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Die Erben der Nacht - Vyrad - Schweikert, U: Erben der Nacht - Vyrad

Die Erben der Nacht - Vyrad - Schweikert, U: Erben der Nacht - Vyrad

Titel: Die Erben der Nacht - Vyrad - Schweikert, U: Erben der Nacht - Vyrad Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ulrike Schweikert
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eigenen Zweifel zurück, aber sie sagte tapfer: » Ja! Malcolm und ich haben uns ewige Liebe geschworen, und er hat mich gezeichnet, damit kein anderer Vampir sich an mir vergreift, das hat Hindrik mir gesagt, und auch Clarissa hat es gewittert. Und das bedeutet, er kommt und holt mich zu sich!«
    Ivy beugte sich ein wenig vor. Ihre Nasenflügel blähten sich. » Ja, er hat dich als die Seine gezeichnet. Warum gehst du dann nicht in dein Bett zurück und wartest, bis er dich holt?«
    » Weil …«, Latona hielt inne. » Wie soll er mich denn finden? Es ist schon so viel Zeit vergangen, und er hat mir ganz sicher eine Nachricht hinterlassen. Nur konnte ich sie bisher nicht finden, weil sie mich nicht aus den Augen gelassen haben. Und jetzt denkt Malcolm vielleicht, dass ich ihn nicht mehr liebe, und sucht mich deshalb nicht mehr. Also muss ich endlich nach London, damit er weiß, dass ich noch immer auf ihn warte!«
    » Was für eine Leidenschaft. Ja, das Wort ist gut gewählt. Es steckt so viel Leiden in der Liebe«, sagte Ivy nachdenklich, ehe sie ihren Blick wieder fest auf Latona richtete.
    » In einem Punkt kann ich dich tatsächlich beruhigen: Malcolm hat dich nicht vergessen und ist immer noch fest entschlossen, dich zu finden und zu seiner Gefährtin zu machen.«
    Latona stieß einen tiefen Seufzer der Erleichterung aus. Es war also wirklich wahr, er hatte sie nicht vergessen. » Dann nimm mich mit!«, rief sie begeistert. » Bring mich nach London, ja, am besten gleich zu ihm. Du weiß doch, wo er und seine Vyrad leben?«
    Ivy nickte. » Das könnte ich tun. Aber leider passt es nicht in meine Pläne– zumindest für den Augenblick.«
    » Du hilfst mir also nicht?«, rief Latona unvorsichtig laut.
    » Pass auf, Latona. Ich bringe dich jetzt in deinen Schlafsaal zurück, wo du dich wieder in dein Bett legen wirst. Und morgen und an all den folgenden Tagen wirst du brav zur Schule gehen und dich verhalten, wie man es von dir erwartet.«
    Zornig stampfte Latona mit dem Fuß auf. » Das werde ich ganz sicher nicht tun! Ich reise noch heute nach London. Mit deiner Hilfe oder auf eigene Faust, ganz egal. Das geht dich überhaupt nichts an.«
    Ivy schüttelte den Kopf. » Wie gesagt, ich habe meine Pläne– große, gefährliche Pläne, in die sich alles nahtlos einfügen muss, wenn sie gelingen sollen. Da muss jeder seinen Teil beitragen. Und dein Teil ist es, hier so lange zu warten, bis ich dich hole und zu Malcolm bringe.«
    » Und wenn ich da nicht mitmache?« Trotzig verschränkte Latona die Arme vor der Brust.
    » Dann werde ich dafür sorgen, dass du mitmachst«, gab Ivy noch immer sanft zurück.
    » Wie willst du das anstellen?« Neugier mischte sich mit Furcht. » Mich im alten Gewölbekeller an die Wand ketten, damit ich nicht fliehen kann?«
    Ivy schmunzelte. » Aber nein. Solch rüder Methoden muss ich mich zum Glück nicht bedienen. Ich gehe anders vor.«
    » Wie denn?«, erkundigte sich Latona, obgleich sie sich nicht sicher war, ob sie es wirklich wissen wollte.
    » Das wirst du erfahren, wenn du mir nicht versprichst, dich genau an meine Anweisungen zu halten.«
    Latona wechselte das Thema, nicht nur, um Zeit zu schinden und Ivy abzulenken. Eine Frage beschäftigte sie, seit sie Ivy erkannt hatte.
    » Wie hast du überhaupt herausgefunden, wo ich bin, wenn Malcolm es immer noch nicht weiß?«
    » Ich habe mich an den richtigen Mann gewandt: Deinen neuen Vormund.«
    » Bram? Du hast Bram Stoker gefragt?«
    Ivy nickte, als sei das selbstverständlich. » Genau. Ich habe ihn daheim in seinem Haus in Chelsea aufgesucht und ein wenig mit ihm über Poesie geplaudert.«
    » Und da hat er dir erzählt, wo er mich hingeschickt hat?«, hakte Latona nach. Sie war empört. Da behauptete Bram, sie vor einem Vampir schützen zu wollen, und erzählte einem anderen, wo sie war.
    Ivy lächelte. » Nun, sicher nicht so ganz mit Absicht. Sagen wir, ich habe einige Informationen aus ihm herausgelockt und dann noch ein wenig kombiniert und gesucht.«
    » Pah!« Latona versuchte die Gedanken zu verdrängen, die in ihr aufstiegen, doch Ivy hatte sie bereits empfangen.
    » Du fragst dich, warum es mir so einfach gelungen ist, dich zu finden, während Malcolm bisher nicht bei dir aufgetaucht ist, um dich aus der Schule zu befreien, die dir wie ein Gefängnis vorkommt? Vielleicht, weil ich von jeher anders bin und meine eigenen Wege gehe? Ich vermute mal, kaum ein Vampir käme auf die Idee, einen Menschen um Hilfe zu

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