Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Erben der alten Zeit - Das Amulett (Die Erben der alten Zeit - Trilogie) (German Edition)

Die Erben der alten Zeit - Das Amulett (Die Erben der alten Zeit - Trilogie) (German Edition)

Titel: Die Erben der alten Zeit - Das Amulett (Die Erben der alten Zeit - Trilogie) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marita Sydow Hamann
Vom Netzwerk:
festem Blick und warteten ungeduldig auf eine Antwort. Charlie hob hilflos die Arme, machte eine vage Handbewegung und begann vorsichtig.
    »Ich komme nicht von hier...«
    »Das wissen wir bereits!«, schoss Tora einen Pfeil ab.
    »Ich meine«, beeilte sich Charlie zu sagen, »ich komme aus einer anderen Welt. Glaube ich jedenfalls«, fügte sie unsicher hinzu.
    »So ein Blödsinn!« Noch ein Pfeil. Kunar verlagerte sein Gewicht auf den rechten Fuß und fragte:
    »Wie meinst du das?«
    »Pff«, kam es von Tora. Charlie wandte sich nun ausschließlich Kunar zu. Er war offensichtlich zumindest gewillt, sich Charlies Geschichte erst einmal anzuhören. Er konnte ja später immer noch entscheiden, ob er dem Ganzen Glauben schenken sollte oder nicht.
    »Das ist nicht Schweden, oder?«, fragte Charlie, ohne wirklich mit einem - Doch! Klar ist das hier Schweden! - zu rechnen.
    Kunar runzelte unverständlich die Stirn. Charlie nickte.
    »Ich komme aus einem Land das Schweden heißt«, begann sie. »Von der Erde. Bis gestern, war noch alles wie immer. Ich habe dort in einer Stadt namens Lillby gewohnt und bin da zur Schule gegangen. Naja, zumindest die letzten Monate...« Charlie dachte kurz an ihre vielen verschiedenen Pflegeeltern, entschloss sich dann aber bei dem Wesentlichen zu bleiben. Ausführlich erzählte Charlie von ihren ersten Pflegeeltern, von ihrem Plan abzuhauen, von ihrer Akte, von dem Traum und schließlich von dem Nebel, durch den sie ihrer Meinung nach in diese Welt gekommen war.
    Charlies Erzählung wurde hier und da von abfälligen Bemerkungen und Geräuschen wie »pff«, »haha«, »tzzt« und ähnlichem unterbrochen. Tora ließ anfangs keinen Zweifel daran, dass sie Charlie kein einziges Wort glaubte. Nach und nach wurde sie aber stiller und lauschte Charlies Erzählung.
    Aus irgendeinem Grund erzählte Charlie aber kein Sterbenswörtchen von dem Stein. Sie hatte es vorgehabt. Ja wirklich! Aber irgendetwas hielt sie zurück. Der Stein hing schwer um ihren Hals und sie wurde das Gefühl nicht los, dass der Stein selbst sie daran hinderte, von ihm zu erzählen. Als ob er geheim bleiben wollte. Als ob er nur ihr allein gehörte!
    »Bei uns gibt es keine Einhörner und fast alle Menschen in Schweden haben blaue Augen. Aber viele haben auch braune Augen und in Ländern wie Spanien oder Afrika haben sie fast nur braune Augen. In Afrika haben sie sogar braune Haut. Viel dunkler als deine!« Charlie warf Kunar einen entschuldigenden Blick zu. Sie zuckte wieder mit den Achseln.
    »Was soll ich noch sagen? Das ist die ganze Wahrheit. Ich bin nicht von hier.« Stille! Eine ganze Weile sagte niemand ein Wort, oder gab auch nur das kleinste Geräusch von sich.
    »Hmpf«, gab Kunar nach einer Weile von sich. »Das ist schon eine sehr abenteuerliche Geschichte. Kannst du sie beweisen?«
    Charlie überlegte kurz und knotete dann schnell den Umhang auf. Er verfing sich in ihrem Rucksack. Charlie zog und zerrte und ließ dann schließlich Umhang samt Rucksack von den Schultern gleiten. Sie befreite die Tasche von dem Seidenstoff und hielt sie hoch.
    »Hier, das ist ein Rucksack. Ich habe ihn von der Erde mitgebracht. Viele Menschen haben da solche Taschen.« Kunar sah sich den Rucksack skeptisch an.
    »Taschen haben wir hier auch.« Er fühlte den Stoff zwischen den Fingern.
    »Fühlt sich sehr hart an«, schloss er. »Aber vielleicht haben sie ja sowas drüben in Godheim?« Er schüttelte entschlossen den Kopf. »Nein, das ist kein Beweis.«
    Charlie fing an ihre Kleidungsstücke hervorzuziehen, Jeans, Kapuzenpullover, die Jacke und reichte sie Kunar und Tora.
    »Hier, das und diese Schuhe hier hatte ich an, als ich herkam. Das was ich jetzt anhabe, hat mir gestern Abend ein Junge gegeben. Er meinte, ich sollte so wenig wie möglich auffallen.« Sie schnitt eine Grimasse. »Ist mir wohl trotzdem nicht gelungen«, lächelte sie dann schief.
    Kunar hob interessiert die Augenbrauen.
    »Ein Junge? Wie heißt er?«
    »Biarn«, antwortete Charlie schnell. Kunar wirkte nachdenklich. Schließlich fragte er:
    »Wieso hat dieser Biarn dir geholfen? Und vor allem, warum hat er nichts zu deinem blauen Auge gesagt?« Charlie sah Kunar verdutzt an. Nein, dachte sie. Biarn hatte nichts gesagt. Er hatte nicht einmal viele Fragen gestellt, obwohl er durchaus gemerkt hatte, dass Charlie anders war. Vermutlich hatte er Charlie auch für zurückgeblieben gehalten. Du meinst du kannst die Sterne nicht lesen , hatte Biarn angefragt. Die

Weitere Kostenlose Bücher