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Die Erben der Nacht - Vyrad - Schweikert, U: Erben der Nacht - Vyrad

Die Erben der Nacht - Vyrad - Schweikert, U: Erben der Nacht - Vyrad

Titel: Die Erben der Nacht - Vyrad - Schweikert, U: Erben der Nacht - Vyrad Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ulrike Schweikert
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Barbiers?«, fragte Fernand.
    Der Küster hob die Schultern. » Wer weiß? Ich persönlich glaube das nicht, aber natürlich erinnerte man sich wieder an diese Geschichte und es gab wochenlang kaum ein anderes Gesprächsthema unter den Kirchenbesuchern vor und nach dem Gottesdienst«, sagte er mit leichtem Tadel in der Stimme.
    Der Küster schwieg und seine Zuhörer wagten eine Weile nichts zu sagen.
    Alisa brach die Stille. » Was mir aber noch nicht klar ist: Wie konnte es dem Barbier gelingen, so viele Männer zu töten, ohne dass er in Verdacht geriet?«
    Der Küster zog eine Grimasse. » Da gibt es auch einige Versionen, die die Leute sich erzählen. Man spricht von einer speziellen Vorrichtung, die er sich gebaut haben soll. Sein Friseursessel soll mitten im Raum auf einer dicken Holzplatte angeschraubt gewesen sein, die man um eine Achse in der Mitte hat drehen können. Sobald der ahnungslose Kunde für eine Rasur auf dem Sessel Platz genommen hat, betätigte Sweeney einen Hebel oder so etwas. Der Sessel kippte samt Kunde herum und warf das Opfer geradewegs in das darunterliegende Kellergewölbe. Wenn sich der Mann nicht bereits bei dem Fall das Genick gebrochen hat, stelle ich mir vor, half der Barbier mit seinem Rasiermesser nach, ehe er sein Opfer von seiner Börse, der goldenen Uhr, einem Ring oder auch nur einem schönen Rock befreite, auf die er es abgesehen hatte. Reich war seine Beute sicher nicht, denn ich kann mir nicht denken, dass Männer der guten Gesellschaft sich in der Fleet Street rasieren ließen.«
    » Dafür hat er eben ein paar mehr Männer umgebracht, um genug Beute anzusammeln«, bemerkte Fernand trocken.
    » Und wo befindet sich der Zugang zur Gruft?«, fragte Tammo und sprang auf. » Von dort gelangt man in die Stollen, nicht wahr?«
    Alisa verdrehte die Augen. » Tammo, das ist nicht mehr die Kirche mit der Gruft, die wir suchen. Hast du vergessen, dass sie abgerissen wurde?«
    » Und an derselben Stelle wieder aufgebaut, sagten Sie das nicht?«, widersprach der Vamalia.
    Der Küster nickte. » Ja, sie befindet sich noch immer an dem Ort, an dem der heilige Dunstan selbst seine Kirche gegründet hat.«
    Alisa runzelte ein wenig verwirrt die Stirn. » Das verstehe ich nicht. Wie konnte die Kirche an derselben Stelle neu gebaut werden, wenn der ursprüngliche Bau der breiteren Straße weichen musste?«
    Der alte Küster wedelte ungeduldig mit der Hand. » Ja, natürlich ist das nicht der genaue Platz der alten Kirche. Diese hier ist über dem Kirchhof errichtet, der auf der Nordseite des Kirchenschiffs lag. Das alte rechteckige Kirchenschiff verlief entlang der Straße. Das neue ist achteckig und auf der Nordseite des Turms angebaut.«
    Alisa sah ihren Bruder an. » Siehst du. Die alte Kirche gibt es nicht mehr und damit auch keine Krypta, die zu alten Stollen führt.«
    Tammo und Fernand sahen enttäuscht drein, aber der Alte widersprach.
    » Nun ja. Die alte Gruft blieb vermutlich unter der Straße erhalten. Wer weiß, vielleicht gibt es noch einen Zugang.«
    » Worauf warten wir noch!«, rief Fernand begeistert und sprang ebenfalls auf. » Machen wir uns auf die Suche. Wenn es diese alten Gänge noch gibt, dann werden wir sie auch finden.«
    Doch der Küster hob abwehrend die Hände. » Das kann ich nicht zulassen. Außerdem ist es spät geworden. Ich bitte euch, die Kirche nun zu verlassen. Ich muss abschließen und mich auf den Heimweg machen. Meine Güte, ich habe die Zeit völlig vergessen.«
    Fernand und Tammo versuchten alles, ihn doch noch zu überreden, hatten aber kein Glück. Kurz darauf standen die Erben draußen vor der verschlossenen Kirchentür, während der Küster nach Hause eilte.
    » Dann suchen wir die Gruft eben ohne seine Erlaubnis«, sagte Tammo störrisch, sobald der Alte außer Hörweite war.
    » Was für eine Gruft?«, erkundigte sich Marie Luise, die ihr demonstratives Desinteresse offensichtlich nicht durchhalten konnte.
    » Das wüsstest du, wenn du nicht abgehauen wärst«, gab Fernand grob zurück.
    » Wir erzählen dir auf dem Rückweg, was wir erfahren haben«, lenkte Alisa ein, obgleich sie auch keine Lust hatte, Maria Luise miteinzubeziehen. Aber schließlich waren sie eine Gruppe und sollten zusammenarbeiten.
    » Rückweg? Aber erst, wenn wir uns dort unten umgesehen haben!« Fernand und Tammo waren da einer Meinung.
    » Komm schon, Alisa, rück dein Einbruchswerkzeug raus und mach die Tür auf. So schwer kann das nicht sein.«
    » Das muss warten

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