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Die Erben der alten Zeit - Das Amulett (Die Erben der alten Zeit - Trilogie) (German Edition)

Die Erben der alten Zeit - Das Amulett (Die Erben der alten Zeit - Trilogie) (German Edition)

Titel: Die Erben der alten Zeit - Das Amulett (Die Erben der alten Zeit - Trilogie) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marita Sydow Hamann
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einmal eingehend.
    »Meine Schwester hat recht«, sagte der Junge namens Kunar skeptisch. »Einhörner gibt es tatsächlich in ganz Vanaheim.«
    Verzweifelt schaute Charlie von einem zum anderen. Dann warf sie einen Blick zum Einhorn hinüber. Es graste schon seit einiger Zeit friedlich vor sich hin. Ab und an lugte es unter seinem langen Pony herüber und checkte die Lage. Und was jetzt? Wie sollte sie sich erklären, ohne noch mehr aufzufallen? Alles was sie sagte, konnte sie doch irgendwie verraten. Charlie seufzte resigniert und fuhr sich mit der rechten Hand durch die Haare. Dabei strich sie die lange Strähne zurück, die ihr die ganze Zeit über ins Gesicht viel und ihr rechtes Auge halb verdeckte. Kunar und Charlie sahen sich prüfend an. Entsetzt weiteten sich Kunars Augen. Ungläubig starrte er Charlie an und wich unwillkürlich einige Schritte zurück. Tora folgte dem starren Blick ihres Bruders und fand offensichtlich Kunars Reaktion für angemessen. Entsetzt hielt sie schützend eine Hand hoch und streckte Charlie drei Finger entgegen.
    »Tyr, beschütze uns!«, brachte sie schließlich hervor. Verwirrt hob Charlie eine Augenbraue und starrte die beiden mit halboffenem Mund an. Was nun? Zuerst war sie ein dreckiger Dieb und Lügner und jetzt sollte Tyr - wer auch immer das war - die beiden vor Charlie beschützen? Sie schloss langsam den Mund und schüttelte ungläubig den Kopf. Charlie war es gewohnt, dass die Menschen erstaunt guckten, wenn sie ihre zwei verschiedenen Augen sahen. Aber Angst und Schrecken hatte sie bisher noch nie ausgelöst. Sie zeigte mit dem Finger auf ihre Augen und murmelte verlegen:
    »Ich weiß. Sieht seltsam aus.« Kunar starrte Charlie entgeistert an.
    »Seltsam?«, stieß er hervor und wich noch einen Schritt weiter zurück.
    »Naja«, setzte Charlie zu einer Erklärung an. »Ein grünes und ein blaues Auge hat nicht jeder, das weiß ich. Aber einige gibt es schon. Manche haben ein blaues und ein braunes Auge. Aber gefährlich ist das ja nicht gerade, oder? Ist doch nur Farbe«, schloss sie etwas lahm und zuckte mit den Achseln. Tora und Kunar wechselten entsetzte Blicke.
    »Was erzählst du da!«, rief Tora plötzlich entgeistert. »Nicht gefährlich? Gibt noch mehrere? Wo denn? Oh, aber natürlich«, fuhr sie sarkastisch fort, »hier laufen ja haufenweise Braun-oder Blauäugige herum! Ganze Sippen! Und alle strotzen sie Oden und seinen Helfern! Bist du dumm oder so was? Zurückgeblieben?« Charlie starrte Tora verständnislos an. Oden? Helfer? Zurückgeblieben? Wovon redete die bloß! Charlie warf einen hilfesuchenden Blick auf Kunar. Kunar räusperte sich und legte Tora eine beruhigende Hand auf die Schulter.
    »Tora«, begann er.
    »Du bist ein Mutant, du Idiot!«, spuckte Tora hervor. »Du mit dem komischen Buckel auf dem Rücken!« Richtig, der Rucksack , fuhr es Charlie durch den Kopf!
    »Ein Wunder, dass du am Leben bist«, fauchte Tora.
    »Tora!«, wiederholte Kunar barsch! »Er ist vielleicht wirklich zurückgeblieben! Das würde auch erklären, warum er so komisch redet und nicht zu verstehen scheint.« Kunar sah Charlie forschend an. »Nur seltsam, dass er so lange überlebt hat...«
    Nun reichte es aber! Charlies Augen blitzten auf. Empört streckte sie sich und presste angespannt hervor: »Ich - bin - nicht - zurückgeblieben! Kapiert?!«
    »Und wieso erzählst du dann so einen Stuss?« Tora funkelte Charlie misstrauisch an. Charlies Schultern fielen wieder herab. Was sollte sie bloß sagen? Anscheinend gab es hier keine Menschen mit verschiedenen Augenfarben. Wenn sie Tora richtig verstanden hatte, gab es nicht einmal braun-oder blauäugige Menschen!
    »Okay, raus mit der Sprache!«, befahl Kunar. Seine Geduld hatte ein Ende genommen. »Keine Lügen mehr! Wer bist du, woher kommst du, und vor allem, wie hast du überlebt!«
    Charlie überlegte fieberhaft. »Überlebt? Sterben denn Menschen wie ich?«, fragte Charlie schließlich. Kunar schob die Schultern zurück.
    »Hör auf mich zum Narren zu halten! Du erzählst mir jetzt was ich wissen will, oder ich werfe dich gefesselt vor das Schlossportal!«, drohte Kunar.
    Charlie hatte zwar keine Ahnung, was sie dort erwarten würde, aber sie hatte entschieden keine Lust, es als gefesselter Rollbraten zu erfahren. Sie seufzte resignierend und dachte sich: Was soll's, ich kann's ja mal mit der Wahrheit versuchen. Ob die wohl an Magie und Zauberei glauben?
    Tora und Kunar standen ihr gegenüber. Beide musterten sie mit

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