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Die Erben der Nacht - Vyrad - Schweikert, U: Erben der Nacht - Vyrad

Die Erben der Nacht - Vyrad - Schweikert, U: Erben der Nacht - Vyrad

Titel: Die Erben der Nacht - Vyrad - Schweikert, U: Erben der Nacht - Vyrad Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ulrike Schweikert
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unterirdischen Verliese. Im Nebenhaus gab es eine Tischlerei, in der vermutlich ein Teil der weniger gefährlichen Häftlinge arbeiten musste. Endlich fanden sie einen großen Raum mit Regalen und unzähligen Kisten voller Ordner und Stapel an Papieren, die kaum geordnet schienen. Entsetzt ließen die Erben den Blick schweifen. Wie sollten sie in diesem Durcheinander einen ganz bestimmten Fall finden, der mehr als ein Dutzend Jahre zurücklag?
    » Wo fangen wir an?«, fragte Mervyn mit Verzweiflung in der Stimme.
    » Heute Nacht nirgends mehr. Wahrscheinlich warten die anderen schon eine ganze Weile auf uns. Wir sind viel zu lange hier dringeblieben«, sagte Luciano, dem einfiel, dass er Clarissa versprochen hatte, sie würden nur ein paar Minuten weg sein. Leo spürte das Unbehagen, das sich in ihm ausbreitete.
    » Meinst du, deine Geliebte macht dir die Hölle heiß, weil du zu spät kommst?«, raunte er ihm zu.
    » Blödsinn!«, erwiderte der Nosferas, obgleich er genau das befürchtete.
    Mervyn ließ den Blick noch einmal über das Chaos in dem Aktenzimmer schweifen. » Also lassen wir es für heute Nacht gut sein und machen morgen weiter. Vielleicht finden wir bis dahin eine Möglichkeit, wie wir die anderen hier einschleusen, sodass sie uns bei der Suche helfen können.«
    Die vier Vampire kehrten in den Hof zurück und überwanden die Mauer wieder in der Gestalt von Fledermäusen. Wie Luciano befürchtet hatte, war Clarissa bereits am Rande einer Hysterie, und nur Ivys Einfluss hatte sie bislang ruhig gehalten.
    » Ich dachte, euch ist etwas passiert«, rief sie vorwurfsvoll und mit kaum gedämpfter Stimme.
    Luciano nahm sie am Arm und zog sie mit sich die Straße entlang, bevor sie vor den Toren des Gefängnisses eine laute Szene aufführen konnte. » Es ist alles in Ordnung. Wir haben uns nur ein wenig umgesehen«.
    » Ach ja? Aber sagtest du nicht, nur ein paar Minuten? Mir kommt es vor, als wärt ihr Stunden dort drin gewesen!«
    Ich wusste, dass sie darauf herumreiten wird. Du solltest in Zukunft mit deinen Zeitangaben etwas sorgsamer umgehen, mischte sich Franz Leopold in seine Gedanken ein. Luciano funkelte ihn an, wandte sich dann aber wieder Clarissa zu, um sie zu beruhigen. Er redete auf sie ein, entschuldigte sich und beschwichtigte ihre Befürchtungen, wobei er nicht so recht verstand, warum sie sich überhaupt ängstigte. Ivy war bei ihr gewesen, sodass ihr nicht einmal Karl Philipp etwas hätte anhaben oder sie auch nur mit seinen bösen Bemerkungen hätte quälen können, da war sich Luciano sicher. Und hinter den Gefängnismauern? Was hätte ihnen da geschehen können, selbst wenn sie von einem Wächter entdeckt worden wären? Sie waren Vampire! Sie konnten kämpfen oder sich im schlimmsten Fall in Fledermäuse wandeln und davonfliegen.
    Das ist Clarissa aber nicht klar. Noch nicht!, vernahm er Ivys Stimme in seinem Geist.
    Warum? Ich verstehe das nicht. Ich kenne andere Servienten, die bereits wenige Nächte nach ihrer Wandlung einfach nur noch Vampire waren und wie solche handelten und dachten. Clarissa ist noch so … so … er überlegte… menschlich.
    Ja, das ist sie, bestätigte Ivy.
    Woran liegt das?, fragte Luciano .
    An der Kraft und der Erfahrung, genauer gesagt an deiner fehlenden Kraft und Erfahrung.
    Das musste Luciano erst einmal verdauen. Aber du hast mir doch geholfen. Du hast mehr als genug Kraft und Erfahrung!
    Nicht im Wandeln von Vampiren. Du vergisst, das steht Unreinen nicht zu. Und außerdem habe ich dir gerade so viel meiner Energie gegeben, dass du es selbst schaffen konntest.
    Luciano stöhnte. Und deshalb ist sie jetzt noch immer mehr Mensch als Vampir?
    Ivy nickte. Sie ist dem Wesen, in das du dich verliebt hast, noch sehr ähnlich und ist nicht zu einem geist- und willenlosen Schatten geworden.
    Luciano dachte eine ganze Weile darüber nach. Was wünschte er sich wirklich? Was wollte er von Clarissa? Wie sollte sie sich verhalten?
    Jedenfalls nicht so wie im Augenblick! Sie schimpfte und jammerte noch immer und beschwerte sich nun, dass Luciano ihr gar nicht zuzuhören schien.
    » Redest du etwa heimlich mit Ivy, sodass ich es nicht hören kann? Über mich? Das ist nicht höflich!«
    Luciano öffnete den Mund, doch Ivy kam ihm zuvor. » Ja, wir haben uns über dich und deine unbegründeten Ängste unterhalten, denn Luciano sorgt sich um dich und will es dir immer recht machen!« Ihre Stimme klang nun gar nicht mehr weich und freundlich. » Doch langsam frage ich

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