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Die Erben der Nacht - Vyrad - Schweikert, U: Erben der Nacht - Vyrad

Die Erben der Nacht - Vyrad - Schweikert, U: Erben der Nacht - Vyrad

Titel: Die Erben der Nacht - Vyrad - Schweikert, U: Erben der Nacht - Vyrad Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ulrike Schweikert
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dort gesehen haben«, gab Malcolm zurück. » Jedenfalls wurde das letzte Tor vor einigen Jahren eingerissen, als der Royal Court of Justice gebaut wurde, und die Straße verbreitert, um den zunehmenden Lastenverkehr nicht zu behindern, doch wie ihr seht, kann auch das neu errichtete Memorialzu Verkehrsproblemen führen!«
    Drei Frauen, die man ganz sicher nicht zu den Damen zählen konnte, kamen auf die Erben zu. Ihre aufreizenden Kleider enthüllten mehr, als sie verbargen. Sie strebten auf eine Gruppe junger Männer zu, deren Erscheinung vermuten ließ, dass in ihren Beuteln Münzen klimperten, die nur darauf warteten, den Besitzer zu wechseln.
    Alisa ließ, ein wenig aus der Fassung gebracht, den Blick schweifen. Die Kutscher brüllten sich weiterhin lautstark an, der Streit schien immer heftiger zu werden. Wie musste es hier bei Tag zugehen, wenn selbst bei Nacht noch so viel Leben herrschte!
    » Dort drüben ist St. Dunstan in the West, die Kirche, die wir suchen.« Malcolm wies auf den Turm schräg gegenüber vom Temple Bar Memorial . In der Reihe der Häuserflucht auf der Nordseite der Fleet Street lag die Kirche einige Schritte zurückversetzt hinter einem eisernen Stafettenzaun.
    » Also kommt, worauf warten wir?«, rief Tammo und lief im Zickzack zwischen Karren und Pferden über die Straße. Die anderen folgten ihm. Alisa musste ihren Rock raffen, um ihn nicht völlig im Schlamm, Mist und Unrat der Straße zu ruinieren.
    Vor der Kirche blieben die Erben stehen und sahen zum Turm hinauf. An der Wand daneben war eine riesige Uhr befestigt, die nicht wie üblich in die Mauer eingelassen war, sondern sich an einer galgenähnlichen Befestigung weit auf die Straße vorreckte. Rechts dahinter führte der Blick auf einen kleinen Hof mit einem Portal, über dem eine älter wirkende Statue Königin Elisabeth I. thronte, doch direkt vor ihnen lag das Hauptportal, das direkt durch das untere Gewölbe des Turms in die Kirche führte.
    » Na, dann lasst uns mal reingehen«, schlug Tammo vor und ging ihnen forsch voran. Er zuckte nicht einmal, als er die schweren, hölzernen Türflügel aufstieß. Und vermutlich machte er sich darüber auch keine Gedanken.
    Es ist schon erstaunlich, dachte Alisa, wie selbstverständlich wir unsere neuen Fähigkeiten, die uns die anderen Clans beigebracht haben, inzwischen einsetzen können. Weder den Vyrad reinen Blutes noch ihren Servienten wäre es möglich gewesen, sie ins Innere der Kirche zu begleiten. Vielleicht hatten sie deshalb ihre Erben als Begleitung mitgeschickt statt ihrer erfahrenen Clanmitglieder?
    Die jungen Vampire sahen sich in der Kirche um. Dass das Schiff die Form eines Oktogons hatte, war bereits von außen zu erahnen gewesen. Alisa legte den Kopf in den Nacken und betrachtete die geometrisch interessant gestaltete Decke.
    » Schön, und wie nun weiter?«, fragte Fernand.
    » Jetzt müssen wir erfahren, worüber sich die Gemeindemitglieder im Jahr 1801 beschwert haben«, gab Alisa zurück.
    » So schlau bin ich auch. Aber wo könnte das geschrieben stehen oder wer könnte davon wissen?«
    » Der Mann dort drüben vielleicht?«, schlug Marie Luise vor, wandte sich aber ab.
    » Wo gehst du hin?«, verlangte Malcolm zu wissen, als sie das Tor wieder aufschob.
    » Ich warte draußen auf euch. Ihr werdet das ja wohl ohne meine Hilfe hinbekommen«, gab sie kühl zurück. Und schon war sie verschwunden.
    » Das gibt es doch nicht«, schimpfte Tammo. » Die drückt sich einfach. Das kann sie nicht machen! Malcolm, sag ihr das, sonst tu ich es, und das könnte unfreundlich werden!«
    Alisa hielt ihn zurück. » Lass sie«, sagte sie leise.
    » Was? Du nimmst sie auch noch in Schutz? Obwohl, wenn ich es mir genau überlege, ist es eigentlich eine Erleichterung, ihr griesgrämiges Gesicht nicht mehr sehen zu müssen. Sie ist uns eh keine Hilfe.«
    » Ich nehme sie nicht in Schutz«, erwiderte Alisa. » Ich habe nur das Gefühl, dass die Kirche ihr mehr Unbehagen bereitet als uns.«
    Tammo und Fernand starrten sie verblüfft an, während Malcolm wissend nickte. » Ja, den Eindruck hatte ich auch.«
    » Aber wieso?«
    » Erinnert ihr euch an das erste Mal, als wir mit den Nosferas eine Kirche betraten. Diese Qual! Habt ihr das vergessen?«
    » Ja, fast. Das ist auch nicht mehr wichtig. Nur, warum sollte es ihr Schmerzen bereiten? Sie war doch in Rom mit dabei.«
    » Und hat sich dort bei ihren Übungen genauso eifrig ins Zeug gelegt wie hier«, ergänzte Alisa

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