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Die Erben der Nacht - Oscuri: Band 6 (German Edition)

Die Erben der Nacht - Oscuri: Band 6 (German Edition)

Titel: Die Erben der Nacht - Oscuri: Band 6 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ulrike Schweikert
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sie dafür noch stärker bedrängte.
    Verbissen wehrte sich Leo noch immer gegen seine beiden Gegner, die für Menschen viel zu gut fochten. Er musste endlich einen Treffer landen. Sich Luft verschaffen, um Luciano zu helfen. Zum Glück hatte Hindrik sich von seinem Gegner befreit und kam nun Luciano zu Hilfe, doch auch er bewegte sich in Leos Augen wie eine Schnecke.
    Verflucht! Sie könnten verlieren.
    Der Gedanke kam unvermittelt über ihn und umklammerte seinen Geist. Sie waren diesen vermaledeiten Schemen mit ihrem Zauberpulver unterlegen. Sie, die Erben der Vampire aus ganz Europa.
    Es war ein schmerzlicher Gedanke.
    Ein lähmender Gedanke.
    Leo war so mit seinen beiden Gegnern beschäftigt, dass er den Schemen zuerst nicht bemerkte. Es war der Oscuro, den Hindrik entwaffnet hatte. Er bückte sich und nahm seinen Degen wieder auf. Leo sah die Klinge durch die Luft wirbeln. Eine Hand schloss sich um den Griff, eine Gestalt sprang von hinten auf ihn zu. Die blitzende Klinge zielte auf seinen Rücken, doch er konnte nichts tun, um es zu verhindern. Leo versuchte, zur Seite auszuweichen, da aber kämpfte Anna Christina mit ihrem Gegner.
    Der Stich war unausweichlich. Würde er ihm das Herz durchbohren? Würde die mit Pulverstaub verseuchte Klinge sein ruheloses Leben hier und jetzt beenden?
    Er ahnte, wie der Mann hinter ihm zum Stoß ausholte.
    Da zerriss ein ohrenbetäubender Knall die Luft. Eine Wolke von Pulverdampf wallte auf. Dann noch ein Schuss. Der Oscuro hinter Leo brach zusammen, der Degen entglitt seinen Händen. Noch ein Schuss, und einem seiner Fechtgegner wurde die Waffe aus der Hand gerissen, aus der nun Blut strömte.
    Leo wusste nicht, was da geschah, doch er war geistesgegenwärtig genug, die Gunst des Augenblicks zu nutzen und auch seinen zweiten Gegner zu entwaffnen. Dann wirbelte er herum und schlug gerade noch rechtzeitig eine weitere Klinge beiseite. Es war der Mann mit der Schulterwunde, der sich trotz allem noch nicht geschlagen geben wollte.
    Noch einmal ertönte ein Schuss, gefolgt von einem Ausruf. »Aufhören! Lasst die Waffen sinken, sonst erschießen wir jeden einzelnen von euch!«
    Tammo?
    Das war Tammos Stimme!
    Und noch eine Stimme durchdrang den Pulverdampf. Der Mann mit der blutenden Hand rannte zum Fenster. »Rückzug, sofort!«, rief er, und schon breitete er seinen Mantel aus und stürzte sich in die Nacht hinaus. Vier Schemen folgten ihm. Nur einer blieb mit einer Schusswunde in der Brust blutend auf dem Boden liegen.
    Keuchend ließen die Vampire ihre Waffen sinken und sahen zu den beiden Gestalten hinüber, die sich aus dem Pulverdampf lösten.
    Alisa und Tammo liefen auf sie zu, jeder zwei Pistolen in den Händen. Aus Alisas Pistolen rauchte es noch. Sie trat auf Leo zu, der sie nur stumm ansah. Dafür machte Anna Christina ihrem Ärger Luft.
    »Das habt ihr wirklich großartig hingekriegt.« Sie kickte dem Gefallenen mit der Spitze ihres Schuhs in die Seite. »Er ist tot und wird uns ganz sicher nichts mehr verraten und die anderen sind geflohen.«
    Tammo plusterte sich auf. »Da ist ja wohl die Höhe! Wir haben euch gerade eure Haut gerettet! So wie es aussah, waren euch die Larvalesti überlegen und hätten euch vermutlich allesamt aufgespießt, wenn wir nicht rechtzeitig eingeschritten wären.«
    Er deutete anklagend auf Luciano, der stöhnend auf dem Boden kauerte. Aus den zwei Stichverletzungen schoss noch immer das Blut. Hindrik kniete vor ihm und versuchte, die Wunden abzubinden.
    »Wir waren der Lage durchaus gewachsen«, behauptete Anna Christina. Sie stand da wie eine Königin, den Degen noch in der Hand, und ließ ihren überheblichen Blick schweifen.
    »Ihr hattet alles im Griff?« Tammo schnaubte verächtlich. »Dann war das sicher Absicht, dass ihr euch wie im Tiefschlaf bewegt habt und es nicht einmal mit der Fechtkunst von Menschen aufnehmen konntet.«
    Anna Christina öffnete den Mund, doch Leo hob die Hand. »Es reicht! Du weißt so gut wie ich, dass Tammo recht hat und mir nun eine Degenklinge im Leib stecken würde, wenn sie nicht rechtzeitig gekommen wären.  – Wenn Alisa den Angreifer in meinem Rücken nicht im letzten Augenblick niedergeschossen hätte.«
    Er hob den Blick und sah ihr in die Augen. »Ich habe dir zu danken«, sagte er ein wenig steif.
    Sie erwiderte seinen Blick mit einem unsicheren Lächeln. »Ich hatte noch etwas gutzumachen. Du hast mir in London das Leben gerettet. Das habe ich nicht vergessen.«
    »Du meinst, dann sind wir

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