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Die Erben der alten Zeit - Der Thul (German Edition)

Die Erben der alten Zeit - Der Thul (German Edition)

Titel: Die Erben der alten Zeit - Der Thul (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marita Sydow Hamann
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da sahen sie es! Die Tiere grasten nicht – sie fingen Fische! Ein großes Maul mit spitzen Zähnen, das an einen Dinosaurier erinnerte, stieß blitzschnell ins seichte Wasser und schleuderte plötzlich einen großen Fisch in die Höhe. Es fing ihn gezielt auf, stieß ihm seine messerscharfen Zähne in den Leib und biss hinein, dass es nur so krachte!
    Da riss sich Gler los und sauste im gestreckten Galopp das Tal hinab, bis er zwischen den stämmigen Bäumen ganz verschwand.
    Noch während Charlie und Tora dem Einhorn verdattert nachstarrten, kam Leben in Kunar.
    »Los lauft!«, schrie er und stieß die beiden Mädchen unsanft vorwärts. »Zu den Bäumen!« Charlie stolperte voran und sah sich nach der Quelle der Aufregung um.
    Die blutrünstigen Saurierpferde hatten sie als Beute ausgemacht und stürmten mit lautem Gebrüll auf sie zu! Trotz des furchterregenden Anblicks blieb Charlie wie angewurzelt stehen.
    Was war das?
    Blau schimmernde Wesen – fünf seltsame Kreaturen – stürmten den Sauriern voraus. Ihnen stellten sich direkt vor Charlie drei bedrohlich knurrende Widersacher entgegen.
    Fylgjen!, durchzuckte es Charlie. Ein Drache, der Feuer spie und wild mit seinen Schwingen um sich schlug, an der Spitze. An seiner Seite erkannte sie die Schemen eines Bären, der sich drohend auf die Hinterbeine stellte und ohrenbetäubend brüllte. Die dritte im Fylgjen-Bunde war eine junge, graziöse Sphinx, die sich zum Sprung bereit duckte.
    »Charlie, komm!«, hörte sie ihre Gefährten brüllen. Sie rannte zum nächstbesten Baum und kletterte so schnell sie konnte das Geäst empor. Tora und Kunar kauerten auf dem Baum neben ihr. Die fünf bläulichen Monster und ihre drei imposanten Schutzgeister maßen ihre Kräfte, aber niemand ging zum Angriff über. Als ob die Saurierpferde das Zögern ihrer eigenen Fylgjen spürten, wurden sie langsamer und umkreisten unschlüssig die mächtigen Stämme der Bäume, auf denen Charlie und die beiden Geschwister saßen.
    Charlie beobachtete fasziniert, welche Wirkung ihre Fylgjen auf die Saurier hatten. Unsicher zogen diese ihre Kreise und brüllten einander zu, als würden sie ihre Taktik besprechen.
    »Oh nein!«, flüsterte Tora und zog ihre Beine etwas höher. »Sie überlegen, wie sie uns kriegen!«
    »Im Gegenteil, sie sind verunsichert«, sagte Charlie. Kunar schnaubte. Er hatte seinen Bogen gespannt.
    »Ja, sicher«, sagte er zynisch. »Deswegen umkreisen sie uns auch wie ein Kaninchen in der Falle!«
    Was redete Kunar denn da? Sah er denn nicht, wie zurückhaltend und verunsichert die Saurierpferde waren? Sie wussten nicht, wie sie weiter vorgehen sollten.
    Sehr intelligent schienen diese Tiere nicht zu sein. Durch ihre eingeschüchterten Fylgjen wurden sie auch nicht gerade ermutigt.
    »Hoffentlich können sie nicht klettern«, sagte Tora trocken. Ihre Belagerer gaben seltsame Laute von sich und flatterten mit den Stummelflügeln. Die fünf Kreaturen zogen sich langsam zurück. Die Drohgebärden der drei Fylgjen zeigten Wirkung.
    »Sie sind sich ihrer Sache nicht sicher«, sagte Charlie bestimmt. Sie brach einen Ast ab und warf ihn nach einem der Saurier.
    »He, du! Verschwinde da!«, schrie sie. Der Stock traf sein Ziel, und erschreckt sprang das Tier einige Meter rückwärts.
    Kunar beugte sich vor. Er hing wie ein Affe im verzweigten Geäst.
    »Du hast recht«, brummte er nach einer Weile. »Sie wissen nicht, was sie tun sollen.« Er zielte mit einem Pfeil auf den nächsten Saurier. Der Pfeil traf, prallte allerdings an der schuppigen Haut des Tieres ab. Trotzdem suchte es erschrocken das Weite. Charlie zückte ihren Bogen, und bald prasselte Pfeil auf Pfeil auf die vier übrigen Saurier herab, bis sie kreischend davon galoppierten. Die Fylgjen waren verschwunden. Kunar ließ sich vom Baum fallen und spannte sofort wieder kampfbereit seinen Bogen. Charlie und Tora sammelten ihre Pfeile ein. Mit gezückten Waffen begaben sie sich dann auf Glers Spuren. Sie atmeten erst auf, als sie das Ende des Sumpfes erreicht hatten.
    Der Weg folgte nun dem kleinsten der drei Ströme. Das weite, moorige Tal verengte sich zu einem steinigen engen Graben. Die Wände waren allerdings nicht mehr als vier bis fünf Meter hoch. Hier fanden sie Gler. Er fuhr erschrocken zusammen, als die drei um die Ecke bogen. Als Charlie ihn umarmte schnaubte er ihr aufgeregt ins Ohr. Sie kraulte ihm den Hals.
    »Ist ja gut«, murmelte sie und kontrollierte das Gepäck. »Ich glaube, ich werde das

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