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Die Erben der Nacht - Oscuri: Band 6 (German Edition)

Die Erben der Nacht - Oscuri: Band 6 (German Edition)

Titel: Die Erben der Nacht - Oscuri: Band 6 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ulrike Schweikert
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jetzt quitt?«
    »Nein! Ich habe es nicht aus diesem Grund getan«, rief Alisa aus. Das Gespräch lief in keine gute Richtung. Alisa hob die Hände, wagte aber nicht, Leos zu ergreifen. Zu sehr fürchtete sie, er würde sie abschütteln. Resignierend ließ sie ihre Hände wieder sinken.
    »Es tut mir leid, dass ich so reagiert habe«, sagte sie.
    »Es war dumm und unverantwortlich!«, legte Leo nach.
    Alisa sah in seinen Augen, dass er ihre Gedanken las, doch sie konnte seine Miene nicht deuten. Sie stieß einen tiefen Seufzer aus.
    »Wir können alle nicht aus unserer Haut. Ich bin eben so, und nur so kannst du mich lieben oder es sein lassen.«
    Nun lag eindeutig der Hauch eines Lächelns auf seinen Lippen. Er trat vor und zog sie in seine Arme. »Ich weiß. Du bist eine starrsinnige, viel zu emotionale Vamalia, die auch noch mit unsinnig starkem Familiensinn belastet ist. Wie kann ich mir so etwas nur antun?«
    Doch trotz seiner Worte beugte er sich vor und küsste sie.
    »Ich werde wohl damit leben müssen«, sagte er.
    Alisa versuchte, sich aus seinen Armen zu befreien, doch Leo hielt sie fest.
    »Ich bin diejenige, die ihr Los zu beklagen hat!«, widersprach sie. »Ein arroganter Dracas an meiner Seite, der alles besser weiß.«
    »Was sind wir doch für ein wundervolles Paar«, näselte Leo und küsste sie noch einmal.
    »Ich habe immerhin Tammo gefunden und zurückgebracht«, wagte sie noch einzuwenden.
    Leo verdrehte die Augen. »Du bist unverbesserlich. Musst du eigentlich immer das letzte Wort haben?«
    Dann glitt sein Blick zu Luciano hinüber, der noch immer mit schmerzverzerrter Miene am Boden kauerte. Hindrik hatte seine Wunden zwar verbunden, doch bereits jetzt hatten sich die Bandagen rot verfärbt und waren völlig durchnässt. Der Blutstrom wollte nicht versiegen.
    Hindriks Miene war besorgt, als er zu ihnen aufsah. »Was können wir tun? Das ist völlig unnatürlich! Die Wunden müssten sich schließen. So etwas habe ich bisher nur bei silbernen Waffen erlebt, aber ihre Degen waren nicht aus Silber.« Er deutete auf die Klinge des Getöteten, die noch immer neben ihm auf dem Boden lag.
    »Was ist es dann?« Er hielt inne und gab sich selbst die Antwort. »Das Pulver, das unsere Magie zerstört.«
    Alisa kniete sich neben den Freund. Luciano sah mit trübem Blick zu ihnen hoch. Er schien kaum mehr bei Bewusstsein. Es war zum Verzweifeln! Konnten sie denn gar nichts tun?
    Natürlich!
    Alisa sah zu Tammo, dessen Kleider noch immer nass waren von dem Bad, zu dem sie ihm gegen seinen Willen verholfen hatte. Warum sollte es nicht auch in diesem Fall etwas bewirken?
    Alisa schob ihren Arm unter Lucianos Achsel. »Komm hoch, mein Freund. Du kannst nicht hier liegen bleiben und einfach verbluten.«
    Leo kam zu ihr und half ihr, ihn aufzuheben.
    »Was hast du vor?«
    Sie sah ihn an.
    »Ja, das könnte funktionieren«, sagte er langsam, dann beugte er sich vor, schob den zweiten Arm unter Lucianos Kniekehlen und hob ihn hoch.
    Nicht ganz so leichtfüßig wie sonst eilte er auf das offene Fenster zu, durch das die Larvalesti entschwunden waren.
    Hindrik starrte ihm entsetzt nach. »Was hat er vor?«
    »Baden gehen«, gab Alisa Auskunft, als Leo mit Luciano durch die Öffnung sprang und es gleich darauf laut platschte.
    »Schlau!«, rief Tammo bewundernd und knuffte seine Schwester. »Du stehst darauf, Leute ins kalte Wasser zu werfen.«
    Sie hob die Schultern. »Wenn es doch hilft.«
    Die vier Vampire eilten die Treppe hinunter. Alisa öffnete das Wassertor und spähte hinaus. Hindrik war dicht hinter ihr. Er drängte sich an ihr vorbei und nahm Leo seine Last aus den Armen.
    »Danke.« Der Dracas nickte dem Vamalia zu und schwang sich auf die Eingangsstufen hoch. Er hatte sich nicht einmal die Zeit genommen, sich seiner Frackjacke zu entledigen. Resignierend sah er an sich hinunter.
    »Ich hätte nicht geglaubt, dass ich einmal so schlecht aussehe wie Luciano.«
    »Du meinst, bei dem das Baden in Kleidern schon zur Obsession geworden ist?«, spottete Anna Christina, doch trotz ihres leichten Tons wirkte auch ihre Miene angespannt, als sie Hindrik zurück in den Saal folgten, wo er Luciano auf einem der Kanapees niederlegte, die eigentlich für erschöpfte Ballgäste aufgestellt worden waren.
    Fünf Augenpaare sahen auf ihn herunter. Fünf angespannte Mienen.
    Luciano sah von einem zum anderen. »Was glotzt ihr mich so an?«
    Er richtete sich auf und sah an seinem triefenden Frack herunter. »War es nötig,

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