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Die Erben der Nacht - Vyrad - Schweikert, U: Erben der Nacht - Vyrad

Die Erben der Nacht - Vyrad - Schweikert, U: Erben der Nacht - Vyrad

Titel: Die Erben der Nacht - Vyrad - Schweikert, U: Erben der Nacht - Vyrad Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ulrike Schweikert
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durften«, berichtigte eine Stimme. Die beiden fuhren herum. Ivy war es gelungen, sich unbemerkt zu nähern. Sie hob die Hand.
    » Darf ich vorstellen: Abrahams Urgroßvater Georg van Helsing, der gefährlichste Vampirjäger seiner Zeit.«
    » Aha.« Alisa betrachtete das Porträt noch einmal kritisch. » Und warum haben es die Vyrad hier aufgehängt?«
    » Vielleicht so etwas wie eine Jagdtrophäe?«, schlug Ivy vor.
    » Dann ist es ihnen also am Ende gelungen, ihn zu töten? Oder haben sie ihn gar zu einem der ihren gemacht, um von seinen Methoden zu lernen?«
    Ivy schüttelte den Kopf. » Nein, es war kein Vyrad, der ihn tötete und buchstäblich in Stücke riss.« Ihre Stimme wurde leise und nahm einen seltsamen Klang an. » Es war ein anderer alter, mächtiger Vampir.«
    Alisa hob die Augenbrauen. » Doch nicht etwa Dracula persönlich?«
    Ivy nickte. » Du hast es erraten.«
    » Ist van Helsing auch in die Karpaten gereist und hat Dracula auf seiner Festung Poienari aufgespürt, so wie wir im vergangenen Jahr?«
    » Nein, Georg van Helsing ist hier in London gestorben.«
    » Dracula war in London?« Alisa sah überrascht von dem Bild zu Ivy.
    » Ja, und er war nicht alleine. Er reiste mit seiner Gemahlin aus dem fernen Transsilvanien hierher, als sich der Vampirjäger auf ihre Spuren heftete.«
    » Seiner Gemahlin?«, hakte Alisa nach.
    » Elisabeth, oder Erszébet, wie er sie nannte.«
    Nun war Alisa verwirrt. » Ich dachte, sie habe sich in die Schlucht gestürzt, lange bevor Vlad T ¸ epe s ¸ zu Dracula dem Vampir wurde.«
    » Das ist richtig, doch er bewahrte ihren Körper auf und schloss einen Pakt mit dem Teufel. Er erfüllte noch einige Jahre seine Pflicht als Fürst an der mörderischen Front zwischen Christen und Türken, aber dann musste er den Pakt mit seiner Seele bezahlen, um als nächtlicher Blutsauger wiedergeboren zu werden. Jede Nacht wieder jung und unsterblich in seiner Gier nach Blut, bei Tag jedoch nur ein toter Körper. Diesen Fluch zu überwinden, gelang ihm erst viel später.«
    » Doch warum hat er sich überhaupt auf diesen Pakt eingelassen? War ihm der Tod nicht als Erlösung willkommen, nachdem er das Einzige verloren geben musste, das er jemals geliebt hat?«, fragte Alisa.
    » Nein, denn der Teufel oder Dämon oder wie wir ihn auch nennen– manche Geschichten sagen auch, er sei ein Magier oder Druide gewesen– gab ihm noch etwas: Das Elixier der Wiederauferstehung, das ihm seine geliebte Erzsébet zurückgab. Auch sie wurde ein Wesen der Nacht. Zusammen weilten sie in ihrer finsteren Ewigkeit und zeugten Nachkommen: die Väter und Mütter unserer Clans.«
    Alisa hatte mit offenem Mund zugehört. » Das gibt es nicht«, stieß sie hervor. » Und was passierte mit van Helsing?«
    » Er lauerte den beiden hier in London auf und vernichtete Erzsébet«, sagte Ivy knapp.
    Alisa stieß scharf die Luft aus. » Hölle und Teufel. In seiner Haut wollte ich nicht stecken, als Dracula wie der Rachedämon auf ihn herabfuhr.«
    » Nein, das war sicher kein schöner Anblick«, bestätigte Ivy.
    » Konnte Dracula seine Geliebte kein zweites Mal zurückrufen?«
    Die Lycana wiegte nachdenklich den Kopf. » Es wäre ihm vielleicht gelungen, denn Erzsébet trug noch immer den Kristallflakon mit einem Rest des Elixiers um den Hals, doch Dracula war nicht an ihrer Seite, als es geschah, und es ist ihm bis heute nicht gelungen, ihre Überreste aufzuspüren und an sie heranzukommen.«
    » Hat er es denn noch immer nicht aufgegeben?«
    Ivy zuckte mit den Schultern. » Schon möglich.«
    » Und woher weißt du das alles?«, verlangte Alisa zu wissen.
    » Vieles weiß ich von unserem Meister selbst.«
    » Er hat es dir erzählt?«, wunderte sich die Vamalia.
    » Nicht absichtlich«, räumte Ivy widerstrebend ein. » Er denkt viel an die Vergangenheit und an das, was er verloren hat!«
    » Und der Rest? Woher hast du den?«, wollte Hindrik wissen, der bis dahin ihrer Erzählung schweigend gelauscht hatte.
    » Es gibt immer Leute, die das Bedürfnis haben, Ereignisse in Schriften und Büchern festzuhalten, und andere, die diese dann zu verbergen suchen.«
    » Und es gibt wieder andere– neugierige– Leute, die diese Schriften aufspüren, die nicht für fremde Augen gedacht sind«, ergänzte Hindrik.
    Ivy neigte das Haupt. » Ja, so ist es. Verborgene Kammern, geheime Türen hinter Buchregalen, vielleicht noch ein paar tödliche Fallen, um der Sache ein wenig Würze zu verleihen?«
    » Wo hast du das Buch

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