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Die Erben der alten Zeit - Das Amulett (Die Erben der alten Zeit - Trilogie) (German Edition)

Die Erben der alten Zeit - Das Amulett (Die Erben der alten Zeit - Trilogie) (German Edition)

Titel: Die Erben der alten Zeit - Das Amulett (Die Erben der alten Zeit - Trilogie) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marita Sydow Hamann
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hier irgendwo. Ich will sie unbedingt finden«, fügte Charlie bestimmt hinzu. »Und ich muss herausfinden, warum sie mich zur Erde geschickt haben!« Kunar räkelte sich.
    »Na ja«, begann er zögernd. »Würde ich ein Kind mit solchen Augen wie die deinen bekommen und ich besäße die magischen Kräfte es vor Oden in Sicherheit zu bringen, ich würde es tun!« Charlie starrte Kunar sprachlos an. Konnte das der Grund gewesen sein? Wollten ihre richtigen Eltern sie vor dem Tod, oder lebenslanger Gefangenschaft bewahren?
    »Erzähl mir mehr von diesem Oden«, verlangte Charlie. »Warum sind nur grüne Augen erlaubt? Ihr meint, wirklich alle hier in - wie hieß es doch gleich - haben grüne Augen?«
    »Vanaheim. Nein , nicht alle. Hier in Vanaheim haben alle Menschen grüne Augen. Aber ich habe gehört, dass in Godheim alle Menschen blaue Augen haben und dass solche, die hier in Vanaheim mit blauen Augen geboren werden nach Godheim verschleppt werden und umgekehrt«, erklärte Kunar. Charlie starrte ihn entsetzt an.
    »Du meinst Kinder mit blauen Augen werden ihren Eltern einfach weggenommen und verschleppt? Aber das ist ja grausam!« Kunar senkte traurig den Blick, die Lippen fest aufeinander gepresst stieß er hervor:
    »Die meisten der elternlosen Kinder, die hier herumlaufen, stammen aus Godheim. Viele werden von Familien hier aufgenommen, denen ebenfalls Kinder entführt wurden. Aber viele haben kein Zuhause, oder werden schlecht behandelt.«
    »So wie wir«, ergänzte Tora Kunars unausgesprochene Worte.
    »Ihr habt kein Zuhause?« Charlie sah Tora fragend an. Tora verdrehte die Augen. Ihre Stimme triefte vor Sarkasmus.
    »Oh, doch ein Zuhause haben wir schon. Wenn man das so nennen darf. Man lässt uns gnädigerweise im Stall wohnen. Wenn wir ganz brav sind und hart arbeiten, bekommen wir auch was zu essen. Ha!«, stieß Tora hervor. »Wenn die wüssten!« Kunar warf Tora einen warnenden sei-still-Blick zu. Tora wandte sich achselzuckend ab.
    »Dann seid ihr elternlos, so wie ich«, murmelte Charlie.
    »Tja«, brummte Kunar. »Könnte man so sagen.« Gedankenverloren starrte Charlie auf das Foto von Per und Lena in Toras Händen.
    »Es war dunkel!«, stieß Charlie plötzlich hervor.
    »Wovon redest du?« Tora starrte Charlie verständnislos an.
    »Es war dunkel«, wiederholte Charlie. »Deshalb konnte Biarn meine Augenfarbe nicht sehen. Ich habe auch keine Ahnung welche Farbe seine Augen haben.« Sie wiegte den Kopf nachdenklich hin und her. »Na gut, nach euren Erzählungen, wahrscheinlich grün.«
    »Das wird der Grund sein«, murmelte Kunar in sich hinein. Dann hob er seine Nase aus der alten Ausgabe von Ronja Räubertochter und sagte langsam und nachdenklich:
    »Es gibt in Vanaheim keine Bücher. Früher, da soll es viele gegeben haben, aber Oden hat sie alle verbrennen lassen. Ich habe gehört, dass es Jahrhunderte gedauert hat, bis er alle Bücher gefunden und vernichtet hatte. Viele Menschen mussten dafür sterben, sagt man.«
    »Jahre, meinst du, nehme ich an«, verbesserte Charlie automatisch. Kunar blinzelte seine Gedanken fort.
    »Was?«
    »Du hast Jahrhunderte gesagt.«
    »Ja, Jahrhunderte!«, bestätigte Kunar.
    »Oden, unser Gott! Er soll ewig leben!«, zitierte Tora verächtlich. Kunar warf ihr einen strafenden Blick zu. Flüsternd erklärte er:
    »Niemand weiß wie alt Oden wirklich ist. Manche behaupten er lebt schon seit Jahrtausenden, andere sind der Meinung er gibt seine Macht an seine Söhne weiter und nennt einfach alle Oden. Keiner kennt die Wahrheit, denn keiner hat Oden je wirklich gesehen. Außer seinem ersten Helfer auf der Felseninsel vielleicht.« Und warnend in Richtung Tora fügte er hinzu:
    »In jedem Fall sollte man vorsichtig sein, was man über Oden so von sich gibt. Seine Macht reicht weit und Spione gibt es überall.« Tora seufzte.
    »Falls der da ein Spion ist, sitzen wir sowieso schon in Lokes Küche und Gullveig schürt den Herd. Wir hätten ihn sofort ausliefern müssen und nicht erst lange Fragen stellen.«
    Charlie nahm an, dass Lokes Küche so was wie in Teufels Küche kommen bedeutete und schüttelte entsetzt den Kopf. Sie ein Spion? War ja lächerlich.
    »Abgesehen davon, sollten wir uns langsam entscheiden, ob wir ihm glauben oder nicht. Es ist schon spät und wir bekommen sowieso schon Ärger, da wir kaum Beeren gesammelt haben!« Kunar warf einen schätzenden Blick in den Himmel.
    »Ja«, sagte er kurz. »Wir müssen los. Okay, ich glaube er sagt die Wahrheit.«

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