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Die Erben der alten Zeit - Der Thul (German Edition)

Die Erben der alten Zeit - Der Thul (German Edition)

Titel: Die Erben der alten Zeit - Der Thul (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marita Sydow Hamann
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einem Korb mit Äpfeln. Und …«,
    »Idun!«, sagten Sora und Ragnar wie aus einem Munde.
    »Iduns Äpfel …«, murmelte Charlie und dachte an den kleinen Garten hinter den schwarzen Dünen.
    »Du hast sie auch gesehen?«, fragte Kunar. »Was sonst noch?«
    Charlie versuchte ihre Beobachtungen zu sortieren.
    »Also, zuerst war da eine alte Frau, die sich ihre Haare geflochten hat … Nein, das stimmt nicht, zuerst habe ich ein Lachen vernommen, dann sah ich die junge Frau mit dem Korb voller Wildäpfel. Sie lief über die Hügel davon, und dann sah ich die alte Frau, und dann war ich plötzlich auf der Erde.«
    Charlie erzählte von der jungen Frau mit dem goldenen Haar, die ganz offensichtlich zu den Meermenschen gehörte, und sie schilderte den Garten, der ihrer Meinung nach hier auf Euripides liegen musste.
    »Es gab drei Sonnen«, erklärte sie. »Und Dünen aus schwarzem Sand. Der Garten lag direkt hinter den Dünen.«
    »Iduns Garten!«, rief Sora überrascht. »Sie hat dir Iduns Garten gezeigt! Er liegt vor der Küste auf einer kleinen Insel. Es war ursprünglich der einzige Ort auf ganz Euripides, auf dem Apfelbäume wuchsen. Er wurde aufgrund der Legende über Idun und ihre Wildäpfel nach ihr benannt, aber niemand ging jemals davon aus, dass sie tatsächlich etwas mit ihm zu tun hatte. Es war immerhin ein Garten auf einem völlig neuen Planeten. Idun und ihre Legenden gehörten zur Vergangenheit – zum Heimatplaneten Erde. Obwohl einige behaupteten, dass Idun zu den allerersten Siedlern gehörte. Sie soll sich unerkannt unter das Volk gemischt haben. Da sie ewig lebt, soll sie sich auch heute noch heimlich bei den Euripiden aufhalten. Das ist natürlich Unsinn. Die genetische Revolution hat die Menschen hier viel zu sehr verändert, als dass jemand wie sie hier unbemerkt leben könnte.«
    Sora machte eine Pause. »Aber weshalb zeigt Idun dir diesen Garten? Hat sie doch etwas mit ihm zu tun?«
    Charlie schwieg. In ihrem Kopf sah sie die alte Frau, Idun und die Frau mit den kastanienbraunen Locken.
    »Nicht Idun hat ihn mir gezeigt«, sagte sie dann, »sondern die Frau mit den Locken. Und trotzdem … Es muss eine Botschaft von Rhea sein. Es ist immerhin ihr Grabstein.«
     
    Sie diskutierten noch eine Weile, ohne zu einem befriedigenden Ergebnis zu kommen. Charlie konnte sich sowieso nicht richtig konzentrieren, weil sie ständig an Gler dachte. Sie wollte so schnell wie möglich nach Godheim zurück.
    Sie musste einfach wissen, was mit ihm geschehen war.
    Sie sah Gler vor sich – allein gelassen und voller Angst und … Nein, weiter wollte sie nicht denken.
    Sora näherte sich wieder Rheas Grabstein und berührte ihn in der Hoffnung, mehr zu erfahren.
    Charlie war nicht einmal die Hälfte so interessiert an allem, wie sie es für gewöhnlich war, und das obwohl hier tatsächlich spannende Dinge geschahen. Ihr Gehirn verarbeitete ihre Flucht vor den Nidhöggs und Glers Schicksal. Sie dachte mit Genugtuung daran, dass Tora zumindest einen dieser Blutsauger zerquetscht hatte. Und dann schoss ihr ein Gedanke durch den Kopf:
    »Wir haben eine Chance! Wir müssen die Nidhöggs nur durch den Nebel locken!«, rief sie aufgeregt.
    »Was?«, stöhnte Kunar auf. Doch dann ließ er sich den Gedanken durch den Kopf gehen. »Ja, das könnte klappen …«, murmelte er.
    Sora wurde blass und zog ihre Hand wieder hastig vom Runenstein.
    »Wir müssen zurück«, sagte sie leise. »Andernfalls werden wir jeden Moment von den Euripiden gefangen genommen!«
    Alle starrten Sora fragend an.
    »Wir sind umzingelt«, flüsterte sie und ließ ihr Amulett unter das Hemd gleiten. »Rhea hat es mir gezeigt!«
    »Lagaz som Nifel!«, rief Charlie.
    »Hravn!«, brüllte Sora, während Tora, Kunar, Charlie und Ragnar ihr entgegen eilten und sich gegenseitig am Arm packten.
    Die Nebelwand formierte sich genau in dem Augenblick, als sich eine Armee von Spürhunden aus dem Regen löste und von allen Seiten auf sie zu stürzte!
    Etwas fiel von oben auf sie herab. Hravn sprengte heran, Sora sprang ihm an die Flanke und stolperte allen voran durch den Nebel.
    Charlie spürte, wie sich ihre Füße verfingen. Sie zwang sich dazu, Tora festzuhalten und bemerkte gleichzeitig, wie Ragnar an ihrem Arm zerrte. Irgendetwas schnürte sich immer stärker um ihre Beine. Schließlich fiel sie und wurde weitergeschleift.
    Dann riss der Nebel auf.
    Doch Charlie, Tora, Kunar und Ragnar konnten sich keinen Milli-meter rühren. Eine Art Netz hatte sich um

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