Die Erben der alten Zeit - Das Amulett (Die Erben der alten Zeit - Trilogie) (German Edition)
stimmt, sind sie Tausende von Jahre alt! Das wäre ja unglaublich!«
Noch während Charlie überlegte, wie so etwas möglich wäre, und was es zu bedeuten hatte, fragte Tora noch einmal:
»Was machen wir jetzt? Hier bis morgen warten? Dann müssten wir uns dringend eine Unterkunft suchen! Es dämmert nämlich schon!«
Was? , schoss es Charlie durch den Kopf. Es konnte doch nicht schon spätabends sein! Eben war es doch noch mitten am Tag gewesen! Eher noch früher Vormittag! Aber Tora hatte recht, es dämmerte!
»Wie ist das möglich?«, fragte Kunar und sah sich unruhig um.
»Als ich euch gefunden habe, war es kurz nach Mittag!« Charlie schüttelte entschieden den Kopf.
»Nein!«, sagte sie. »Es war früher Vormittag!«
»Wie kommst du denn darauf?«, fragte Kunar erstaunt. »Ihr wart eine halbe Ewigkeit fort! Ich hatte schon gedacht Odens Späher hätten euch erwischt!«
»Quatsch!«, rief Tora. »Das stimmt doch gar nicht! Wir waren höchstens eine Viertelstunde weg! Wir sind sofort zurück gekommen!«
»Ja, das stimmt!«, sagte Charlie nachdrücklich. »Als wir uns hinter dem Busch versteckten, war es früher Vormittag!« Sie warf einen Blick auf ihre Armbanduhr, die sie regelmäßig der Vanaheimzeit anpasste. 10:34 Uhr! Das war der Beweis! Von wegen Nachmittag!
Sie zeigte es Kunar. Er starrte ungläubig auf Charlies Uhr. Charlie hatte ihm bei Gelegenheit die Bedeutung der Zeiger erklärt. Eindeutig Vormittag!
»Aber, wie ist das möglich?«, fragte er leise. »Ich weiß es genau! Ihr wart sehr lange weg! Niemals bloß eine Viertelstunde!« Verunsichert sah er Charlie und Tora an.
»Vielleicht frisst ja die Reise durch das Tor hierher und zurück Ze it?«, überlegte Tora. Charlie und Kunar sahen sie an, als wäre sie von einem anderen Stern.
»Kann doch sein!«, verteidigte sie ihre Idee. »Das würde zumindest erklären, warum Kunar glaubt wir wären Stunden weggewesen...«
»Ich glaube es nicht!«, schnappte Kunar. »Ich weiß es!«
»Ja, meine ich ja auch«, sagte Tora leicht irritiert. »Und es würde erklären, warum es jetzt schon so spät ist«, fuhr sie fort. »Unsere Reise hierher hat wieder Zeit gekostet!« Charlie legte grübelnd die Stirn in Falten. Sie dachte über Toras Erklärung nach.
»Schon möglich«, sagte sie dann. »Irgendwie hat es jedenfalls eine Zeitverschiebung gegeben. Allerdings glaube ich nicht, dass es deshalb hier auf der Erde schon dunkel wird!«
»Wieso nicht?«, fragte Tora.
»Die Erde ist ein völlig anderer Planet. Der Tag hat hier bloß 24 Stunden und wer sagt, dass es hier zeitgleich zu Vanaheim Tag und Nacht ist? Allerdings kannst du trotzdem recht haben, Tora. Denn offensichtlich glaubt Kunar, ich meine weiß Kunar«, verbesserte sie sich schnell, »dass wir sehr lange weg gewesen sind. Wir wissen aber, dass wir bloß ein paar Minuten auf der Erde waren! Wir reden von zwei verschiedenen Dingen«, erklärte Charlie.
»Hier wird es jedenfalls bald dunkel. Das ist sicher!« Kunar nickte, Tora wirkte verwirrt.
»Das heißt, wir haben nicht viel Zeit«, sagte Kunar unruhig. »Wir müssen ein Versteck finden!« Charlie schüttelte lachend den Kopf.
»Nee«, sagte sie. »Müssen wir nicht! Auf der Erde gibt es keine gefährlichen Tiere aus der Schattenwelt, oder wie ihr sie nennt. Auch keine Raubtiere. Jedenfalls nicht hier in Südschweden«, ergänzte sie. »Wir können ohne Probleme nachts wandern!«
»Tatsächlich?« Kunar sah sich forschend um, als ob jeden Moment ein gefährliches Tier aus dem Wald auf sie zuspringen könnte.
»Gut!«, sagte Tora. »Dann sollten wir uns was zu essen besorgen. Ich habe nämlich Hunger!« Charlie, die natürlich ohne Pfeil und Bogen zum Pinkeln vor die Höhle gegangen war, hatte keine Waffen dabei, außer natürlich dem Messer mit dem Griff aus Horn . Also würde Kunar das Jagen übernehmen müssen. Sie entschieden gemeinsam loszugehen und sich nicht zu trennen, da Tora und Kunar hier fremd waren. Lief ihnen ein Kaninchen über den Weg, oder ein Fasan, würde Kunar es schon erlegen. Er war zielsicher.
Nach einigen Überlegungen, entschied sich Charlie dazu nach Storby zu gehen. In der Nähe der Stadt wohnte ihr Freund Jonas. Sie würden ihn besuchen und bei ihm Unterschlupf finden. Ursprünglich hatte Charlie nicht vorgehabt, bei Jonas reinzuschauen. Dort würden alle zuerst nach ihr suchen. Aber nun waren mehr als vier Monate vergangen! Die Polizei würde nach so langer Zeit kaum noch bei Jonas auf der Lauer
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