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Die Erben der alten Zeit - Das Amulett (Die Erben der alten Zeit - Trilogie) (German Edition)

Die Erben der alten Zeit - Das Amulett (Die Erben der alten Zeit - Trilogie) (German Edition)

Titel: Die Erben der alten Zeit - Das Amulett (Die Erben der alten Zeit - Trilogie) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marita Sydow Hamann
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ihnen ausbreitete, setzte Hanna sich völlig erschöpft auf einen Stein und verkündete, dass sie hier bleiben würde.
    »Ich rühre mich nicht vom Fleck! Ihr könnt mich nach der Jagd hier abholen! Ich gehe nicht einen Zentimeter weiter!« Sie zog ihre Pumps aus und bewegte laut stöhnend ihre Zehen. Kunar nickte.
    »Das ist ok. Aber ein paar Meter musst du dich doch noch bewegen!« Hanna sah wütend zu ihm auf.
    »Ich hab doch gesagt...!«, begann sie, doch Kunar unterbrach sie.
    »Keine Angst! Bloß bis da vorne! Siehst du? Der Felsvorsprung dort gibt dir Schutz. Ich glaube zwar nicht, dass hier jemand herumläuft, aber vor Odens Spähern sollten wir immer auf der Hut sein. Wir wissen nicht, in welchem Teil des Landes sie sich zur Zeit aufhalten!« Charlie sah sich um und spähte in den Himmel. Klar und hellblau erstreckte er sich über das Tal. Nichts war zu sehen, nicht einmal ein Wölkchen. Die Sonne schien warm auf sie herab. Es war ein wunderschöner Frühlingsvormittag.
    »Ja«, sagte sie. »Setze dich ruhig unter den Felsvorsprung und warte auf uns. Es kann allerdings eine Weile dauern. Ohne dich wird es sowieso leichter, etwas zu erlegen. Für die Jagd muss man leise sein und sich ruhig verhalten können.«
    Hanna schnaubte verächtlich und humpelte zum Felsvorsprung hinüber. Charlie und Kunar bereiteten sich auf die bevorstehende Jagd vor. Sie hielten ihre Bögen bereit, und legten einen Pfeil schussbereit in den Lauf. Sie nickten Hanna noch einmal zu und verschwanden im Wäldchen. Eine Schar Leogriffe erhob sich aus den Baumwipfeln, nur einige hundert Meter von ihnen entfernt.

15. Rheas Grabinschrift
    Als Sora erwachte, spürte sie noch deutlich das Echo ihrer Träume. Sie wälzte sich auf die andere Seite und grub ihr Gesicht in das weiche Kopfkissen. Mit geschlossenen Augen holte sie Stück für Stück die verblassenden Bilder der Nacht zurück.
    Ein schwarzes Pferd mit Flügeln. Ein Pegasus. Schon wieder. Aber da war noch mehr.
    Auf einer saftig grünen Bergwiese graste eine Herde weißer Pferde. Nein, nicht Pferde, es waren ebenfalls Pegasus. Die perlmuttglänzenden Schwingen der Tiere hingen locker an ihren Seiten herab und schwangen bei jed em Schritt sanft mit. Stimmen. W orher kamen sie?
    Sora zwang weitere Bilder in ihr Bewusstsein zurück. An einem Abhang stand eine kleine Gruppe Menschen und unterhielt sich angeregt. Menschen? Nein, warte… Das waren keine Menschen... Oberkörper und Kopf waren menschlich, aber dann... Am Rumpf ging der menschliche Oberkörper dieser Wesen in den Körper von Pferden über. Es waren Kentauren! Ebenfalls Fabelwesen, genau wie die Pegasus!
    Sora schlug die Augen auf. Was hatte das zu bedeuten? Weshalb träumte sie solche Dinge? Weshalb erschienen diese Bilder wie reale Erinnerungen an eine vergangene Zeit? Was hatte das Amulett in ihr ausgelöst? Wurde sie vielleicht verrückt? Was war der Grund? Was war die Bedeutung? Oder gab es vielleicht gar keine Bedeutung? Hatte das Amulett nur eine lebhafte Fantasie entfesselt?
    Sora blieb noch eine Weile liegen und starrte mit offenen Augen an die Zimmerdecke ihres kleinen Apartments. Ihre Gedanken kreisten. Immer wieder sah sie diese Bilder vor ihrem geistigen Auge. Weiße Pegasus in großen Herden au f einer Bergwiese, ein schwarzer Pegasus und dieses kleine Mädchen, das sich auf dem Rücken des Tieres in die Lüfte erhob.
    Nebel. Immer wieder Nebel. Der alte Mann mit dem langen grauen Bart. Sie folgte ihm durch den dichten Nebel... Sie? Es war ein kleines Mädchen... War sie das kleine Mädchen? Oder , wer war es? Fühlte es sich bloß so an, als wäre sie es selbst gewesen? Eine Art Einfühlungsvermögen, das die normalen Grenzen der Wirklichkeit überschritt? Aber ihre Kette.., ihr Stein..., der Stein mit den blutroten Linien... Das Mädchen trug ihn... Es hatte ihn von dem alten Mann bekommen... Woher hatte sie selbst das Amulett? Sie wusste es nicht, konnte sich nicht erinnern. Sie hatte es schon immer besessen...
    Sora schwang die Beine aus dem Bett und setzte sich auf. So kam sie nicht weiter. Sie musste mit jemandem reden und dieser jemand würde Archimedes sein.
    Sora streifte sich ein Hemd über und lief barfuß zum Fenster. Die grellen Strahlen der drei Sonnen kitzelten sie in der Nase. Sie wandte sich ab. Sie hatte gesehen, was sie erwartet hatte. Ein riesiger Teppich weicher, flauschiger Wolken direkt unter ihr. Sie hatte Recht behalten, die Regenzeit setzte ein. Falls es nicht schon jetzt in Strömen

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