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Die Erben der alten Zeit - Der Thul (German Edition)

Die Erben der alten Zeit - Der Thul (German Edition)

Titel: Die Erben der alten Zeit - Der Thul (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marita Sydow Hamann
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Spiel, da sie unter seinem magisch gebundenen Eid stand, nichts über ihn preiszugeben. Aber auch ohne seinen Namen zu nennen, bekamen alle Zuhörer ein recht vollständiges Bild über die Geschehnisse der letzten Zeit.
    »Nun kann ich nicht mehr zur Erde reisen«, fasste Charlie am Ende zusammen. »Oden hat das Amulett – den Schlüssel nach Manna-heim – und ich fürchte, er stellt dort schreckliche Dinge an. Was hat er nur vor? Ich begreife nicht, weshalb es ihn nach immer mehr Macht giert. Er hat doch schon alles!«, fuhr sie fort. »Ich habe jedenfalls eine Aufgabe. Das Runen-Orakel hat mir meinen Weg gezeigt, und ich bin bereit, meinen Beitrag zu Odens Sturz zu leisten. Meine Freunde wollen mich dabei unterstützen.«
    Sie sah Tora und Kunar dankbar an.
    »Einige loyale Verbündete haben wir bereits gewonnen, und es gibt auch einige weitere Menschen, die das gleiche Ziel verfolgen«, sagte Charlie und dachte dabei an Ragnar und den Magierorden. »Allerdings bin ich mir bei ihnen nicht sicher, welche Kraft sie antreibt. Machtstreben? Rachegelüste? Ragnar nennt es jedenfalls sein Schicksal.«
    Sie sah in die Runde.
    »Ein guter Freund sagte mir oft, dass Wissen Macht sei und dass Macht hier nicht erwünscht sei. Oden würde alles dafür tun, seine eigene Position zu erhalten und zu stärken. Ich gehe also ein großes Risiko damit ein, euch dies alles zu erzählen, aber …«
    Sie zögerte kurz.
    »Aber«, fuhr sie dann bestimmt fort, »ich glaube, dass es zumindest zwischen dir, Sora, und mir keine Geheimnisse geben darf, wenn wir erfolgreich sein wollen. Und … ja, wie soll ich es euch begreiflich machen. Das Geheimnis um meinen Stein, das ich diesem treuen Freund niemals anvertraute, hat womöglich dazu geführt, dass ich das Amulett nun nicht mehr besitze.«
    Soras Blick war in sich hinein gerichtet.
    »Vertraue deinen Freunden, ob nah oder fern …«, murmelte sie.
    »Was?«, fragte Charlie.
    Sora sammelte sich, und zögernd begann sie zu erzählen:
    »Es gibt noch ein Orakel. Ein Runen-Orakel, das offenbar mich betrifft und diese Welt hier, die sich Godheim nennt.«
    »Noch ein Orakel?«, rief Tora aufgeregt.
    Sora suchte Charlies Blick.
    »Rheas Orakel besagt eindeutig, dass ich – die Reisende – meinem Gefühl und meinen Freunden vertrauen soll.«
    »Reisende …«, sagte Charlie leise.
    »Das haben wir schon einmal gehört. Es gibt eine uralte Prophezeiung auf Godheim, die Oden fürchtet. Es heißt, ein Fremder würde kommen. Ein Reisender aus einer anderen Welt. Oden fürchtet diesen Feind, der ihm offenbar gefährlich werden kann. Er lässt seitdem alle Raidhos – also Magier der vier Elemente – einer Prüfung unterziehen. Er traut niemandem. Er lässt alle Söhne der Bärsärker kontrollieren, damit niemand aus den eigenen Reihen ihm gefährlich werden kann. Alle, die irgendwelche magischen Kräfte zeigen, sind für ihn eine potentielle Gefahr.«
    Charlie sah Sora unsicher an.
    »Ich werde für diesen Reisenden gehalten, aber du kannst genauso gut damit gemeint sein«, sagte sie dann.
    »Ich weiß ja nicht viel von solchen Dingen«, mischte sich Pollux ein. »Aber wer sagt denn, dass es nur einen Reisenden geben muss? Das Orakel ist nicht ganz eindeutig, oder? Ihr seid beide weibliche Reisende und offenbar ist von einem Reisenden die Rede!«
    Gemini schaute ihren Bruder verblüfft an.
    »Wie scharfsinnig!«, entfuhr es ihr.
    Charlie dachte über Pollux‘ Bemerkung nach. »Schon möglich«, sagte sie dann.
    »In meinem Orakel wird das Geschlecht offengehalten«, erklärte Sora und rezitierte:
     
    Du wirst kommen, um den Kampf gegen das Böse aufzunehmen.
    Die Vergangenheit holt dich Reisenden ein. Tritt ihr entgegen und heiße sie willkommen.
    Du zweifelst an deiner Bestimmung, doch Idun wird dich überzeugen und dich leiten.
    Du kehrst zurück zu deinen Wurzeln. Eine Suche nach Herkunft führt dich durch den Nebel in die Heimat, wo dich ein Machtstreit um den Thron erwartet.
    Führe zusammen, was zusammengehört und erkenne deine soziale Stellung.
    Unerwartete Begegnungen – durch tiefe Gefühle können sie auf dem Weg behilflich sein.
    Vertraue deinem Gefühl, vertraue deinen Freunden, ob nah oder fern. Hilfe in der Not.
    Idun wird dir den Weg zeigen, dich auf deine Reise schicken,
    auf der du mit starker Willenskraft, Hoffnung schenken und Hilfe leisten wirst, bis zum Sieg über das Böse.
    Du wirst kommen, um den Kampf gegen das Böse aufzunehmen.
     
    Sora holte tief Luft.
    »Also in

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