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Die Erben der alten Zeit - Das Amulett (Die Erben der alten Zeit - Trilogie) (German Edition)

Die Erben der alten Zeit - Das Amulett (Die Erben der alten Zeit - Trilogie) (German Edition)

Titel: Die Erben der alten Zeit - Das Amulett (Die Erben der alten Zeit - Trilogie) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marita Sydow Hamann
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dunkelgrünen Blättchen, säumten den schmalen Pfad und bedeckten großflächig den feuchten Waldboden. Kunar starrte entgeistert um sich.
    »Wir sind auf der Erde«, klärte Charlie ihn auf. »Mitten in einem smâländischen Wald. Das sind Fichten, sie sehen euren Wichtelwäldern sehr ähnlich«, erklärte sie. »Allerdings sind ihre Zapfen keine lebendigen kleinen Wichtel«, fügte sie lächelnd hinzu.
    »Und das da sind Blaubeersträucher.« Sie zeigte auf die kleinen Büschchen mit den dunklen Blättern. Kunar starrte sie fassungslos an. Charlie zuckte mit den Schultern.
    »Sie hätten uns fast entdeckt«, sagte sie dann. »Hier sind wir erstmal in Sicherheit. Es war die einzige Idee, die mir so auf die Schnelle einfiel«, sagte sie entschuldigend.
    »Aber... aber...«, stotterte Kunar. »Woher wusstest du, dass es funktioniert?« Immer noch atemlos und hektisch suchte er die Umgebung und den Himmel ab, so als vermute er, plötzlich zwei Raben auf sich zufliegen zu sehen.
    »Wir waren vorhin schon einmal hier«, sagte Tora, die sich dieses Mal viel schneller von ihrem Schrecken erholte und sich interessiert umsah.
    »Was?!« Kunar verstand nun gar nichts mehr. Charlie und Tora erklärten ihm in aller Ruhe, was ihnen passiert war. Von dem Augenblick an, von dem sie kurz vor der Höhle im Nebel verschwun den waren, bis zu dem Moment, als Kunars Schatten sich aus der Felswand gelöst hatte. Kunar hörte schweigend zu. Doch dann fragte er:
    »Und Hugin und Munin können uns nicht hierher folgen?« Charlie überlegte kurz.
    »Nein, ich glaube nicht«, sagte sie langsam. »Gymer kann ja auch nicht aus Vanaheim fort. Anscheinend sind die Tore zu anderen Welten verschlossen.« Sie zögerte einen Augenblick. Dann holte sie ihr Amulett hervor und sah es lange an.
    »Ich glaube, mein Stein hier ist eine Art Schlüssel. Er öffnet das Tor für mich. Jedenfalls das zwischen Vanaheim und der Erde. Gymer wollte ja nach Mannaheim, oder wie das hieß. Und in seine Hei mat welt konnte er ja auch nicht zurück.« Sie schwieg und starrte ihr Amulett an.
    »Es funktioniert nur bei Körperkontakt«, sagte sie. »Und damit ihr mitkommen könnt, muss ich euch berühren.
    »Jotunheim«, sagte Kunar.
    »Was?« Charlie sah ihn fragend an.
    »Jotunheim! So hieß Gymers Heimatwelt in Biarns Sage.« Kunar sah sich zweifelnd um.
    »Und hier sind wir also sicher?«, fragte er. Er klang alles andere als beruhigt. Alles schien so fremd! Zu wissen, dass man sich plötzlich in einer fremden Welt befand! So musste Charlie sich gefühlt haben, dachte er. Oder so ähnlich zumindest. Er hatte wenigstens eine Erklärung für das bekommen, was da gerade mit ihnen passiert war! Charlie dagegen war ganz allein gewesen!
    »Und was machen wir jetzt?«, fragte Tora plötzlich. »Wir können ja nicht zurück. Jedenfalls nicht sofort«, fügte sie hinzu. Charlie nickte. Sie sah sich um.
    Es waren bloß etwa 50 m bis zum Schotterweg. Als sie sich umdrehte und den schmalen Pfad entlang sah, erinnerte sie sich an den Baumstumpf, auf dem sie vor etwa vier Monaten gesessen hatte und sich mit dem Messer ihre langen schwarzen Locken abgeschnitten hatte. Nur etwa 150 m entfernt lagen sie, ihre Haare, in einer Spalte zwischen den Wurzeln des Baumstumpfes versteckt. Ihr kam es wie eine Ewigkeit vor, dass ein seltsamer Traum sie auf diese Idee gebracht hatte. Sie atmete tief durch und kehrte in die Gegenwart zurück.
    Und was jetzt? Sie überlegte.
    »Biarn sagte drei Tage. Wenn sie uns nicht gesehen haben, natürlich«, sagte sie dann.
    »Heute ist der dritte Tag«, sagte Kunar. »Und ich glaube nicht, dass sie uns gesehen haben. Das heißt wir können morgen zurück.«
    »Ja«, sagte Charlie. »Frühestens morgen.« Dann fragte sie:
    »Hugin und Munin, sind sie Raben oder Menschen? Oder beides?«
    »Also der Erzählung nach sind es Vögel, die Menschengestalt annehmen können«, antwortete Kunar. »Ich hätte aber nicht gedacht, dass das wirklich möglich ist«, fügte er stirnrunzelnd hinzu.
    »Wieso nicht?«, fragte Charlie. »Ihr lebt doch in einer Welt in der Magie normal ist, sozusagen!« Kunar hob die Augenbrauen.
    »Ja«, sagte er. »Es ist aber nicht normal, dass sich Tiere in Menschen verwandeln, oder umgekehrt! Wenn die Erzählungen soweit stimmen«, überlegte Kunar, »dann stimmt es vielleicht auch, dass sie schon ewig leben!« Charlie starrte Kunar an.
    »Also, man sagt Hugin und Munin haben Oden schon begleitet bevor er die Macht übernahm! Wenn das

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