Die Erben der alten Zeit - Das Amulett (Die Erben der alten Zeit - Trilogie) (German Edition)
eben eine Befruchtung und Geburt beobachtet! Wieder und wieder sah sie das gleißend grüne Licht vor ihrem inneren Auge explodieren. Das Ergebnis war überwältigend und einzigartig gewesen. Charlie hatte noch nie in ihrem Leben etwas so faszinierendes gesehen.
Plötzlich erinnerte sie sich dar an, dass die Mutterqualle sie auf ihrem Weg zum See vollgeschleimt hatte. Resignierend schaute sie an sich herunter und zupfte vorsichtig an ihrer Kleidung herum, um die Ausmaße zu begutachten. Seufzend machte sie sich auf den Weg zum Ufer, denn sie wollte ihre Hose und Schuhspitzen von glibberigem Schleim befreien. Am Wasser kniete Charlie sich nieder und versuchte zunächst mit einem Stock die klebrige Substanz zu entfernen. So leicht sollte es ihr dann doch nicht gemacht werden. Widerwillig überwand sie ihren Ekel und nahm ihre Hände zu Hilfe. Na bitte! Das g ing schon besser. Doch nur kurz darauf, fingen ihre Handflächen an wie Teufel zu brennen! Entsetzt starrte Charlie auf ihre Hände, die vor ihren Augen anfingen große rote Blasen zu schlagen! Sie geriet in Panik und versuchte so schnell wie möglich die Reste von der Substanz von ihren schmerzenden Händen zu waschen. Jede Berührung tat schrecklich weh und Charlie arbeitete fieberhaft, während ihr die Tränen über die Wangen liefen. Sie war so sehr damit beschäftigt ihre Hände so sauber wie möglich zu bekommen, dass sie nicht bemerkte, wie etwas sehr Großes die Wasseroberfläche, sowie die grünen Inseln im See, in wogende Schwingungen versetzte. Irgendetwas packte Charlie plötzlich von hinten an der Schulter und riss sie rückwärts mit sich! Charlie schrie vor Entsetzen laut auf! Sie schlug wild um sich und kreischte ohrenbetäubend! Auch Kunar schrie entsetzlich laut! Allerdings nicht aus demselben Grund wie Charlie, sondern um irgendwie zu ihr durchzudringen!
»Los! Hoch mit dir! Charlie komm schon! Schnell! Er ist gleich hier!« Kunar zerrte und riss an Charlies Arm, während er panische Blicke auf die wogende Oberfläche des Sees warf. Charlie zappelte und schrie immer noch!
»Charlie ich bin es, Kunar!«, brüllte er ihr wütend ins Ohr. »Wir müssen weg! Schnell!« Endlich schien Charlie zu bemerken, dass es Kunar war, der so energisch an ihrem Arm zerrte. Sie hörte schlagartig auf zu schreien und gegen ihn anzukämpfen, aber nur um kurz darauf entsetzt auf den See zu starren! Kunar zerrte weiter an ihrem Arm und brüllte Worte wie:
»Komm schon, du Idiot! Er wird uns töten! Nun lauf schon endlich!« Das Wasser brodelte und siedete! Ein mächtiges Seeungeheuer durchbrach die Wasseroberfläche und bäumte sich zu seiner vollen Größe über dem Ufer auf! Fontänen von Wasser strömten an dem Ungeheuer herunter und mit seinem langen Schwanz peitschte es die Wasseroberfläche, dass die Wellen hoch schlugen und Grünzeug und Wasser umher geschleudert wurden! Das Seeungeheuer war eine riesige Schlange! Ihr grünbrauner, schuppiger Körper war dick wie ein mehrere 100 Jahre alter Baumstamm und ragte hoch über ihren Köpfen aus dem Wasser! Das gewaltige Maul der Schlange war weit geöffnet und entblößte vier mächtige, perlweiße Zähne! Aus schmalen Schlitzen leuchteten gelbe blitzende Augen und die flachen Nüstern stieben weiße Wolken von Wasser und Luft aus! Hinter dem mächtigen, fauchenden Schlangenkopf flatterten links und rechts lange, gelbgrüne Flossen. Sie hingen wie riesige in Fetzen gerissene Laken herunter, genau wie die gleichfarbige Rückenflosse, die sich vom Kopf der Schlange mehrere Meter über den gigantischen Körper erstreckte!
»Lauf! Lauf Charlie!«, hörte Charlie Kunar brüllen und das tat sie dann auch! Ihre schmerzenden Handflächen waren vergessen. Mit allen Vieren stieß sie sich ab und kam endlich auf die Beine! Kunar und Charlie liefen um ihr Leben, während die Schlange mehrere Male auf sie herabstieß! Wie durch ein Wunder verfehlte sie die beiden - zweimal nur um Haaresbreite - und schlug ihre vier gewaltigen Giftzähne stattdessen neben und hinter ihnen in den Sand! Kunar und Charlie hörten wütendes Gebrüll, wurden in Wasser und Grünzeug getränkt und rannten und rannten!
Sie rannten auch dann noch, als die Schlange wütend und frustriert um sich schlug, weil ihr zwei saftige Leckerbissen entkommen waren.
Nass, keuchend und völlig erschöpft sanken sie irgendwann nebeneinander an einem Baumstamm herab. Kunar holte zweimal hektisch Luft und fing dann sofort an, sich von dem efeuartigen Grünzeug zu
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