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Die Erben der alten Zeit - Der Thul (German Edition)

Die Erben der alten Zeit - Der Thul (German Edition)

Titel: Die Erben der alten Zeit - Der Thul (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marita Sydow Hamann
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meint …? Ich glaube, Sora hat recht. Es muss irgendetwas mit der Vergangenheit zu tun haben.«
    »Ganz bestimmt sogar«, pflichtete Gemini bei. »Ich habe von Zodiak erfahren, dass dieser Thul ein Nachfahre eines anderen, sehr berühmten Thuls sein soll, der einmal Taurus‘ Großvater besucht hat. Irgendwie hängt es mit unserem Klan zusammen.«
    Sora nickte, sie wusste von Geminis Theorie.
    Gemini servierte ihren Gästen den frisch gebrühten Tee in Bechern aus blankpoliertem Horn. Ein angenehmer Kräuterduft breitete sich aus, der Kamin wärmte wohltuend, während draußen der Sturm pfiff und zerrte.
    »Sind schwarze Pegasus wirklich so selten?«, fragte Charlie und nippte an ihrem Tee.
    »Das sind sie tatsächlich. Seit der letzte schwarze Pegasus seine Schwingen über Jättehem ausgebreitet hat, sollen viele Jahrtausende verstrichen sein. Der Legende nach soll auch der letzte schwarze Pegasus hier in Trymhem geboren worden sein«, erklärte Gemini.
    Tora sperrte ihre Mandelaugen auf.
    »Was für ein seltsamer Zufall!«, rief sie.
    Kunar hob abwehrend die Hand.
    »Nun mal langsam«, sagte er. »Es ist eine Legende. Ich weiß natürlich, dass Legenden sehr oft wahren Ursprungs sind, aber sie müssen nicht stimmen.«
    Sora und Charlie wechselten kurze Blicke, und Charlie überbekam plötzlich das seltsame Gefühl, dass Sora noch nicht alles erzählt hatte. Dann fiel es ihr ein.
    »Aber ich habe dich gesehen! Als kleines Mädchen mit einem schwarzen Pegasus in den Bergen von Jättehem!«
    Sora schwieg, aber ihre Augen sprachen Bände.
    »Die Zeitverschiebung!«, rief Tora plötzlich.
    »Ganz genau, die Zeitverschiebung!«, sagte Charlie. »Die Legende stimmt, wenn seit dem letzten schwarzen Pegasus hier so um die 15.000 Jahre vergangen sind … und Sora ist hier wieder aus dem Nebel getreten! Man erscheint doch stets wieder am Ausgangspunkt der Reise!«
    »Welche Zeitverschiebung?«, fragte Sora verwundert.
    Charlie verstand. Ihnen selbst war es ja nur aufgefallen, weil sie es am eigenen Leib erlebt hatten.
    »Seit einem Ereignis vor etwa 15.000 Jahren verläuft die Zeit hier auf Godheim schneller als im übrigen Universum. Irgendein Magier hat experimentiert, und dabei ist wohl etwas schiefgelaufen«, erklärte sie. »Ein Ältester der Schwarzelfen hat uns dies erzählt und erklärt, warum die Zeit auf der Erde – ich meine natürlich Mannaheim – viel langsamer vergeht als hier. Ich war nur etwa 14 Jahre dort und hier sind seitdem fast 15.000 Jahre vergangen. Es gab eine Art Riss in der Zeit.«
    Plötzlich sprachen alle durcheinander.
    »Du stammst auch von einem anderen Planeten?«, fragte Pollux völlig überfordert.
    »Ein Riss in der Zeit?«, rief Gemini verwirrt.
    Sora wurde blass.
    »Die Erde?«, hauchte sie so leise, dass es niemand wahrnahm.
    Charlie kam von der Erde? Dieser Erde? Dem Heimatplaneten aller Euripiden?
    »Habe ich das richtig verstanden?«, fragte Pollux an Charlie gewandt, »du kommst auch von einem anderen Planeten? Wie viele Reisende gibt es denn? Ich dachte die Tore wären verschlossen ?« Er sah in die Runde.
    » Verschlossen !«, wiederholte er noch einmal. »Niemand kann zu den anderen Welten reisen und das schon seit vielen Jahrtausenden! Wenn es überhaupt jemals einer getan hat.«
    »Tora und Kunar können es aber bezeugen, ich habe sie mit hin- und zurückgebracht!«, sagte Charlie.
    »Tatsächlich?«, fragte Gemini erwartungsvoll.
    Tora nickte.
    »Aber«, sagte Charlie, »die Tore zwischen den Welten sind immer noch verschlossen. Und nur Sora und ich können sie passieren. Ich kann es nun aber auch nicht mehr, denn Oden hat mir den Schlüssel gestohlen.«
    Charlie war zu dem Ergebnis gekommen, dass Geheimniskrämerei nur Ärger verursachte. Ihr lief die Zeit davon. Oden besaß ihr Amulett und konnte damit zur Erde reisen.
    Das verhieß nichts Gutes.
    Je mehr sie alle voneinander wussten, desto größer war die Wahrscheinlichkeit, voranzukommen.
     
    Charlie erzählte also an diesem stürmischen Abend bei den Kentauren inmitten der Berge Jättehems ihre Geschichte. Ihr Verstand und ihr Instinkt sagten ihr, dass wahre Verbündete alle Fakten kennen mussten, um eine geeignete Strategie gegen Oden erarbeiten zu können.
    Daher erzählte Charlie ihren aufmerksamen und sehr erstaunten Zuhörern von der Erde, von ihrem Amulett, von den Nebelreisen, von Hanna, davon, dass sie ursprünglich aus Vanaheim zur Erde geschickt worden war und von ihrem Orakel.
    Sie ließ Biarns Namen aus dem

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