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Die Erben der Nacht - Vyrad - Schweikert, U: Erben der Nacht - Vyrad

Die Erben der Nacht - Vyrad - Schweikert, U: Erben der Nacht - Vyrad

Titel: Die Erben der Nacht - Vyrad - Schweikert, U: Erben der Nacht - Vyrad Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ulrike Schweikert
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mich, ob wir nicht auf Franz Leopolds Vorschläge zurückgreifen sollten! Du bist jetzt ein Vampir, also verhalte dich auch so! Akzeptiere endlich, was geschehen ist, und lerne deine unbegründeten Ängste zu unterdrücken. Deine Wandlung liegt nun lange genug zurück, um das von dir erwarten zu können. Du strapazierst unser aller Geduld. Wenn sich das nicht bald ändert, bin ich dafür, dass du während der Akademie bei den anderen Unreinen im Temple bleibst, ehe du hier jede Nacht in Panik verfällst.«
    Abrupt wandte sich Ivy ab und stürmte davon. Seymour jaulte. Er zögerte kurz, dann lief er ihr nach. Clarissa war mit offenem Mund stehen geblieben. Noch immer konnte sie nicht fassen, dass ausgerechnet die mädchenhafte Ivy, die stets so nett und freundlich gewesen war, so mit ihr gesprochen hatte. Auch Luciano und Franz Leopold tauschten überraschte Blicke. Was war nur in Ivy gefahren? So einen Ausbruch hatten sie bei ihr noch nie erlebt. Und der kalte Tonfall. Nein, das passte nicht zu ihr, dachte Franz Leopold das dritte Mal in dieser Nacht.
    *
    Sie trafen die anderen Vampire in der Halle und versammelten sich um die lange Tafel. Noch einmal wurde Blut aufgetragen. Die Erben saßen in ihren Gruppen beisammen, besprachen, was sie in dieser Nacht herausgefunden hatten und schmiedeten Pläne für den nächsten Abend. Als Lord Milton und Lady Margaret eintraten, verstummten die Gespräche. Die beiden Vyrad durchquerten den Saal und setzten sich auf ihre Stühle am Tisch d er Masters of the Bench.
    Lord Milton ließ den Blick schweifen. » Wie ich sehe, seid ihr alle von euren Recherchen zurückgekehrt. Nun, dann lasst hören, was ihr bisher herausgefunden habt. Karl Philipp, willst du uns bitte vorstellen, was ihr unternommen und dabei erfahren habt. Ich lese zuerst eure Aufgabe vor, damit alle wissen, worum es geht, dann kannst du übernehmen.«
    Als der Lord die drei Abschnitte gelesen hatte, richtete er seinen Blick auffordernd auf den Dracas.
    Mit mürrischer Miene erhob sich Karl Philipp. » Es geht um die irischen Widerstandskämpfer und um ein Gefängnis, in dessen Zellen die Engländer gern all die aufmüpfigen Iren verrotten lassen würden. Wir haben nur noch nicht herausgefunden, was der Blödsinn mit den Posaunen bedeuten soll.«
    Luciano zuckte bei dem respektlosen Ton des Dracas zusammen und warf einen vorsichtigen Blick auf den Lord und die Lady vorn an der Eichentafel. Franz Leopold sah eher zornig drein. Auch er schien den Auftritt seines Vetters nicht gutzuheißen.
    » Es gibt in London viele Gefängnisse«, fuhr Karl Philipp fort, » Was dafür spricht, dass weder die Königin noch ihre Polizei das Gesindel auf den Straßen unter Kontrolle halten können. Und um die Verwirrung komplett zu machen, haben die Gefängnisse auch noch mehrere Namen.« Missbilligend schüttelte er den Kopf. » Eines wird jedenfalls auch House of Correction genannt, worauf sich der Text wohl bezieht. Dort sind wir dann hin, haben aber nichts rausgefunden.«
    Luciano hielt es nicht länger auf seinem Platz. Er sprang auf und fiel Karl Philipp ins Wort. » Das stimmt gar nicht! Wir haben sehr viel herausgefunden: Dass das House of Correction, Bridewell oder auch House of Detention, wie es noch genannt wird, ein schlimmer Ort ist, an dem wohl nur die größten Übeltäter eingesperrt werden. Das Gefängnis ist berüchtigt und gefürchtet. Viele, die einmal dort eingekerkert sind, sehen das Tageslicht niemals wieder. Wir waren in dem Gebäude und sind bis in die Verliese tief unter der Erde hinabgestiegen. Wir haben die Gefangenen gesehen, die am Hals und den Gliedern an der Wand angekettet in überfüllten Zellen kauern, abgemagert und krank. Ja, es lagen sogar Tote zwischen ihnen!«
    Karl Philipp wandte sich dem Nosferas mit einem Ausdruck von Verachtung zu. » Ja, und? Was hat das mit unserem Fall zu tun? Ihr habt dort drinnen nichts herausgefunden, was uns weiterbringt.«
    » Wir wissen nun aber, wo wir morgen unsere Suche fortsetzen«, konterte Luciano. » Tu also nicht so, als hättest du mehr erreicht. Du bist ja nicht einmal über die Mauer gekommen!«
    An diesem Punkt hakte Lady Margaret nach und wollte wissen, wie es die anderen geschafft hatten, in den Gefängnishof zu kommen. Beifällig nickte sie zu dem Einfall, sich in Fledermäuse zu wandeln.
    » Und wie ist es euch gelungen, ins Innere des Gefängnisses zu gelangen? Ich kann mir nicht vorstellen, dass irgendwo ein Fenster offen stand, durch das ihr hättet

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