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Die Erben der alten Zeit - Das Amulett (Die Erben der alten Zeit - Trilogie) (German Edition)

Die Erben der alten Zeit - Das Amulett (Die Erben der alten Zeit - Trilogie) (German Edition)

Titel: Die Erben der alten Zeit - Das Amulett (Die Erben der alten Zeit - Trilogie) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marita Sydow Hamann
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geben?! Plötzlich fiel ihr ein, dass sie ja zurück wollten. Zurück zu Gymers Berg.
    Charlie fragte die freundliche junge Bedienung nach der Uhrzeit.
    »Es ist gleich zehn Uhr vorbei«, gab sie bereitwillig Auskunft, ließ aber den Fernseher nicht aus den Augen. Die drei räumten schnell ihr Geschirr zusammen und verließen das gemütliche, warme Café. Draußen nieselte es noch immer. Grau und kalt war es und Charlie zog ihren zerlumpten Umhang fester um sich.
    »Also auf zur Bibliothek und dann schnell zurück nach Vanaheim. Wir sind sowieso schon länger hier, als geplant.« Kunar nickte nachdenklich.
    »Ja, ich frage mich, wie weit das Jahr zu Hause schon fortgeschritten ist. Ob wir schon Gräs haben?« Schnell rechnete Charlie nach. Gräs war Mai.
    »Ja, kann schon sein«, sagte sie dann. »Los kommt! Was ist?«, fragte sie Tora, die unschlüssig stehen geblieben war.
    »Geht ihr schon vor. Ich komme gleich nach.« Kunar war verdutzt.
    »Wieso? Was willst du denn noch? Wir haben es doch eilig, das hast du doch gehört!«
    »Ja und? Ich beeilte mich ja!«, sagte Tora ärgerlich. »Ich komme gleich nach! Ich weiß doch, wo die Bibliothek ist! Immerhin waren wir vorhin dort!« Tora ließ sich nicht umstimmen. Missmutig und beharrlich war sie. Ärgerlich liefen Kunar und Charlie los, denn sie wollten nicht ewig hier bleiben! Außerdem mussten sie noch aus der Stadt hinaus, denn in den Straßen von Storby gab es nämlich kaum Nebel. Charlie hoffte am Fluss oder auf den angrenzenden Wiesen noch welchen zu finden.
     
    Eine Viertelstunde später standen Kunar und Charlie vor der großen Glastür der Bibliothek und hielten nach Tora Ausschau. Wo blieb sie bloß?
    Charlie hatte schnell zwei Bücher über Runen gefunden. Runen: Schriftzeichen und Magie hieß das eine und Runen erkennen hieß das andere. Die Bibliothekarin Eva hatte Charlie und Kunar wiedererkannt und ihnen bei der Suche geholfen. Immerhin waren sie nach Erdzeit erst gestern mit Jonas hier gewesen. Kunar hatte sich außerdem noch ein Buch über Technik im 20. Jahrhundert ausgeliehen - Elektrizität, Autos und all die anderen spannenden Dinge auf der Erde faszinierten ihn sehr.
    Wo blieb Tora nur? Charlies Gedanken sprangen von Tora und der Katastrophe, die über eine Million Menschen das Leben gekostet hatte, hin und her. Auch in Vanaheim hatten viele Menschen und Tiere aufgrund von Gymers Verzweiflungstat ihr Leben lassen müssen. Sie schauderte. Die Bilder im Fernsehen hatten sie nur allzu sehr an die Katastrophe in Vanaheim erinnert. Sie schüttelte die kreisenden Gedanken ab und sah sich suchend um.
    Da kam sie endlich! Tora lief ihnen schnell entgegen und Kunar atmete erleichtert neben Charlie auf. Jetzt konnten sie sich auf den Weg zum Fluss machen, der sich durch Storby schlängelte.
    »Was hast du denn um Himmels willen solange gemacht! Wo warst du!« Kunars Erleichterung ging in leichte Wut über. Tora wühlte in ihrer Rocktasche und streckte die Hand aus.
    »Hier!«, sagte sie zufrieden. In ihrer Handfläche lag eine grüne Kontaktlinse! Charlie war fassungslos:
    »Was?! Wo hast du die her? Hast du die etwa gestohlen?«
    Tora funkelte ihr herausfordernd entgegen.
    »Ja, hat sie!«, sagte plötzlich eine fremde Stimme. Hinter Tora stand ein Mädchen. Es lehnte lässig an der Bibliothekswand und sah spöttisch zu ihnen hinüber.
    Sie war etwa 15 Jahre alt, reichlich geschminkt und sehr modisch gekleidet - tiefgeschnittene, eng sitzende Jeans, ein rosa Top, Pumps und eine kurze hellgrüne Leinenstoffjacke mit vielen Taschen. Sie trug ihre blonden Haare modisch kurz und mit dunklen Strähnchen durchzogen. Tora wirbelte herum.
    »Was willst du hier?! Misch dich nicht ein, das geht dich nichts an!« Ihre grünen Augen schossen Blitze! Das Mädchen lächelte ironisch.
    »Willst du mir etwa Angst machen? Pass auf, was du sagst, sonst zeige ich dich an, du kleine Lumpendiebin!« Charlie und Kunar griffen gleichzeitig nach Tora, die sich gerade wutentbrannt auf das Mädchen stürzen wollte. Während sie Tora mit Mühe festhielten, fragte Charlie gepresst:
    »Wer bist du und was willst du von uns?« Das Mädchen seufzte und stieß sich gelangweilt von der Bibliothekswand ab.
    »Die Frage ist wohl eher: wer seid ihr?« Sie musterte die drei Gestalten vor sich von oben bis unten, dabei hatte sie einen leicht angeekelten Gesichtsausdruck.
    »Gott! Wie s eht ihr überhaupt aus!« Sie verdrehte die Augen und verzog die Mundwinkel. »Bettelarm, vermutlich. Kein

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