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Die Erben der Nacht - Vyrad - Schweikert, U: Erben der Nacht - Vyrad

Die Erben der Nacht - Vyrad - Schweikert, U: Erben der Nacht - Vyrad

Titel: Die Erben der Nacht - Vyrad - Schweikert, U: Erben der Nacht - Vyrad Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ulrike Schweikert
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Gedanken, doch mit so viel Leidenschaft, dass es ihr schien, als würde sie die Worte laut aussprechen.
    Was für ein großes Ganzes? Was für Opfer? Sprich mit uns! Wir sind deine Freunde und kämpfen an deiner Seite, ganz gleich was der Schatten bedeutet, der am Horizont über uns aufzieht! Hältst du uns für einfältig? Meinst du, wir können nicht spüren, dass etwas auf uns zukommt? Sag uns, was es damit auf sich hat!
    Wenn die Zeit gekommen ist. Bald schon, das verspreche ich.
    Und damit wandte sich Ivy wieder an Malcolm. Wenn du Latona nicht wandelst, dann bring sie von hier fort! Irgendwohin – möglichst weit weg, wo sie in Sicherheit ist.
    Ein störrischer Ausdruck trat in Malcolms Miene. Ich will mich aber nicht schon wieder von ihr trennen, jetzt, wo wir uns gerade erst wiedergefunden haben.
    Wieder zuckte etwas über Ivys Gesicht, doch sie bemühte sich um einen gelassenen Tonfall. Ihr habt noch eine ganze Ewigkeit vor euch. Sei vernünftig!
    Wer sollte ihr hier im Temple gefährlich werden? Ich habe sie als die Meine gezeichnet. Keiner der Vyrad würde es wagen, ihr auch nur ein Haar zu krümmen!
    Ich spreche auch nicht von einem Vyrad!, gab Ivy scharf zurück.
    Ein Mensch? Sei nicht albern! Nein, bis Latona sich entschieden hat, wird sie im Gästehaus wohnen. Ich werde mit Lord Milton und Lady Margaret darüber sprechen.
    Er wandte sich ab und ging mit Latona davon. Ivy sah ihm mit düsterer Miene nach. » Narr«, sagte sie. » Aber mach nachher nicht mich dafür verantwortlich, wenn es nicht so läuft, wie ihr es euch im Augenblick vorstellt!«
    Und ehe Alisa sie noch drängen konnte, ihre Worte zu erklären, stürmte Ivy davon. Seymour dicht auf ihren Fersen.
    *
    In der Nacht des 20. Dezember wurde in den Briefkasten des Polizeipräsidiums unbemerkt ein verschlossener Umschlag eingeworfen. Die Adresse lautete:
    Polizeipräsident Monro
    Great Scotland Yard
    Whitehall Place
    Der Absender fehlte. Der Sergeant, der den Brief fand, eilte sogleich zu seinem obersten Vorgesetzten und überreichte ihm das Schreiben. Der öffnete es und ließ gelangweilt den Blick über die ersten Zeilen wandern.
    Plötzlich straffte der Polizeipräsident den Rücken und stieß einen Ruf aus. Der Sergeant, der schon auf dem Weg zur Tür war, hielt inne.
    » Was ist, Sir? Etwas von Bedeutung?«
    » Ja, das kann man wohl sagen. Hören Sie!« Monro hob den Brief hoch und las:
    Ich bin nach wie vor hinter den Huren her, und ich werde nicht aufhören, bis ich hinter Schloss und Riegel gebracht werde. Der letzte Job war keine große Sache. Ich gab der Frau keine Zeit zu schreien. Wie können Sie mich nur fassen? Ich liebe meine Arbeit, und ich werde zu neuen Taten schreiten. Sie werden morgen wieder von mir hören. Mein Messer ist scharf.
    Alles Gute.
    Ihr ergebener Jack the Ripper
    Seit dem Mord an Annie Chapman war nur eine Nacht vergangen. Nun würde er also wieder zuschlagen. Doch dieses Mal hatte der Mörder, der sich selbst frech den Namen Jack the Ripper gab, einen Fehler begangen. Er besaß die Frechheit, Scotland Yard zu verhöhnen und seinen nächsten Mord anzukündigen. Dies würde sein Verhängnis werden!
    » Lassen Sie die Männer zusammenrufen. Morgen Nacht ist jeder Mann, den wir haben, im Einsatz! Und nicht nur das. Lassen Sie den Brief kopieren und bringen sie mir die Abschrift so schnell wie möglich. Dieses Mal kriegen wir ihn!«, sagte der Polizeipräsident zuversichtlich.
    Nur kurze Zeit später war ein Bote mit der Abschrift des Briefes und einem weiteren Schreiben von Monro zum Temple unterwegs. Der Name, der auf dem Umschlag stand, war: Lord Milton.
    *
    In derselben Nacht rief Ivy die Erben zusammen. Sie trafen sich auf dem Dachboden in dem Flügel zwischen dem Fountain Court und dem Essex Court, der die Kammern der Erben beherbergte. Der Boden war staubig, und zwischen den Dachbalken hingen Spinnweben. Marie Luise sah sich um und zog angewidert die Nase kraus.
    » Was soll das? Wozu hast du uns hierher gerufen? Wir könnten uns viel bequemer unten im Salon treffen.«
    » Ich möchte aber nicht, dass einer der Vyrad uns überrascht«, gab Ivy kühl zurück. Doch so ganz schien das Marie Luise nicht zufriedenzustellen. Sie maulte weiter, wenn auch leiser:
    » Ich frage mich eh, warum ich dem Ruf einer unreinen Lycana folge.«
    » Weil deine Neugier dir sonst keine Ruhe lässt?«, schlug Franz Leopold trügerisch freundlich vor. Seine Cousine warf ihm einen bösen Blick zu, antwortete jedoch nicht.
    Alle

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