ausschau nach essbarem Grün. Hier und da fand sie einen Pilz und einige Kräuter. Sie hatte nach Toras Vorbild ihren Umhang zu einer Tragetasche umfunktioniert, die sie wie einen Sack über die rechte Schulter trug.
    Charlie nutzte die Suche nach jagdbarer Beute dazu, mit Kunar über die letzte Nacht zu reden. Flüsternd natürlich, um eventuelle Beute nicht zu verjagen. Kunar gab bereitwillig Auskunft.
    »Galder— Trommeln sind riesige Pauken, die jedes Dorf bes itzt. Man kann durch die Galder— Trommeln Informationen über weite Strecken tragen«, erklärte er.
    »Es ist eine Art Sprache. Jedes zusammenhängende Trommelstück bedeutet etwas. Der Barde im nächsten Dorf kann den Galder deuten und die Information an die Dorfbewohner weitergeben. Und auch ans nächste Dorf«, ergänzte er sich selbst.
    »Der Barde schlägt den Galder dazu seinerseits auf der Dorftrommel. So kann der erste Barde hören, dass seine Botschaft angekommen ist und der Wind treibt den Galder ins nächste Dorf«.
    »Wie ein Lauffeuer«, überlegte Charlie. »Genial! Und nur der Barde kann den Galder verstehen?« Kunar nickte.
    »Ja, die komplette Botschaft kann nur er entschlüsseln. Einzelne Worte kennen allerdings fast alle.«
    »Konntet ihr aus diesem Galder gestern Nacht etwas verstehen?« Kunar nickte.
    »Ja, einzelne Worte. Feuer, Unglück und viele Tote.« Kunar trat mit dem Fuß nach einem kleinen Stein.
    »Und um Hilfe haben sie gebeten. Die Nachbardörfer, die vom Berg und vom Feuer verschont wurden, werden zu Hilfe eilen. Vielleicht haben ja auch einige überlebt, so wie wir... Sie wären jetzt obdachlos«, überlegte er.
    »Neue Häuser müssen gebaut werden, vielleicht ganze Dörfer. Ich weiß auch nicht«, schloss er und starrte über den Berg in die Ferne.
    Die weite, abrasierte Fläche lag dampfend und grau am Fuße des Berges und erstreckte sich meilenweit bis zum Horizont. Zwei schwarze Vögel kreisten in weiten Bögen über die leere Fläche.
    Der gussartige Regen der vergangenen Nacht hatte die Waldbrände erstickt. Letzte Rauchschwaden hingen über den dichten Wäldern Vanaheims.
    »Ich frage mich«, grübelte Charlie. »...von wo dieser Berg wohl gekommen ist. Wie konnte er so weit wandern?« Sie ließ ihren Blick über die endlos scheinende Fläche schweifen. Kunar zuckte mit den Schultern.
    »Die ersten Berge liegen viele Tagesmärsche von hier entfernt«, sagte er.
    »Ich war noch nie dort, aber die Älteren haben ab und zu davon erzählt. Es soll dort auch viele andere Tiere geben. Phönixe zum Beispiel.« Auch sein Blick schweifte in die Ferne. Eine Weile standen sie schweigend da und hingen ihren Gedanken nach.
    »Was ist eigentlich Elfenmilch?«, fragte Charlie plötzlich. Kunar löste seinen Blick langsam aus der Welt seiner Gedanken und sah Charlie an. Er lächelte.
    »Lichtelfen aus Alfheim...«, sagte er und lächelte noch breiter. Jetzt verstand Charlie gar nichts mehr!
    »Ja und? Was sind denn Lichtelfen aus Alfheim?«
    »Ich weiß es nicht«, sagte Kunar einfach. »Ich habe noch nie welche gesehen.«
    »Aha«, gab Charlie leicht irritiert von sich. Immer noch lächelnd sagte Kunar:
    »Sie sollen sehr klein sein und Flügel haben. Und sie sammeln Elfenmilch. Ich glaube es handelt sich dabei um den Nektar irgendeiner Blume. Elfenmilch ist sehr selten und sehr begehrt. Ich habe gehört, dass Oden den Lichtelfen genauso die Hälfte ihrer Ernte abknöpft, wie allen anderen Bauern in Vanaheim und Godheim.« Sein Lächeln ging in eine Grimasse über.
    »Es ist eben niemand vor ihm sicher! Nicht einmal

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