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Die Erben der alten Zeit - Der Thul (German Edition)

Die Erben der alten Zeit - Der Thul (German Edition)

Titel: Die Erben der alten Zeit - Der Thul (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marita Sydow Hamann
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Godheims an. So wie die Schwarzelfen mischen wir uns nicht in die Belange der Menschen ein, die erst vor einigen tausend Jahren in unseren Teil des Universums zogen.«
    Zodiak wiegte den Kopf und machte eine Pause.
    »Furchtbare Dinge sind seither geschehen. Sie betrafen hauptsächlich die Menschen, aber auch die Urbevölkerung Godheims blieb nicht verschont«, erklärte er. »Ich glaube, mein Vater ist der Meinung, dass unsere Vorfahren falsch gehandelt haben. Man hätte Oden niemals so viel Macht zugestehen dürfen. Wenn mein Vater etwas ändern könnte, würde er es tun. Leider gibt es immer noch viel zu viele Kentauren, die glauben, dass uns die Belange der Menschen nichts angehen. Odens Bärsärker meiden Jättehem. Die Berge sind rau und bergen viele Gefahren. Man muss sich hier gut auskennen, um zu überleben. Die meisten Kentaurenklans leben ein freies, unbeschwertes Leben, bei dem sie lediglich über den Handel mit Pegasus mit Menschen in Kontakt treten. Unsere geringe Anzahl macht uns für Oden ungefährlich, und wenn er etwas braucht, holt er es sich einfach«, sagte Zodiak etwas zu schroff.
    »Wie euren Zuchthengst Sleipner«, sagte Sora.
    »Du hast also davon gehört. Allein schon diese Diebstähle bringen einige Kentauren auf den Gedanken, dass Odens Herrschaft in Godheim untergraben werden sollte. Doch die wenigen Stimmen verhallen in den weiten Schluchten und Tälern Jättehems.«
    Sora nickte.
    Ein Aufstand gegen Oden wäre ein hoffnungsloses Unterfangen für das Volk der Kentauren.
    »Inwiefern, glaubt Taurus, kann ein Thul hilfreich sein?«, fragte sie dann.
    »Um ehrlich zu sein, weiß ich es nicht. Vater rückt nicht mit der Sprache heraus. Ich glaube, er hat einen Verdacht. Und offensichtlich glaubt er, dass dieser spezielle Thul etwas weiß.«
    »Etwas, das nützlich sein könnte?«, fragte Sora. Zodiak zuckte nochmals mit den Schultern.
    Nützlich …, dachte Sora. Welche Hilfe konnte Taurus sich von einem Thul, einem Geschichtenerzähler, versprechen?
    »Was weißt du über Magie?«, fragte sie plötzlich.
    Zodiak hob die Augenbrauen.
    »Magie war schon immer ein Teil des Universums, so wie Sonne, Monde und die Planeten. Sie gehört einfach dazu. Wenn du meinst, ob ich weiß, was Magie ist, lautet die Antwort: Nein«, sagte Zodiak.
    »Aber wie übt man sie aus?«, fragte Sora. »Wie weiß man, ob man magische Fähigkeiten besitzt?«
    »Ich weiß nicht viel über Magie. Mein Vater hat mir seine Kenntnisse weitergegeben, aber sie sind nicht sehr umfangreich.«
    Sora runzelte die Stirn.
    Man sah ihr ihre Unzufriedenheit deutlich an.
    Zodiak versuchte, nicht zu negativ zu klingen.
    »Offensichtlich kann man magische Kräfte aus den Elementen des Universums ziehen«, sagte er. »Aus Feuer, Wasser, Luft und aus der festen Materie der Planeten. Je mehr Elemente jemand beherrscht, desto stärker sind seine magischen Fähigkeiten. Wie man diese allerdings erlangt und wie man sie einsetzt, ist mir leider nicht bekannt. Wir Kentauren gehören zwar zur Urbevölkerung Godheims, haben aber, soweit überliefert, niemals über magische Kräfte verfügt. Wir sind ein sehr bodenständiges und ursprüngliches Volk. Magie war für uns nie von Bedeutung.«
    Zodiaks Blick fiel auf Hravn.
    »Obwohl die Legenden besagen, dass wir immer mal wieder mit magischen Wesen zu tun hatten.«
    »Für mich sieht er aus wie ein ganz normaler Pegasus. Soweit man bei einem fliegenden Pferd von normal sprechen kann«, sagte Sora.
    Zodiak lachte auf.
    »Ja, womit man aufwächst – sei es noch so ungewöhnlich – wird nur allzu leicht als normal angesehen.«
    »Wohl wahr«, sagte sie und tätschelte Hravn die Flanke.
    Hravn sah seine Vertraute spitzbübisch an und stupste sie in den Allerwertesten.
    »Lass das, du Rabauke«, murmelte sie liebevoll.
    »Ob Gemini mir auch so hingebungsvoll antworten würde, wenn ich sie dort anstupse?«, fragte Zodiak schelmisch.
    »Ich würde es nicht darauf ankommen lassen!«, antwortete Sora. »Apropos Gemini. Kommst du mit zum Frühstück? Wenn wir uns beeilen, schaffen wir es noch rechtzeitig.«
    Die Aussicht auf ein gemeinsames Frühstück mit seiner Auserwählten ließ Zodiaks Herz höher schlagen. Sora schwang sich grinsend, auf Hravns Rücken.
    »Na dann mal los, du Held!«, rief sie lachend und trieb Hravn voran.
     

9. Marmenillen im Hvergelmer
     
     
    C harlie und Biarn erreichten die vom Blitz gespaltete Riesenwichtelfichte in Svartalfheim am frühen Vormittag.
    Nichts als tiefster

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