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Die Erben der Nacht - Vyrad - Schweikert, U: Erben der Nacht - Vyrad

Die Erben der Nacht - Vyrad - Schweikert, U: Erben der Nacht - Vyrad

Titel: Die Erben der Nacht - Vyrad - Schweikert, U: Erben der Nacht - Vyrad Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ulrike Schweikert
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bitten. Wobei ich natürlich noch den Umstand zu meinen Gunsten ausnutzen konnte, dass Bram eine Schwäche für mich hat. Ich bin mit ihm zusammen von Dublin nach London gefahren, und bei solch einer Seereise hat man viel Zeit zu plaudern. Aber nun komm! Es wird Zeit, dass du in dein Bett zurückkehrst.« Ivy streckte die Hand aus, und Latona legte, gegen ihren Willen, die ihre hinein.
    » Komm mit mir!«
    Latona wehrte sich mit aller Kraft. Dachte sie zumindest. Dennoch ging ihr Körper lammfromm neben Ivy her und ließ sich bis in den Schlafsaal zurückbringen.
    Du wirst jetzt schlafen und alle Gedanken an Flucht aus deinem Geist verbannen, flüsterte die eindringliche Stimme in ihrem Kopf. Ja, leg dich hin und schließe die Augen. Latona spürte, wie Ivy sie sorgsam zudeckte.
    » Wenn die Zeit gekommen ist, werde ich dich holen. Bis dahin wirst du warten! Hast du mich verstanden?«
    Widerwillig nickte Latona. » Versprichst du es?«
    » Ja.«
    » Versprichst du, dass ich Malcolm wiedersehe und du dafür sorgst, dass nichts und niemand uns mehr trennen kann?«
    » Ich verspreche es, soweit es in meiner Macht steht. Und nun schlafe!«
    Latona fielen die Augen zu, und sie sank in einen Traum hinab, der begleitet wurde von dem wundervollsten Paar blauer Augen, die sie irgendwo in London erwarteten.
    *
    Nachdem Alisa und ihre Gruppe die unterirdischen Örtlichkeiten untersucht hatten, an denen das Verbrechen stattgefunden– oder die zumindest zur Vertuschung und Beseitigung der Leichen gedient hatten, beschlossen sie, als abschließende Ergänzung noch die Akte bei der Polizei einzusehen. Tammo war enttäuscht, dass sie den Barbiersessel auf der Falltüre und den Keller des Hauses nicht mehr besichtigen konnten, aber da war nichts zu machen. Das Haus hatte dem Straßenbau weichen müssen und an dem neuen Gebäude war für die Erben nichts von Interesse. So stimmten er und Fernand ein wenig ungnädig Alisas Vorschlag zu. In alten Akten zu wühlen, kam ihnen nicht gerade spannend vor. Aber vielleicht erwartete Lord Milton so etwas, und leider hatten es Luciano und Leo mit ihrer Gruppe vorgemacht und einige Unterlagen über ihren Fall mitgebracht. Wobei sich dann die Frage stellte, wie sie diese aus dem Gebäude schaffen konnten. Eine Fledermaus würde nicht viel tragen können, und so weit wie die Vyrad waren sie noch nicht, dass sie alles, was sie in den Händen hielten, mit in Nebel auflösen konnten.
    » Und wo müssen wir danach suchen?«, fragte Tammo in die Runde.
    » Bei Scotland Yard?«, schlug Alisa vor. » Die sind doch für Kriminalfälle in London zuständig, oder nicht?«
    » Falls es die zu Zeiten unseres verrückten Barbiers überhaupt schon gegeben hat«, warf Fernand ein.
    Die drei sahen fragend zu Malcolm hinüber, doch der zuckte nur mit den Schultern und riet ihnen, das vorher abzuklären.
    » Du könntest es uns auch einfach sagen«, empörte sich Tammo. » Das würde uns viel Zeit ersparen.«
    » Ich weiß es selbst nicht so genau«, musste Malcolm zugeben und schlug vor, in die Bibliothek zu gehen, um dort nachzusehen.
    Sie hatten Glück und trafen auf Vincent, der gerne bereit war, ihnen bei der Suche zu helfen, obgleich er gerade einen neuen Vampirroman las, den er eben erst in einer kleinen Buchhandlung entdeckt hatte. Mit einem Hauch von Bedauern schlug er das Buch zu, legte es vorsichtig, als sei es zerbrechlich, in das Holzkästchen, das auf dem Tisch stand, und winkte dann den Erben, ihm in den benachbarten Raum zu folgen. Sein kurzer Finger strich an einer Reihe Buchrücken entlang, dann zog er zwei Bände heraus und reichte sie Alisa.
    » Hier in dem Dickeren müsstet ihr eine Menge über die Polizei Londons finden. Das dünne Schwarze berichtet über die Erfolge und Misserfolge von Scotland Yard, dessen Gründungsjahr übrigens 1829 war, wenn ich das noch recht im Gedächtnis habe.«
    Die fünf bedankten sich und überließen Vincent wieder seiner Lektüre. Alisa stürzte sich auf das erste Buch, während Tammo und Fernand sich gelangweilt umsahen. Malcolm machte auch keine Anstalten, bei der Suche nach den benötigten Informationen zu helfen, dagegen nahm sich Marie Luise zu Alisas Überraschung das Buch über Scotland Yard, blätterte aber eher ziellos darin.
    » Hört mal«, verkündete Alisa. » Das ist interessant.«
    Fernand und Tammo warfen sich zwar Blicke zu, die besagten, dass nicht alles, interessant war, was Alisa dafür hielt, doch sie wandten sich ihr gnädig zu und taten

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